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Kritikerspiegel: Wie spannend ist «Homeland» in Berlin?

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«Homeland» drehte seine fünfte Staffel komplett in Berlin - ein Novum für eine US-Serie. Am Sonntag startete die neue Staffel bei Showtime. Wir haben dem Medienecho gelauscht.

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Als „beste Serie aller Zeiten“ (u.a. FAZ) wurde «Homeland» einst in Deutschland angepriesen. Der Hype um das Format, das als Polit- und Spionagethriller begann, hat sich mittlerweile gelegt. Noch immer klingen die Lobeshymnen nach, viele Fans von einst haben das Interesse an der Qualitätsserie jedoch mittlerweile verloren, noch immer findet sich in «Homeland» jedoch die aktuell erfolgreichste Drama-Serie des Premium-Senders Showtime. Für deutsche Zuschauer ist die am Sonntag gestartete, fünfte Staffel des Formats besonders interessant: Erstmals drehte eine US-Serie eine komplette Staffel in Berlin ab, da Hauptfigur Carrie Mathison dort rund zwei Jahre nach den Geschehnissen der vierten Staffel zunächst für eine Berliner Sicherheitsfirma arbeitet.

Anlässlich des Staffelstarts nahmen sich viele US-Kritiker wieder der neuen Staffel an. Das Fazit zur neuen Season fällt bei den US-Medien vorwiegend positiv aus. Besonders gut kommt die neue «Homeland»-Staffel bei Newsday-Autor Verne Gay und Matt Roush von TV Guide weg. Erstgenannter bezeichnet den Staffelauftakt als smart, straff und einnehmend. Berlin sei nicht nur aufgrund des grauen Himmels und der Sprache eine sehr gute Wahl, sondern weil es „die Hauptstadt eines Landes ist, das noch immer für frühere Verbrechen büßt“ –genauso wie Hauptcharakter Carrie. Deutschland fungiert in Staffel fünf jedoch nur als „weiterer Kriegsschauplatz des Formats“, der ganz andere Voraussetzungen mit sich bringt. TV Guide sieht «Homeland» zurück auf einem Top-Niveau und lobt vor allem den Umgang mit modernen Thematiken wie mit der Flüchtlingskrise.

Auch indieWIRE spricht der neuen Season eine Steigerung zur vorangegangenen zu. „Wenn die vergangene Staffel die Wiederbelebung des Formats war, dann ist Staffel fünf der Gipfel von «Homeland»“, findet Ben Travers, der im Rahmen von Staffel drei einen gehörigen Qualitätsverlust attestierte. Mitchel Broussard von We Got This Covered erkennt in den ersten Folgen der neuen Staffel bereits ebenfalls eine „unheimlich befriedigende Menge an Content“. Nach Broussard kennzeichnet die geheimnisumwitterte Welt von «Homeland» „eine der derzeit fesselndsten im Fernsehen“. Das Slant Magazine in Person von Chris Cabin freut sich in Staffel fünf, wie bereits in der vierten Runde, wieder über ein „politisch weises und zutiefst skeptisches Update der Spionageromane John le Carrés“, dass die Wut, Verwirrung und Scheinheiligkeit internationaler Diplomatie sehr gut einfange.

Weniger überschwänglich, aber immer noch sehr positiv, äußert sich Ellen Gray von den Philadelphia Daily News über die frischen Episoden. Ihrer Meinung nach habe man in der Vergangenheit zu viel Zeit für die Figur Nicholas Brody aufgebracht, mit dessen mysteriöser Geschichte die Serie begann. Wie einige seiner Kollegen schätzt auch Ken Tucker von Yahoo TV die Chancen auf einen Trophäengewinn von Hauptdarstellerin Claire Danes sehr gut ein. Diese befindet sich in Staffel fünf mal wieder mehrmals am Rande des Nervenzusammenbruchs und liefere in Folge drei eine preisverdächtige Performance ab. Die Variety nennt eine weitere inhaltliche Stärke der neuen «Homeland»-Staffel, die es besser als andere Formate schaffe, nicht nur die Folgen von Terrorismus und die Konsequenzen für die Personen, die ihn bekämpfen, aufzuzeigen, sondern auch die „moralischen und politischen Abstimmungen“, die damit einhergehen.

Melissa Maerz von Entertainment Weekly kann sich vor allem für die von Edward Snowden inspirierte Storyline begeistern, findet aber die Entwicklung von Carrie redundant, die sich wieder in die Rolle der Schnüfflerin begibt, beispielsweise massig Zeitungsartikel auf der Tapete ihrer Wohnung verteilt. Dorothy Rabinowitz vom Wall Street Journal pflichtet ihr bei, findet aber ebenfalls viel Gefallen an der neuen Staffel, unter anderem an den „rauschenden Szenen aus den Berliner Straßen“. Das Tempo sei zum Staffelstart etwas zu gemächlich, meint Dan Fienberg vom Hollywood Reporter. Erst in Episode nehme „die Form der Staffel eine effektive Form an.“

Nach den sehr wohlwollenden Worten vieler Kritiker, stimmen die New York Times und The Oregonian deutlich gemäßigtere Töne an und sehen in der neuen «Homeland»-Staffel nicht den TV-Hit wie andere Reviewer. „Die drei zentralen Performances von Claire Danes, Mandy Patinkin und Rupert Friend tragen die Show, zusammen mit denen F. Murray Abrahams und Dar Adals, noch immer. Allerdings fühlt es sich langsam an, als hätten wir alles gesehen, was Miss Danes als Carrie anzubieten hat“, spielt Mike Hale von der Times auf die immer wieder in höchste psychische Not getriebene Carrie Mathison an.

Kristi Turnquist vom Oregonian vergleicht die neue Staffel schließlich mit einem leicht abgefahrenen Autoreifen. Auch sie stört sich an den immer wiederkehrenden und redundanten Szenarien des Formats, die beispielsweise des Öfteren die Fragen stellen, „ob Carrie wieder von ihren Medikamenten loskommt, ob sie und Saul sich wieder vertragen und ob Quinn nun eine entfremdete Killer-Maschine sei oder doch etwas für Carrie empfindet.“


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