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Der heimliche Star unter den Rennserien

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Öffentlich gar nicht so groß beachtet, fuhr die MotoGP in den vergangenen Monaten starke Quoten bei Eurosport ein. Beim Spartensender lobt man die Serie, sich selbst und hat ehrgeizige Ziele.

Sporthighlights der Woche

  • Dienstag, 17.45 Uhr: Fußball EM-Quali der U21: Deutschland - Österreich (Eurosport live)
  • Dienstag, 20.45 Uhr: Fußball Testspiel: Deutschland - Niederlande (ZDF live)
  • Mittwoch, 15.45 Uhr: Frauen-Fußball Champions League Wolfsburg - Chelsea (Eurosport live)
  • Mittwoch, 18.30 Uhr: Handball Champions League: RN Löwen - Montpellier (Sky live)
  • Freitag, 20.30 Uhr: Fußball Bundesliga Hamburg - Dortmund (Sky live)
  • Freitag, 20.50 Uhr: Race of Champions (ZDF info live)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga - Konferenz: u.a. Gladbach - Hannover und Wolfsburg - Bremen. Ab 18.30 Uhr: "Topspiel" Schalke gegen Bayern (Sky live)
  • Samstag, 18.30 Uhr: Fußball Premier League Man City - Liverpool (Sky live)
  • Samstag, 20.30 Uhr: Handball Champions League Paris St. Germain - THW Kiel (Sky live)
  • Samstag, 22.15 Uhr: «ran» Boxen Abraham - Murray (Sat.1 live)
  • Sonntag, 17.30 Uhr: Eishockey DEL Straubing - Köln (Servus TV live)
  • Sonntag, 20.15 Uhr: Tennis ATP Finale in London (Sport1 live)
  • Sonntag, 23.00 Uhr: Fußball Major League Soccer Conference Final (Eurosport live)
Zugegeben: Das sportliche Geschehen in der MotoGP-Serie spielte dem übertragenden deutschen Sender schon sehr in die Karten. Als Anfang November das Saisonfinale in Valencia anstand, überschlug sich die berichtende Presse fast in Sachen Superlative. WM-Leader Rossi musste nach einem wohl absichtlichen Rempler gegen Marc Marquez beim vorletzten Rennen in Malaysia seine sieben Punkte Vorsprung aus der letzten Startreihe verteidigen. Um sich den WM-Titel zu sichern, musste er bei einem Sieg seines Konkurrenten Jorge Lorenzo den zweiten Platz erreichen. Von Runde 1 weg startete der 'Doctor' die Operation Aufholjagd und schon nach der Hälfte des Rennens hatte er sich bis auf Platz 4 vorgekämpft. Die ersten 3 konnte er jedoch nicht mehr knacken und so konnte Jorge Lorenzo den Rennsieg und WM-Titel nach Hause fahren. Sinnbildlich für die Spannung in dieser Rennserie sei der letzte Grand-Prix gewesen, sagt Werner Starz, der Director Product Development von Eurosport.

Sein Motorsport-Chef Gernot Bauer hatte vor einigen Monaten noch für Aufsehen gesorgt, als er erklärte, die flitzenden Motorräder bräuchten sich vor den Boliden der Formel 1 keineswegs zu verstecken. „Wenn wir uns die Produktionsqualität der MotoGP anschauen, dann können wir jeden Vergleich mitgehen“, sagt Starz und verweist auf die zahlreichen Zusatzinfos, die die Fans on Screen angeboten bekommen. „Die Kollegen sind dabei, 4K ausgiebig zu testen, sodass ich keine Sorge habe, dass die MotoGP-Serie einen neuen Trend verschläft“, meint Starz. Auch weiterhin würde es eine Produktion „am Puls der Zeit geben.“ Und in Sachen Renngeschehen sei die Qualität ohnehin unbestritten: „Ich kenne eigentlich keine andere Rennserie, die so viel Racing und Spannung bietet“, meint der Sportfachmann – und verweist in diesem Zusammenhang noch einmal auf das Jahr 2015, das aus seiner Sicht gar historisch gewesen sei.

Das tat freilich den Quoten gut: Rund 625.000 Fans sahen das WM-Finale Anfang November, das war gleichzeitig der Bestwert der abgeschlossenen Saison (4,1% insgesamt, 4,9% bei den Jungen). Durchschnittlich erreichte die MotoGP mit ihren im Free-TV gezeigten Rennen in dieser Saison 0,49 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – die Moto2 schnitt mit 0,37 Millionen bei Eurosport übrigens nur unwesentlich schwächer ab. In Sachen MotoGP machte sich klar bemerkbar: Die Zuschauer mussten den neuen Sender erst finden. Das erste Rennwochenende in Katar verlief mit nur etwas mehr als ein Prozent noch vergleichsweise schwach. Im Schnitt aber kam die Rennserie bei den 14- bis 49-Jährigen auf rund 2,7 Prozent beim frei empfangbaren Eurosport. Einige Rennen waren auch exklusiv im Pay-TV zu sehen – hierfür gibt es keine Zuschauerzahlen.

Und dennoch: In der öffentlichen Wahrnehmung hinkt die MotoGP den Piloten der Formel 1 und auch anderen Mannschaftssportarten weit hinterher. „Kein Wunder“, meint Starz. „Der Hauptunterschied ist doch: Jeder von uns fährt Auto, kaum einer aber Motorrad. Die gefühlte Nähe zu diesem Sport ist also nicht in diesem Umfang da“, erklärt Starz. Das wäre aber schon immer so gewesen, außer vielleicht in Jahren, in denen in der Formel 1 die Deutschen hauptsächlich als Lieferant für Federn ansah. „MotoGP war insofern immer schon etwas für die Spezialisten.“ Anders als die Formel1 brauche die Rennserie aber nicht so sehr einen deutschen Hero, allein die neue Rivalität zwischen Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Marc Márquez biete enormes Potential für die nächsten Jahre.

Eurosport begleitet die MotoGP seit dieser Saison mit der aufwändigsten Produktion, die es in Deutschland zur Rennserie jemals gab. Teilweise ziehen sich die Live-Strecken über sieben oder acht Stunden. Mit der inhaltlichen Qualität zeigte sich Starz zunächst sehr zufrieden, kündigte aber weitere Verbesserungen an. Schon während des Jahres habe man einige Stellschrauben verändert, zum Beispiel mehr Personal eingesetzt. „Wir gehen jetzt erst in die ausführliche Rückbetrachtung.

Es ist gut möglich, dass wir 2016 versuchen werden, während eines so langen Renntages noch einmal andere Schwerpunkte zu setzen.“ Dies sei aber ein ständiger Entwicklungsprozess, der nicht nur zwischen den einzelnen Saisons stattfinde, betonte Starz. Grundsätzlich aber sei Eurosport mit der MotoGP einen Weg gegangen, der künftig auch für andere Sportarten (Stichwort Olympia) gelten sollte. „Wo immer es Sinn macht, wollen wir künftig unsere Eurosport-Gesichter auch vor Ort zeigen“, erklärt Starz. Es gelte dabei aber auch, dass dies bei rund 4000 Live-Sportminuten in jedem Jahr nicht immer und überall möglich sei.

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