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Ein elementarer Anker der Auftaktfolge sind die Promis, bei denen die Verantwortlichen auf Nummer Sicher gegangen sind: Neben Joko und Klaas hat man den durch «The Voice» ebenfalls schon bei der Senderfamilie engagierten Smudo sowie seinen Musikerkollegen Sasha ins Rennen geschickt. Jeder von ihnen fungiert als Pate eines Kandidaten, was letztlich bedeutet, dass sie durch den Gewinn von insgesamt zwölf Spielen "ihrem" Mitstreiter mehr und mehr Geld in die Kasse spielen können. Die Spiele haben - und hier fühlt man sich abermals an «SdR» erinnert - eine aufsteigende Wertigkeit, wobei die Spiele eins bis elf schlicht stets 1.000 Euro mehr einbringen. Das Finale hebt sich dann mit einer relativ stolzen Gewinnsumme von 100.000 Euro deutlich davon ab, was natürlich Anreize setzen soll, auch bis zum Schluss am Ball zu bleiben. Das zunächst einmal noch relativ simple Spielsystem wird jedoch an einigen Stellen noch etwas verkompliziert, was es schwer und etwas mühsam macht, es an dieser Stelle in Gänze darzustellen. Grundsätzlich stehen sich in den Spielen aber immer nur zwei der Duos gegenüber - was in den allermeisten Fällen bedeutet: Der Promi spielt und der Kandidat feuert an.
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Einen wichtigen Pluspunkt kann man sich aber immerhin auch schon unabhängig von der künftigen Team-Zusammenstellung notieren: Die sehr gute Spielauswahl, die nicht nur mit einer gehörigen Portion Kreativität überzeugt, sondern deren Umsetzung auch durch die Bank weg gelingt und ähnlich aufwändig und liebevoll in Szene gesetzt wirkt wie bei Raabs Vorzeige-Format. Wirkt das Studio zwar relativ kalt und ungemütlich, sehen die Team-Sofas auch aus, als seien sie eben schnell noch aus der erstbesten Ikea-Filiale nach Köln Ossendorf gekarrt worden, so hat man sich sich bei der Spieleauswahl doch sehr ins Zeug geschmissen, unverbrauchte Ideen anzubieten. Gerade die Musikquiz-Spiele, bei denen die Promis anhand von Emoticons oder ihres eigenen Klavierspiels Songtitel erraten müssen, überzeugen auch mit Einfallsreichtum und Witz. Die Actionspiele fallen im Vergleich dazu aber keineswegs ab.
- © ProSieben
Moderatorin Jeannine Michaelsen (M.) lässt Joko (l.), Smudo (2.v.l.), Sasha (2.v.r.) und Klaas (r.) im direkten Duell gegeneinander antreten ...
Ja, es sind letztlich vor allem die beiden Bausteine "Spiele" und "Promis", die «Teamwork» zu seinem gelungenen Start verhelfen und die fünf Stunden zu einem weitaus spaßigeren Seherlebnis machen, als es zuletzt etwa bei «Prankenstein» oder gar «Himmel oder Hölle» mit deutlich geringeren Laufzeiten der Fall war. Michaelsen kann sich da weitgehend in die Rolle der Spielleiterin und des Erklärbärs zurückfallen lassen und fällt somit alles in allem nicht allzu sehr auf. Sie macht einen grundsoliden Job, ohne groß zu glänzen. Wolff Fuss agiert als Kommentator als eine etwas ruhigere Version Frank Buschmanns, die allerdings auch einen deutlich geringeren Nervfaktor aufweist. Auch ihm ist letztlich ein ordentliches Zeugnis auszustellen, wenngleich er sich im Vergleich zu seinen Einsätzen für Sky erstaunlich stark zurücknimmt.
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Allem vorweg aber die Tatsache, dass man sich (noch?) nicht daran wagt, die Sendung live auszustrahlen. Angesichts der zahlreichen Unabwägbarkeiten im Show-Ablauf mag man die Verantwortlichen von ProSieben verstehen, dass sie zumindest ein gewisses Maß an Planungssicherheit haben wollen, für den Zuschauer geht damit aber auch eine gewisse Vorhersehbarkeit einher, die fatalerweise ausgerechnet dann erheblich zunimmt, wenn die Sendung eigentlich auf ihren großen Höhepunkt zusteuert: Beim Finale. Da für das letzte Spiel nur noch gut fünf Minuten Sendezeit verblieben, konnte sich der informierte Sofaheld schnell ausmalen, dass ihm wohl ein recht kurzes Vergnügen bevorstehen dürfte. Und auch wenn die Schnitte recht moderat gesetzt schienen, dürfte uns doch «Schlag den Raab» eines gelehrt haben: Dadurch, dass man nie wissen kann, ob die Sendung "schon" gegen Mitternacht oder erst nach zwei Uhr nachts vorbei ist, fiebert man umso mehr mit.
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Eine weitere Chance dürfte «Teamwork» wohl auf jeden Fall noch in aufgezeichneter Form erhalten, denn eine zweite Folge ist bereits im Kasten.