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Gewinner 2015: Universal Pictures und der Zuschauerreigen

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Wer hätte das gedacht? SM-Beziehungen + Autorennen + gezüchtete Dinosaurier + kleine, gelbe Chaoten = Ein Jahr voller Rekorde!

Universals größte Hits 2015 in Deutschland

  1. «Minions» (6,87 Mio. Besucher)
  2. «Fifty Shades of Grey» (4,41 Mio. Besucher)
  3. «Fast & Furious 7» (4,19 Mio. Besucher)
  4. «Jurassic World» (4,14 Mio. Besucher)
  5. «Pitch Perfect 2» (1,38 Mio. Besucher)
Wer darauf getippt hat, dass der Disney-Konzern 2015 die Kino-Kassen beherrscht, war durchaus gut beraten: Mit zwei wuchtigen Marvel-Kinostarts, zwei neuen Produktionen der gefeierten Pixar Animation Studios sowie in Gestalt von «Cinderella» mit einer aufwändigen Märchen-Neuverfilmung aufgestellt, strahlt Disney in diesem Jahr zweifelsohne alle Qualitäten einer 'Blockbuster-Maschine' aus. Ganz davon zu schweigen, dass im Dezember zudem der neue «Star Wars»-Film ansteht. Und trotzdem: Wer 2015 auf Disney getippt hat, hat daneben getippt. Während Disney in den vergangenen Monaten mehrmals Anlass hatte, die Sektkorken knallen zu lassen, gab es bei einem anderen Studio diverse Gründe für exzessive Champagner-Bäder!

Der Kino-Gewinner des Jahres hört 2015 zweifelsfrei auf den Namen 'Universal Pictures', und das gilt für die USA, für Deutschland und für das weltweite Parkett. Allein bis Ende November lockte das Studio mit der Weltkugel im Logo 26,46 Millionen Menschen in die hiesigen Lichtspielhäuser – fast 13 Millionen mehr als der vom Riesenhit «Fack Ju Göhte 2» profitierende, zweitplatzierte Verleih Constantin Film. 28,3 Prozent aller in der Bundesrepublik gelösten Eintrittskarten wurden 2015 für einen Film der Universal entwertet. Zuletzt wieß in Deutschland ein Verleih eine höhere Publikumsreichweite auf, als 20th Century Fox 2009 unter anderem «Avatar -Aufbruch nach Pandora» und «Ice Age 3» in petto hatte und somit mehr als 28,75 Millionen Kinogänger zählte.

Dieser Weg zum Erfolg war natürlich mit Rekorden gesäumt: Mit über 285.000 Actionfans legte «Fast & Furious 7» den Bestwert für den größten Starttag in der Studiogeschichte hin, mit 1,35 Millionen Liebestollen gelang «Fifty Shades of Grey» das beste Startwochenende in der Historie von Universal und die «Minions» letztlich brachten es mit ihren über 6,87 Millionen Fans zustande, mehr Fans anzulocken als jeder Universal-Film bis jetzt.

Der größte Hit, den Universal dieses Jahr landete, ist jedoch «Jurassic World»: Weltweit brachte die dritte «Jurassic Park»-Fortsetzung allein am Startwochenende über 500 Millionen Dollar ein. Dies stellt ebenso einen neuen Bestwert dar wie das US-Startwochenende mit einem Einspielergebnis von 208,8 Millionen Dollar. Insgesamt bissen sich die Saurier zu einem Ergebnis von 1,669 Milliarden Dollar – dies bedeutet derzeit Rang drei in der ewigen Hitliste der einträglichsten Kinoproduktionen aller Zeiten (ohne Berücksichtigung der Inflation). All diese Riesesenerfolge – sowie diverse kleine Triumphe, haben Universal bereits im August einen Spitzenrekord aufstellen lassen: Nie zuvor hat ein Studio weltweit innerhalb eines einzelnen Kalenderjahres mehr eingenommen. Damals blickte Universal auf 5,53 Milliarden Dollar – ein Ergebnis, das seither nochmal ordentlich gewachsen ist.

Was die anderen Filmhäuser in den kommenden Jahren von Universal lernen können: Das von Ronald Meyer geleitet Studio ist aktuell sehr breit aufgestellt – und bedient so auch ein breites Publikum. Wie Disney setzt Universal auf actionreiche Franchises (repräsentiert durch «Jurassic World» und «Fast & Furious 7») sowie massentauglichen Trickspaß («Minions»), hinzu kamen 2015 aber auch weniger klar vorhersagbare Hits wie «Pitch Perfect 2» (286,6 Mio. Dollar weltweit) und «Straight Outta Compton» (200,3 Mio. Dollar), die mit moderatem Budget und hoher Qualität durchgestartet sind. Darüber hinaus bediente Universal dieses Jahr wiederholt das Horror-Publikum (u.a. mit «Unkown User»: eine Mio. Budget, 62,9 Mio. Dolllar Einspiel). Und mit «Everest» gab es zudem einen namhaft besetzten 'Midbrow Movie', wie es in englischsprachigen Kennerkreisen so schön heißt, wenn ein Film zu pompös fürs Arthouse ist, für ein Popcorn-Event aber zu hohen Selbstanspruch hat. Mit der richtigen Vermarktung und einer angemessenen Kopienzahl finden solche Filme ihr Publikum – da hätte sich Sony mit dem schnell aufgegebenen 3D-Glanzstück «The Walk» etwas abgucken können!

Aber selbst der größte Gewinner begeht zuweilen Foul Play – im Falle von Universal ist es der Umgang mit der deutschen Filmpresse: Seien es die Pressevorführungen, die immer häufiger auf dem allerletzten Drücker stattfinden, oder sei es der Umstand, dass immer weniger Standorte mit Kritikervorführungen versorgt werden, so dass nur noch ein begrenztes Klientel vorab über die Universal-Filme berichten kann. So etwas muss nicht sein! Mit all dem Geld, das 2015 in die Kassen des Studios gespült wurde, lässt sich 2016 sicher wieder eine breitere Pressebetreuung finanzieren. Und vielleicht jubeln dann auch wieder ein paar Filmjournalisten mehr mit, wenn Universal das nächste Mal solch einen Triumph feiert wie dieses Jahr!

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