Seit Februar 2013 ist «Circus HalliGalli» mittlerweile bei ProSieben zu sehen. Dass sich der Münchener Privatsender die Dienste von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sicherte und ihnen ein wöchentliches Format fernab der Sparte schenkte, sorgte für viel Respekt bei Medienexperten - schließlich war die bei «Neo Paradise» dargebotene Unterhaltungsform fernab des Mainstreams anzusiedeln und damit alles andere als ein Selbstläufer für eine kommerziell ausgerichtete Programmstation. Knapp drei Jahre später sind die Dienste der beiden jungen Entertainer umso bedeutender, da sie nach dem Karriereende von Stefan Raab wohl die charismatischsten Sendergesichter darstellen. Hinsichtlich der Einschaltquoten gehört man längst zum Establishment - auf einem erstaunlich mittelmäßigen Niveau.
Sinnbildlich hierfür war gleich die Auftaktfolge in die neueste Staffel, die nach über drei Monaten Pause am 14. September ausgestrahlt wurde. Mit durchschnittlich 0,99 Millionen Zuschauer gingen mäßige 4,9 Prozent Gesamt-Marktanteil einher, in der werberelevanten Zielgruppe standen solide 10,9 Prozent zu Buche. Die beiden weiteren September-Ausgaben gaben leicht nach, am Ende des Monats wurden mit 0,84 Millionen aller bzw. 0,73 Millionen der 14- bis 49-jährigen Zuschauer sogar die schwächsten Reichweiten der gesamten Staffel verzeichnet. Die damit verbundenen Marktanteile in Höhe von 4,3 bzw. 10,1 Prozent stellten keinen Negativrekord dar, lagen allerdings unterhalb der Sendernorm.
Nach dem durchwachsenen Auftakt dürfte es alle Verantwortlichen beruhigt haben, dass die Werte Anfang Oktober klar nach oben gingen. Folge vier überschritt mit 1,01 Millionen erstmals die Millionenmarke, verfehlte zumindest beim Gesamtpublikum den Senderschnitt mit 4,9 Prozent allerdings noch knapp. Besser sah es in der klassischen Zielgruppe aus, wo respektable 12,1 Prozent bei 0,94 Millionen Fernsehende möglich waren. Eine Woche später entpuppte sich das kleine Special "Duell um die Geld" als Quotenbringer: Die Zuschauerzahl sank zwar auf 0,92 Millionen, da man allerdings ausnahmsweise bis weit nach Mitternacht sendete, wurden gute 5,7 Prozent aller bzw. sehr gute 12,7 Prozent der jüngeren Konsumenten verzeichnet. Beim Gesamtpublikum sollte dies der Höchstwert bleiben.
Folge sechs läutete danach allerdings eine Phase ein, in der sich die Show vergleichsweise schwer tun sollte: Mit 0,90 Millionen ging nur eine Woche nach dem Saison-Bestwert der -Tiefstwert von nur noch 3,9 Prozent einher, in der Zielgruppe wurde angesichts von 9,5 Prozent erstmals die Zweistelligkeit verfehlt. Am letzten Oktober-Montag setzte es dann mit nur noch 9,0 Prozent auch beim jungen Publikum den Staffel-Minusrekord. Auch der November verlief alles in allem eher mäßig: Nach guten 5,0 bzw. 11,5 Prozent bei 1,08 Millionen Zuschauern rutschte die Sendung mit den drei weiteren Ausgaben des Monats auf maue 9,8 bis 10,2 Prozent ab.
Nach oben zeigte die Formkurve erst wieder zum Endspurt im Dezember: So kam eine normale Folge, in der unter anderem Matthias Schweighöfer in einem Einspieler zu sehen war, auf die Rekord-Reichweite von 1,24 Millionen - besser lief es zuletzt im März dieses Jahres. Bei den Jüngeren wurden mit 13,0 Prozent bei 1,12 Millionen ebenfalls neue Rekorde verzeichnet. Eine höhere durchschnittliche Reichweite datierte hier sogar vom 22. Dezember 2014. Spannend war auch der 14. Dezember, da sich die Sendung hier erstmals schon um 21:15 Uhr zu beweisen hatte. Ganz leicht tat sich das Weihnachts-Spezial hier nicht: Die Zuschauerzahl ging leicht zurück auf 1,15 Millionen, was allerdings nur noch schwachen 4,2 Prozent aller bzw. durchschnittlichen 10,7 Prozent der jüngeren Konsumenten entsprach. Ein weiteres "Duell um die Geld" verbuchte schließlich noch genau eine Million Interessenten, mit 5,1 Prozent insgesamt bzw. 11,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen lief es erneut ganz ordentlich.
Durchschnittlich erreichten die 13 seit Mitte September ausgestrahlten Folgen von «Circus HalliGalli» eine Sehbeteiligung von 0,99 Millionen, was 4,6 Prozent des Gesamtmarktes entsprach. Damit lagen Joko und Klaas relativ deutlich unterhalb des Senderschnitts, der sich in der bisherigen Saison auf 5,3 Prozent beziffert. Vergleicht man das Abschneiden mit jenem in den vergangenen Staffeln, lässt sich sahen: Bis Ende 2014 wurden mit 1,05 bis 1,09 Millionen Zuschauern und rund fünf Prozent Marktanteil etwas bessere Werte erzielt, die erste Hälfte in diesem Kalender hatte jedoch nahezu identische Werte generiert.
Beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren gingen derweil 0,87 Millionen Menschen mit einem Marktanteil von 10,8 Prozent einher. Hier bestätigten sich die 10,9 und 10,7 Prozent, welche die Sendung zuletzt generiert hatte - und auch die bisherige Rekordstaffel eins lag mit 11,3 Prozent nur unwesentlich oberhalb der diesmal erreichten Werte. Ähnlich unspektakulär fällt der Vergleich mit dem Senderschnitt aus, der bislang bei 10,9 Prozent liegt. Die Show war also immer ein Garant für mittelprächtige Einschaltquoten am späteren Montagabend und ist dies auch weiterhin. Das kann man negativ deuten, vor allem auch in Anbetracht der meist weitaus erfolgreicheren «The Big Bang Theory»-Ausstrahlungen im Vorfeld. Man kann allerdings auch davon sprechen, dass die Sendung ProSieben Sicherheit in der Programmplanung gibt - und Sicherheit ist ein wertvolles Gut in Zeiten, in denen der Privatsender seinen schillerndsten Star gerade frisch verloren hat.