Es war ein generell erstaunlich attraktiver und inhaltlich abwechslungsreicher Samstagabend, den die großen deutschen Fernsehsender ihrem Publikum offerierten. Interessant war vor allem das Show-Duell zwischen ZDF und RTL, das letztlich überraschend klar an «Deutschland sucht den Superstar» ging: Mit durchschnittlich 4,58 Millionen Fernsehenden und 14,5 Prozent Marktanteil lag eine weitere Folge der Casting-Show um fast eine Million vor dem Konkurrenz-Angebot «Die versteckte Kamera 2016», das nicht über 3,62 Millionen und dürftige 12,0 Prozent hinaus kam. Naturgemäß noch deutlicher waren die Kräfteverhältnisse bei den 14- bis 49-Jährigen: Hier war RTL mit 22,2 Prozent bei 2,37 Millionen einmal mehr unangefochtener Marktführer, während der öffentlich-rechtliche Mitbewerber zumindest ganz gute 8,4 Prozent bei 0,87 Millionen verbuchte.
Die mit Abstand höchste Reichweite des Abends legte allerdings eine Biathlon-Übertragung im Ersten Deutschen Fernsehen hin: 5,45 Millionen Menschen sahen den Weltcup der Herren, davon befanden sich immerhin 1,18 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Aufgrund der ungewohnt starken Konkurrenzsituation zur Primetime lagen die damit verbundenen Marktanteile zwar längst nicht auf dem Höchstniveau, das ARD und ZDF von ihren Biathlon-Präsentationen gewohnt sind. Doch mit 16,9 Prozent insgesamt sowie 11,1 Prozent bei den Jüngeren ließ sich nichtsdestrotrotz hervorragend leben.
Anders als im Normalfall hatten darüber hinaus auch noch RTL II und VOX neuen Stoff im Repertoire, der aber längst nicht an die Zugkraft der wirklich großen Sender herankam. Zwei Folgen «Game of Thrones» bescherten den Grünwaldern Reichweiten von 0,85 und 0,84 Millionen, die mit schwachen Marktanteilen in Höhe von jeweils 2,7 Prozent einhergingen. In der werberelevanten Zielgruppe kamen ebenfalls sehr enttäuschende 4,4 und 4,2 Prozent bei bestenfalls 0,47 Millionen zustande. Der Schwestersender versuchte sich daran, eine «Fastfood-Revolution» herbeizureden und in einer gut vierstündigen Dokumentation zu ergründen, wie Deutschland im Jahr 2016 so isst. Dafür konnten sich 1,10 Millionen Menschen begeistern, was dem Sender eher überschaubare 4,1 Prozent des Gesamtpublikums einbrachte. Bei den Umworbenen lief es jedoch mit 6,8 Prozent bei 0,65 Millionen durchaus respektabel.
Kalten Kaffee servierten dagegen die Vertreter der ProSiebenSat.1-Gruppe ihrem Publikum. ProSieben entschloss sich einmal mehr zur Ausstrahlung des US-Films «Die Insel», der diesmal 1,43 Millionen Menschen hinter dem Ofen hervorlockte. In Marktanteilen ausgedrückt waren dies 4,6 Prozent aller bzw. 8,3 Prozent der jüngeren Konsumenten. In Sat.1 amüsierten sich 1,48 Millionen über die mehr oder minder komischen Witzeleien von «Noch tausend Worte», was miesen 4,6 Prozent aller bzw. 8,1 Prozent der 14- bis 49-jährigen Fernsehenden entsprach. Und kabel eins zeigte schließlich zwei Folgen der Krimiserie «Blue Bloods», die es auf 0,82 und 0,91 Millionen Serienfans brachte. Während es beim Gesamtpublikum mit 2,6 und 2,8 Prozent einigermaßen akzeptabel lief, waren die Zielgruppen-Quoten von 2,1 und 1,9 Prozent bei gerade einmal je 0,21 Millionen viel zu schwach.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel