«Prominent»

Ein Hauch von «Die Höhle der Löwen» weht nun durch den Vorabend von VOX. Seit Mitte Januar ist Aimaz Habtu Teil des Moderatoren-Teams von «Prominent», dem 20-Uhr-Promimagazin des Kölner Senders. Habtu hat Zeit dazu, weil sein vorher am frühen Nachmittag gezeigtes Straßenquiz wegen über viele Monate hinweg konstant schlecht bleibender Quoten nicht weiter fortgesetzt wird. Habtu folgte bei «Prominent» auf David Modjarad, der künftig wieder vermehrt als Reporter bei der Mediengruppe RTL auftauchen soll.

Die Personalrochade hat zwar im Januar für Schlagzeilen gesorgt, den Quoten letztlich aber nichts gebracht. Die knapp 15 Minuten lange Promi-Sendung holt weiterhin schwache Quoten, was aus Sicht der Werbekunden zwar duldbar ist (viel Reklame gibt es nicht im direkten Umfeld). Aber den VOX-Chefs wäre ein starkes 20-Uhr-Format aus Flow-Gründen sicher alles andere als unrecht. Davon ist man jedoch weiterhin ein gutes Stück entfernt. Das Magazin kam in den ersten beiden Januar-Wochen auf gerade einmal fünf Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen, 1,29 Millionen Leute ab drei Jahren schauten in diesem Zeitraum zu.

Seit Bekanntwerden der Personale von Habtu änderte sich daran wenig. In der dritten Januar-Woche holte die Sendung im Schnitt sogar leicht schwächere 4,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, die letzte Januar-Woche schloss das Magazin mit wieder exakt fünf Prozent ab. Auch bei den Reichweiten hielten sich die Veränderungen deutlich im Rahmen. 1,31 Millionen Leute schauten in der dritten Januar-Woche zu, eine Woche später waren es im Mittel 1,32 Millionen.

Die Werte wollten sich auch im Februar nicht allzu sehr bewegen. Die bis dato im zweiten Monat des Jahres gezeigten Ausgaben kamen auf 4,8 Prozent in der klassischen Zielgruppe und 1,30 Millionen insgesamt. Und so lässt sich feststellen: Das Magazin hat eine recht treue und zuverlässige Fanbase. Die Zahlen ändern sich demnach kaum, wie ein Reichweiten-Durchschnitt von 1,30 Millionen über alle Folgen des Jahres 2016 hinweg zeigt. Das ändert jedoch nichts daran, dass die gemessenen 4,9 Prozent bei den Leuten zwischen 14 und 49 Jahren letztlich etwas zu wenig sind.

Verantwortlich dafür ist natürlich nicht allein die Sendung «Prominent», sondern mitunter auch das aus «Das perfekte Dinner» bestehende Vorprogramm, das ebenfalls keine Bäume mehr ausreißt. Die Vorabendsendung, die immer um 19 Uhr beginnt, holt aber immerhin etwas bessere Werte. Übrigens: Vergleicht man die jetzigen Quoten von «Prominent» mit denen von vor zwei oder drei Jahren, so dürften die Tränen kommen. Damals So schauten Ende Dezember noch um die 1,7 Millionen Leute insgesamt zu, die in der klassischen Zielgruppe für um die sieben Prozent Marktanteil sorgten. Dieses Ergebnis würde heute glatt als Erfolg durchgehen.