Sportcheck

Klopp torlos in Fuggerstadt & eine verdiente Gurke für die deutschen Fernsehzuschauer

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Greift der Saisonendspurt in Liga und Europapokalen auch auf die Quoten über? Dazu gibt´s Wintersport, Snooker, Boxen & einen dicken Rüffel für die deutschen Sportfans. So ist er, der SportCheck.

Sporthighlights der Woche

  • Dienstag, ab 19.30 Uhr: CL 1/8-Finale Hinspiel Juventus Turin vs FC Bayern (Sky, live)
  • Mittwoch, 18.55 Uhr: DHB-Pokal 1/4-Finale Wiederholungsspiel, Rhein-Neckar Löwen vs MT Melsungen (Sport1, live)
  • Donnerstag, 21.00 Uhr: EuropaLeague Rückspiel, Porto vs Dortmund (Sport1, live)
  • Freitag-Sonntag, ab Vormittags: Wintersport (ZDF, live)
  • Freitag bis Sonntag: Bundesliga live und Konferenzen (Sky, live)
  • Samstag/Sonntag, 11.00 Uhr: Segeln, America's World Series, Oman, Stopp 1 (ServusTV, live)
  • Samstag, 20.30 Uhr: BBL 24. Spieltag, Gießen 46ers vs Baskets Bonn (Sport1, live)
  • Samstag, 22.45 Uhr: WM Cruisergewicht: Ola Afolabi vs. Marco Huck (RTL, live)
Spruch der Woche
"Vom Gefühl her bin ich 80. Ich genieße jeden Schmerz, den ich habe."
(Wolfsburgs Maximilian Arnold, der vier Wochen lang wegen einer rätselhaften Kniereizung außer Gefecht war.)

Thema der Woche: Das Europacupfieber steigt


In den europäischen Pokalwettbewerben startete vergangene Woche die Play-Off-Phase, die naturgemäß mehr Spannung als die vorangehenden Gruppenspiele verspricht. Gut für die deutschen Fans, dass mit Bayern München und dem VfL Wolfsburg (Championsleague-Achtelfinale) sowie Borussia Dortmund, Schalke 04, dem FC Augsburg und Bayer Leverkusen (Europa-League-Zwischenrunde) noch satte sechs Vereine im Rennen sind.

Da das Achtelfinale der Champions-League zweigeteilt ausgetragen (und somit arg in die Länge gezogen) wird, war vorerst nur der VfL Wolfsburg am Start und sorgte am Mittwoch aus deutscher Sicht für den Startschuss. Das ZDF war live dabei, als die Wölfe beim KAA Gent zu einem 3:2 kamen und sich somit beste Chancen fürs Rückspiel erspielten.

Die Vorberichte ab 19.23 Uhr sorgten noch für wenig Begeisterung - nur 2,41 Millionen (8,8%) bei allen und miese 210.000 (2,5%) bei den Umworbenen sorgten für Werte (weit) unter dem Senderschnitt. Zwanzig Minuten vor dem Anpfiff wurde es jedoch erfreulicher: 3,95 Millionen (14,7%) sowie in der Zielgruppe 1,09 Millionen (11,1%) sahen schon um einiges besser aus. Mit Spielbeginn waren dann 5,73 Millionen (18,6%) sowie 1,45 Millionen (starke 12,7%) bei den Umworbenen dabei. Gute Werte, keine Frage - aber sicher noch nicht der große Wurf.

Bis Mitternacht zeigte man im Anschluss noch Ausschnitte weiterer Spiele und blieb konstant deutlich über dem Senderschnitt. Bemerkenswertestes Ergebnis waren dabei die 16,3 Prozent bei den Umworbenen beim Spiel AS Rom (mit Antonio Rüdiger) gegen Real Madrid (mit Cristiano Ronaldo) - 2,8facher Senderschnitt bei 2:0-Auswärtserfolg der Spanier.

Am Donnerstag stand dann die Europa-League im Fokus - hier wählte Sport1 die Begegnung des FC Augsburg gegen Klopp-Team FC Liverpool (0:0) für ihre Live-Übertragung und ließ sowohl Schalke, als auch Leverkusen und sogar die Borussia aus Dortmund links liegen.

Ab 21.00 Uhr schalteten 2,59 Millionen beim Gesamtpublikum ein (hervorragende 8,8%). Nur die Partie der Dortmunder in Saloniki ist in der laufenden Spielzeit mit besseren Werten gesegnet gewesen. Bemerkenswerter Fakt am Rande: Keine Sendung von ProSieben, Sat.1, Vox, RTL II oder Kabel eins hatte am Donnerstag mehr Zuschauer zu bieten, als Sport1 mit diesem Spiel. Zudem erreichte man auch mit den 940.000 Zuschauer in der Zielgruppe (8,5%) starke Werte. Und auch die Vorberichte (440.000 Zuschauer mit 1,5% bei allen) sowie die Highlights im Anschluss (1,24 Millionen mit 10,2% bei allen) sorgten für freudige Gesichter und Werte knapp (Vorberichte) beziehungweise weit jenseits (Highlights) des normalen Senderschnitts von um die 1 Prozent.

Bundesliga auf dem Weg ins letzte Saisondrittel


Am Freitag ab 20.00 Uhr hieß es bei Sky wieder ran ans Flutlichtspiel der Bundesliga, diesmal mit dem Duell der grauen Mäuse zwischen Eintracht Frankfurt und dem Hamburger SV, die beide in dieser Saison tabellarisch zwischen Gut und Böse schwanken. Man hätte das durchaus als Warnung verstehen dürfen – und wirklich: das 0:0 aus der Commerzbank-Arena konnte maximal die Gästefans erfreuen, das Frankfurter Publikum quittierte das Remis mit Pfiffen und „Armin Geh“-Plakaten.

500.000 Zuschauer (1,6%) bei allen sowie 330.000 Umworbene (3,0%) wiederholten fast exakt die Werte vom Freitagsspiel der Vorwoche: In Ordnung aber unspektakulär.

Samstag war ab 14.00 Uhr bei Sky dann wieder die große Bundesliga-Konferenz am Start. Diesmal wartete man mit folgenden Partien auf: Gladbach gegen Köln (1:0), Bayern gegen Darmstadt (3:1), Hertha gegen Wolfsburg (1:1), Hoffenheim gegen Mainz (3:2) und Ingolstadt gegen Bremen (2:0). Ein Topspiel am Samstagabend gab es diese Woche nicht.

1,29 Millionen (7,3%) beim Gesamtpublikum mit 550.000 Zuschauern (9,8%) bei den Umworbenen sorgten ab 15:29 Uhr für einen leichten Rückgang zur Vorwoche, Sky blieb damit aber dennoch im Soll.

Kleiner Vergleich am Rande: Die Zweitliga-Konferenz der Woche ab 13:00 Uhr mit KSC-Braunschweig (2:2) und Kaiserslautern-Heidenheim (2:2) generierte 200.000 Zuschauer (1,4%) mit 110.000 Zuschauer (2,3%) aus der Zielgruppe.

Die «Sportschau» im Ersten kam diese Woche ab 18:30 Uhr auf 5.94 Millionen (23,1%) bei allen und 1,32 Millionen (17,3%) in der klassischen Zielgruppe. Die Reichweiten hielten somit fast das starke Niveau der Vorwoche.

Sonntag durfte Sky dann wegen der Europapokalwoche diesmal gar drei Spiele übertragen – und konnte durchaus mit spannenden Paarungen aufwarten: Leverkusen gegen Dortmund (0:1), Schalke gegen Stuttgart (1:1) und Hannover gegen Augsburg (0:1).

Wir haben uns für die Quotenbetrachtung dieses Mal die Sonntagskonferenz herausgesucht, die mit dem rassigen Remis der Schalker (vorher 6. mit Tuchfühlung zu den CL-Plätzen) und des VfB (vorher 10. und mit zuletzt 5 Liga-Siegen in Folge bei einem weiteren Sieg nur noch 3 Punkte hinter den EL-Plätzen gestanden hätte) und dem Abstiegskrampf zwischen Hannover 96 (vor dem Spiel bereits mit sieben Niederlagen in Serie) und dem FC Augsburg (Endstand 0:1) wuchten konnte.

Ab 17:30 Uhr schalteten für eine Zweierkonferenz durchaus starke 980.000 Zuschauer ein und generierten 3,7 Prozent Marktanteil. Bei den Umworbenen lag man mit 450.000 Interessierten und 5,0 Prozent ebenfalls im Soll.

Vermischtes


Eurosport erfreute seine Zuschauer in der vergangenen Woche mit täglichen und mehrstündigen Übertragungen der Welsh Open im Snooker und generierte damit zwischen 150.000 und 280.000 Zuschauer beim Gesamtpublikum – respektabel und fast an jedem Tag ausreichend für die Top 1-3 des Senders.

Samstagabend war auf Sat.1 mal wieder Boxen angesagt - Felix Sturm trat hier zum Rückkampf gegen Fjodor Tschudinow an und siegte nach Punkten. Sein 40. Sieg im 49. Profikampf. Er wurde damit zum fünften mal Weltmeister und erstmals auch außerhalb des Mittelgewichts.

Für Sat.1 ein durchaus guter Abend. Der Vorlauf landete noch unter dem Senderschnitt, der Hauptkampf ab 22.55 Uhr erreichte mit 2,82 Millionen (12,5%) und 0,83 Millionen bei den Umworbenen (9,6%) primär bei allen ein gutes Ergebnis. Sogar die nachfolgenden Highlights ab 23:45 Uhr landeten beim Gesamtpublikum noch deutlich über dem Senderschnitt. Sorgen machen dürfte weiterhin jedoch die Zielgruppen-Reichweite, bei der man erneut die 10-Prozent-Marke verfehlte und es einfach nicht schafft, die jungen Leute zu mobilisieren.

Zum Wochenende verwöhnte das Erste die Fans des Wintersports dann wieder mit vielen verschiedenen Übertragungen. Am Freitag unterbrach man zwischen 9.54 Uhr und 18.50 Uhr nur für die Tagesschau und lag aus Quotensicht damit diesmal leider nur bedingt richtig.

Keine Sendung erreichte beim Gesamtpublikum oder in der Zielgruppe den Senderschnitt – am besten schnitt noch bei allen das Skispringen der Herren (ab 16.59 Uhr) ab, das mit 1,86 Millionen immerhin 97% des Senderschnitts erreichte. Bei den Werberelevanten kam das Skispringen ab 18.17 Uhr mit 330.000 Zuschauern auf 8,2% und somit den besten Wert.

Auch am Samstag wiederholte man dieses Vorgehen und blieb von 9.06 Uhr bis 18:11 Uhr erneut fast durchgehend im Schnee. Diesmal jedoch mit vollkommen anderem Ausgang für das Erste. Beim Gesamtpublikum landeten alle Sendungen über dem Senderschnitt, in der Zielgruppe gab es nur hielten sich über und unter dem Schnitt liegende Reichweiten die Waage. Die meisten Zuschauer bei allen zog die Viererbob-WM ab 17.28 Uhr mit 3,17 Millionen. Hier lag auch der Marktanteil mit 16,1 Prozent am höchsten. Und auch bei den Umworbenen schnitt man mit 460.000 Zuschauer (7,7%) dort am besten ab.

Die saure Quoten-Gurken der Woche


Die Gurke dieser Woche geht nicht an einen übertragenden Sender, sondern an die Sportfans in Deutschland. Damit macht man sich jetzt vielleicht keine Freunde – ist aber mal nötig. Da überträgt Sport1 am Mittwoch zur besten Sendezeit ab 20.00 Uhr im Rahmen der in dieser Saison selten spannenden Handball-Bundesliga das brisante Duell des Tabellenführers Rhein-Neckar Löwen gegen den drittplatzierten Verfolger SG Flensburg-Handewitt und generiert damit nur 300.000 Zuschauer.

„Nur“ mag man angesichts vergleichbarer Werte der Vergangenheit fragen? Zugestanden: Mit der erreichten Zuschauerzahl kann man fraglos leben, selten ging es deutlich höher, oft stand man mit weniger da.

Doch hier kann leider auch ein anderer Vergleich helfen: um 17:30 Uhr lief nämlich auf demselben Sender (und auf Platz 2 der Tagescharts) eine Wiederholung der 11. Episode der Reihe «Cajun Pawn Stars - Pfandhaus Lousiana» – mit 190.000 Zuschauern und somit zwei Dritteln der Handball-Reichweite. Auf Sport1. Einem der Sport-Sender Deutschlands. Die Wiederholung des Sport1-Late-Movies «Riot Girls» am Samstagabend toppte die Handball-Zuschauerzahl mit 330.000 beim Gesamtpublikum übrigens sogar noch.

Lässt man sich den Geschmack des Publikums mal durch den Kopf gehen, muss man sich über so manch sonderbare Programmierung wahrlich nicht wundern…

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