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Die Handlung
Im Zentrum von «Crisis» steht die Entführung eines Schulbusses durch ein professionell organisiertes und überaus gut informiertes Einsatzteam. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen gewöhnlichen Bus, denn die Kinder an Bord gehören zu den reichen und mächtigen Familien von Washington D.C. So befindet sich beispielsweise der Sohn des Präsidenten unter den Insassen, aber auch Sprösslinge diverser Manager, Vorstände oder anderer Politiker. Kurzum handelt es sich um eine Vielzahl potenzieller Entführungsziele, die allesamt nur ein kleines Mosaikteilchen in einem deutlich größeren Gebilde, in dem es um weitaus mehr als eine simple Lösegeldforderung geht, darstellen.
Die männliche Hauptfigur, Marcus Finley, mimt Lance Gross als idealistischer Secret-Service-Agent, der frisch ins Team befördert wurde und nun, an seinem ersten Arbeitstag, mit der Sicherheit des Präsidentensohns beauftragt ist. Der Druck aus dem Umfeld des mächtigsten Mannes der Welt erweckt jedoch schnell den Eindruck, dass es sich wohl auch gleichzeitig um seinen letzten Arbeitstag handeln könnte, wodurch er gezwungen ist, alleine für seinen Schützling zu sorgen.
Doch nicht nur Finley und der Präsident machen sich Sorgen um einen der Insassen, sondern auch Meg Fitch (Gillian Anderson), eine Vorstandsvorsitzende eines großen Familienkonzerns, die denkt, die Entführung gelte ihr und ihrem Unternehmen. Ihr tun es jedoch zahlreiche weitere Politiker, Militärs und Manager gleich und sie wollen die Sache nicht dem FBI in die Hände legen. Das Vertrauen in die staatlichen Behörden ist erschüttert, schließlich sei eine Geiselnahme unter normalen Umständen nicht möglich gewesen – es muss einen Insider geben. Hinzu kommt die zögernde Haltung von FBI Director Olsen (Michael Beach), der zunächst die Eltern beruhigen möchte, um danach einen Einsatz gegen die Geiselnehmer zu planen. Die Eltern beginnen jedoch über einen Einsatz von externen Dienstleistern nachzudenken und so die Sache in die eigene Hand zu nehmen.
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Die Darsteller
Wie bereits erwähnt, spielt Lance Gross die männliche Hauptrolle. Der inzwischen 34-jährige Afro-Amerikaner war zum Zeitpunkt der Serie noch ein wenig beschriebenes Blatt. Neben einigen Kurzauftritten und Nebenrollen in Filmen oder Fernsehserien, wurde er vor allen Dingen durch die Comedy «House of Payne» bekannt, in der er für 109 Episoden eine Hauptrolle übernahm. Obwohl sein erstes Engagement in einer Dramaserie bereits frühzeitig beendet wurde, tat dies seiner noch recht jungen Karriere keinen Abbruch, derzeit ist er in der dritten Staffel «Sleepy Hollow» als Daniel Reynolds zu sehen.
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Während Anderson die Rolle der erfolgreichen und wohlhabenden Mutter verkörpert, wird die Rolle ihrer Schwester von Rachael Taylor gespielt. Diese machte erstmals 2007 in einer Nebenrolle im ersten «Transformers»-Streifen auf sich aufmerksam. Dennoch musste sie sich bis 2011 mit kleineren Rollen über Wasser halten, ehe sie mit «Grey’s Anatomy» und «Charlie’s Angels», auch bekannt als «Drei Engel für Charlie», gleich zwei Serienengagements hatte. In beiden Fällen reichte es jedoch nur für acht Episoden, im Falle der Arztserie wurde sie danach wieder aus der Serie geschrieben und «Charlies Angels» wurde vorzeitig eingestellt. Für Taylor begann nach «Crisis» eine Dürreperiode, ehe sie im vergangenen Jahr die Rolle der Radiomoderatorin Trish Walker in der Netflix-Serie «Jessica Jones» spielte.
Mit Max Martini, als Sprachrohr der Entführer, ergänzt ein durchaus bekanntes Gesicht den sonst recht dürftig besetzten Cast. Martini brachte im Serienbereich bereits einiges an Erfahrung durch seine Rollen in «The Unit» oder «Revenge» mit, war aber auch vereinzelt in kleineren Rollen in Serien wie «CSI» oder «Castle» im Fernsehen. Darüber hinaus ist er aktuell in «13 Hours» im Kino zu sehen.
Die Kritik
Obwohl sich der Plot nicht sonderlich revolutionär anhört, bekam «Crisis» sowohl von den Zuschauern als auch von der Presse überwiegend positive Kritiken. So schrieb die New York Times: „Der Pilot macht deutlich, dass Geld nicht das alleinige Motiv hinter dem Verbrechen ist, sondern dass eine Verschwörung auf höchster Ebene der Regierung eine Rolle spielt. Das Motiv ist häufig der schwächste Punkt bei Thrillern im Fernsehen. Der Trick von «Crisis» liegt jedoch darin, besonders rasant zu sein, so dass die Zuschauer sich nicht in Einzelheiten – oder ihrem Mangel – verlieren.
Der Boston Herald vergleicht «Crisis» gar mit einer weiteren Serie rund um Verschwörungen: „Mit ihrem fieberhaften Tempo, den bösartigen Drahtziehern und den heldenhaften Gesetzeshütern, erinnert Sie «Crisis» möglicherweise an FOX’ «24».“ Zur Thematik der Serie ergänzt Autor Mark Perigard: „Diese Prämisse würde bei einer CBS-Serie eine ganze Staffel einnehmen. Hier ist es lediglich der einleitende Schachzug eines wesentlich dunkleren Plans.“
Dennoch waren nicht alle Stimmen so positiv, Hank Stuever von der Washington Post missfiel vor allen Dingen die Charakterentwicklung: „Das Gute ist, dass es sich um eine der Serien handelt, bei denen keine Figur die ist, die sie vorgibt zu sein. […] Jeder hat Dreck am Stecken, oder zumindest das Potenzial dazu. Gute werden zu Bösen und wechseln dann wieder zurück – das ist doch alles so ermüdend!“
Die Entwicklung
Bereits im Mai 2013, also rund ein Jahr vor der Erstausstrahlung, erfolgte die Order einer ersten Staffel der Thriller-Serie. Im Rahmen der Upfronts kündigte US-Network NBC «Crisis» als eines der ersten Formate für die TV-Season 2013/2014 an. Rasch wurden Vergleiche zu einer NBC-Version von «24» gezogen und NBC hatte möglicherweise ein neues Zugpferd im Stall, nicht zuletzt dank prominenter Darsteller wie Gillian Anderson. Die Produktion bekam noch im Herbst des selben Jahres erheblichen Gegenwind als die Dreharbeiten unterbrochen werden mussten. Nachdem bereits fünf Episoden im Kasten waren, mussten die Autoren rund um Rand Ravich die kreative Ausrichtung der Serie überarbeiten, zu weit hatte man sich von der Richtung des Piloten entfernt. Hinzu kamen einige Nachdrehs, um die bereits abgefilmten Szenen zu überarbeiten. Dieser Schritt war von Seiten NBCs nötig, da die Pilotepisode neben «The Blacklist» besonders gut beim Testpublikum ankam und man zu diesem Zeitpunkt noch von einem zukünftigen Hit ausging. Der Hype vorab spiegelte sich nur bedingt in den Quoten wider. Während die Premiere der Serie noch vor ordentlichen 6,53 Millionen Livezuschauern stattfand, endete sie schließlich nur noch vor 3,04 Millionen Zuschauern – zu wenig für NBC. Folglich zog das Network im Rahmen der Upfronts 2014 den Stecker und stellte den einstigen Hoffnungsträger auf die nächste große Erfolgsserie nach gerade einmal 13 Folgen ein.
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Obwohl die Serie im Heimatland alles andere als ein Erfolg war, verkaufte sie sich schnell in die ganze Welt, schließlich ging man 2013 noch von einem echten Serienhit aus. In Deutschland sicherte sich die ProSiebenSat.1-Gruppe die Ausstrahlungsrechte an «Crisis». Nach dem Quotendebakel in den USA, schien man auch hierzulande an keinen Erfolg auf einem der beiden großen Sender zu glauben und kündigte im Juli 2014 an, dass kabel eins die TV-Heimat von «Crisis» wird. Dort sollte die Serie in einer Eventprogrammierung am Freitagabend ausgestrahlt werden. Dieser Plan wurde jedoch verworfen und «Crisis» sollte, wie «Reckless» und andere eingekaufte US-Flops, im Sommer 2015 auf sixx versendet werden. Doch auch dieser Plan wurde umgestoßen und um «Crisis» wurde es ruhig. Nun zeigt jedoch ProSieben, überraschenderweise, die Serie am Mittwochabend um 23.10 Uhr.
«Crisis» ist mittwochs um 23.10 Uhr auf ProSieben zu sehen.
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