Der Sendeplatz zwischen 17 und 18 Uhr ist für RTL II seit einer gefühlten Ewigkeit ein Fass ohne Boden. Schon zahlreiche Formate sind auf diesem Slot zuletzt krachend gescheitert: «Dein neuer Style», «Next, Please!», «All About Love» und das Promi-Magazin «Klub». Zwischen dem 14. März und dem 1. April durfte die Pseudo-Doku-Soap «Privatdetektive im Einsatz», die bereits 2014 abgesetzt wurde, ihr Glück versuchen – scheiterte jedoch genauso wie ihre zahlreichen Vorgänger.
Schon der Start war nicht wirklich verheißungsvoll. Enttäuschende 4,1 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe erzielten die «Privatdetektive im Einsatz» zu Beginn ihres dreiwöchigen Intermezzos. Am darauffolgenden Dienstag gab es zwar einen kurzen Hoffnungsschimmer, da die Sendung den RTL II-Senderschnitt im März in Höhe von 5,6 Prozent plötzlich mit guten 6,4 Prozent überbot. Doch dieses zwischenzeitliche Hoch blieb nicht von langer Dauer und innerhalb von zwei Tagen sackte die Reality-Doku sogar auf den tiefsten Wert der drei Ausstrahlungswochen: miese 3,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. In der ersten Woche kamen durchschnittlich nur 4,9 Prozent zusammen.
Auch in der zweiten Woche fehlte die Konstanz. Die Sendung pendelte sich in der zwölften Kalenderwoche zwar scheinbar bei ungefähr 4,7 bis 5,0 Prozent ein, doch am Freitag, dem 24. März sackte sie wieder auf 4,1 Prozent ab. In der zweiten Woche generierte die Soap im Schnitt nur noch 4,7 Prozent, in der ebenfalls holprigen Woche drei kehrte sie wieder zu 4,9 Prozent zurück. Insgesamt kam sie während ihrer dreiwöchigen Ausstrahlungsperiode auf 4,9 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe – insgesamt recht schwach.
Fast noch schlimmer sah es beim Gesamtpublikum aus. Waren die «Privatdetektive im Einsatz» zumindest in der jungen Zielgruppe in der Lage, den Senderschnitt drei Mal zu erreichen, schafften sie das bei allen Zuschauern überhaupt nicht. Das höchste der Gefühle waren 2,8 Prozent Marktanteil am 30. März, doch damit kam die Soap nicht mal ansatzweise an den Senderschnitt in Höhe von 3,5 Prozent heran. Zwei Mal fiel der Wert sogar unter die 2-Prozent-Marke. Im Schnitt erzielten die «Privatdetektive im Einsatz» nur 2,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Die durchschnittliche Zuschauerzahl belief sich auf 0,31 Millionen, wobei davon 0,20 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Die höchste Reichweite verbuchten die Wiederholungen am 30. März mit 0,40 Millionen Zuschauern.
Doch immerhin über einen Erfolg durften sich die «Privatdetektive im Einsatz» freuen: die Reality-Doku lief etwas besser als das vorangegangene «Dein neuer Style», das in seiner letzten Ausstrahlungswoche nicht über miese 3,3 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe hinauskam. Die andere Reality-Doku, die noch vor der Style-Sendung bei RTL II um 17 Uhr über den Äther geschickt wurde, «Die Straßencops», tat sich jedoch deutlich leichter und überschritt den Senderschnitt weit öfter als die «Privatdetektive im Einsatz».
Insgesamt ist der 17 Uhr-Slot ein schwieriges Pflaster für RTL II. Schließlich ist die Konkurrenz groß, vor allem im Angesicht von Platzhirsch «taff» auf ProSieben, der bei den 14- bis 49-Jährigen regelmäßig Werte zwischen 13 und 17 Prozent einfährt. Auch die Reality-Doku-Schiene bei Sat.1 sowie die von RTL, das auch noch «Unter uns» im Angebot hat, tun sich nicht ganz so schwer wie die Sendungen bei RTL II. Zumindest aber die Werte der Konkurrenz bei den kleinen Sendern stellen kein unmögliches Ziel dar, schließlich sind 6,4 Prozent für «Mein himmlisches Hotel» bei VOX oder 5,7 Prozent für «Abenteuer Leben» bei kabel eins nicht unerreichbar.
«Privatdetektive im Einsatz» war wie schon die zahlreichen Sendungen zuvor kein Erfolg auf dem 17 Uhr-Slot bei RTL II. Fast durchgehend rangierte die Reality-Doku-Soap unter dem Senderschnitt und war keine nennenswerte Gefahr für die Konkurrenz. Immerhin tat sich die Sendung etwas leichter als «Dein neuer Style» zuvor. Seit dieser Woche läuft wieder das Promi-Magazin «Klub» auf diesem Sendeplatz und scheint sich ebenfalls wieder in die Reihe der Misserfolge um 17 Uhr einzureihen.
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