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Wie waren die Quoten des Vorzeige-Formats «Servus Hockey Night» zuletzt?„Die Veränderungen am globalen Medienmarkt bestärken uns in dieser Entscheidung, weil digitale Angebote die klassischen, linearen Programme verdrängen“, heißt es weiter. Schon zuletzt hatte das Unternehmen mit diesem Verweis die Verzögerungen des Starts eines weiteren Red-Bull-Senders erklärt. In Deutschland konnte sich Servus TV trotz des Zugpferds Deutsche Eishockey Liga (DEL) nie wirklich durchsetzen. Man pendelte sich zuletzt bei rund 0,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein. Die DEL, großer Hoffnungsträger von einst, blieb mit am Ende unter 200.000 Zuschauern pro Live-Übertragung klar hinter den Erwartungen zurück – und dürfte für das Unternehmen ein klares Minusgeschäft gewesen sein.
Die Eishockey Liga wandert ab Herbst nun ins Angebot der Deutschen Telekom, mindestens 40 Spiele wird es darüber hinaus auch im Free-TV bei Sport1 zu sehen geben. In Österreich ist die Lage da schon komplizierter. Erst kürzlich erwarb Servus TV dort die Rechte an der MotoGP-Serie und holte Alex Hofmann von Eurosport in sein Team. Auch die erste österreichische Eishockeyliga war seit einigen Jahren bei Servus TV zu sehen. Der Vertrag wurde kürzlich bis 2019 verlängert, mit einer Option auf weitere zwei Jahre. Zuletzt hatte aber auch Sky hier einen Pay-TV-Deal eingetütet – und wird nun offenkundig vom Servus TV-Aus profitieren.
Zu Ende gehen werden damit auch die von Kritikern durchaus gelobten Talkshows am Abend, etwa «Sport & Talk im Hangar 7», das hierzulande aber meist nicht messbare Zuschauerzahlen einfuhr. Ebenso erging es auch dem Versuch mit «Servus am Morgen» ein eigenes Frühstücksfernsehen für die Alpen-Region zu etablieren. Die unter anderem von Thomas Ohrner moderierte Sendung wurde in Deutschland schnell wieder gekippt, in Österreich lief sie weiter.
Schlagzeilen machte der Sender zuletzt durchaus noch: Anfang 2016 bestellte man eine neue Comedy-Show mit Ingolf Lück – und benannte nach dem Weggang des langjährigen Senderchefs Martin Blank sogar einen Nachfolger auf dem Chefsessel. Ferdinand Wegschneider wurde als neuer Boss vorgestellt. „Bis auf weiteres“, so heißt es, gehe der Sendebetrieb von Servus TV uneingeschränkt weiter.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
03.05.2016 13:05 Uhr 1
03.05.2016 13:57 Uhr 2
Kann ich nicht so recht glauben, zeigt aber wie überholt die Zeit für solche Spartensender ist.
Ich denke, dass wir in den nächsten Jahren noch so einige Senderkonsolidierungen erleben werden.
03.05.2016 14:18 Uhr 3
03.05.2016 17:42 Uhr 4