«Major Crimes»: Im Sommer Top, im Winter Flop?

Von 2005 bis 2012 ermittelte Kyra Sedgwick als Brenda Leigh Johnson in «The Closer». Kurz vor dem Ende der Serie entstand der Ableger «Major Crimes», der die Erfolgsgeschichte von «The Closer» fortsetzte und den amerikanischen Kabelsender TNT bis heute mit guten Quoten versorgt. Seit der zweiten Staffel ist die Serie in zwei Blöcken zu sehen – einer startet im Frühsommer und verabschiedet sich dann stets im August in eine kleine Pause, bevor die verbleibenden Folgen dann im Winter zwischen November und März ausgestrahlt werden. Der Winterblock zeigte sich in der Vergangenheit aber zumeist deutlich schwächer als der Sommerblock. Ist «Major Crimes» also eventuell besser in der warmen Jahreszeit aufgehoben?

Staffel 1:
Die erste Runde hatte noch ein völlig anderes Ausstrahlungsschema und lief im Gegensatz zu den nachfolgenden Seasons an einem Stück. Sie war zwischen August und November 2012 zu sehen. Der Startschuss fiel direkt im Anschluss an das Serienfinale von «The Closer». Das Ende von Brenda Leigh Johnson bescherte dem Anfang von «Major Crimes» tolle 7,18 Millionen Zuschauer. Die zweite Folge fiel eine Woche später auf 5,40 Millionen, womit TNT aber noch immer sehr zufrieden sein durfte. Auch die restlichen Episoden kamen auf ein ähnliches Niveau, sodass der zehn Folgen umfassende erste Durchgang im Schnitt von 5,17 Millionen Menschen verfolgt wurde.

Staffel 2:
Die zweite Runde startete nun deutlich früher und durfte bereits ab Juni auf Zuschauerfang gehen. Zudem fiel sie mit 19 Episoden deutlich länger aus als die erste Season, weshalb die Staffel gesplittet wurde. Zum Auftakt im Juni 2013 versammelten sich 5,02 Millionen Amerikaner vor den Bildschirmen, womit man leicht unter den Werten der ersten Season lag. Auch die nachfolgenden Ausgaben präsentierten sich minimal schwächer. Insgesamt kamen die ersten elf Folgen der zweiten Staffel auf durchschnittlich 4,90 Millionen Zuschauer, was letztlich aber noch immer ein äußerst erfolgreicher Schnitt ist.

Nach einer rund dreimonatigen Pause setzte TNT Ende November 2013 die Ausstrahlung der zweiten Staffel fort. Hatte man sich im August noch vor 5,29 Millionen Fans verabschiedet, wollten im November zunächst nur 3,65 Millionen Menschen zusehen. Die Serie konnte sich aber steigern und schaffte mit den letzten Folgen der zweiten Runde ebenfalls den Sprung über die Fünf-Millionenmarke. Dennoch lief es in der Endabrechnung mit 4,50 Millionen Zuschauern für den Winterblock schwächer als für den Sommerblock. Allzu gravierend waren die Unterschiede aber nicht.

Staffel 3:
Die dritte Runde behielt das Ausstrahlungsschema der Vorgängerstaffel bei. Erneut wurden die 19 Folgen gesplittet und ein Teil lief im Sommer, der andere Teil durfte im Winter ran. Im Juni 2014 startete die neue Season vor 5,16 Millionen Fans. Auch die weiteren Folgen präsentierten sich auf einem ähnlichen Niveau, sodass der Sommerblock nach zehn Folgen mit durchschnittlich 5,22 Millionen Zuschauern im August zu Ende ging.

Erneut hat TNT der Krimiserie rund drei Monate Pause gegönnt, bevor es dann im November 2014 weiterging. Und erneut verlief der Start des Winterblocks ziemlich schwach. Im August verabschiedete man sich schließlich noch vor 5,73 Millionen Zuschauern, im November schauten nun nur noch 2,94 Millionen US-Bürger zu. Zwar gelang es auch diesmal sich im Laufe der Episoden zu steigern, doch an die Werte der im Sommer gezeigten Ausgaben kam man nicht heran. Der Winterblock schloss mit durchschnittlich 3,76 Millionen Fans ab, was im Vergleich zu den in der warmen Jahreszeit gezeigten Folgen diesmal schon einen erheblichen Unterschied darstellt.

Staffel 4:
Die vierte Runde sollte die bis dato längste Staffel werden. Sie umfasst insgesamt 23 Episoden, die erneut auf einen Sommer- und Winterblock aufgeteilt wurden. Der Start im Juni 2015 verlief schwächer als man es gewohnt war. 3,99 Millionen Menschen schalteten ein. Ohnehin war mit der vierten Staffel die Fünf-Millionenmarke erst einmal in die Ferne gerückt. Die ersten zehn Ausgaben des Sommers kamen im Schnitt auf 4,23 Millionen Zuschauer.

Der Winterblock startete erneut im November und präsentierte sich schwächer als die Sommerfolgen. Nur 2,22 Millionen Amerikaner sahen den Auftakt der Staffelfortsetzung. Auch diesmal konnte sich «Major Crimes» in den nachfolgenden Wochen steigern, doch es reichte nicht an die Werte des Sommerblocks heran. Durchschnittlich 3,04 Millionen Menschen verfolgten die zwischen November und März gezeigten Restfolgen der vierten Staffel.

Fazit:
Tatsächlich lässt sich ein teils deutlicher Unterschied zwischen den Quoten im Sommer und den Zuschauerzahlen im Winter feststellen, wonach «Major Crimes» während der warmen Jahreszeit auf spürbar mehr Zuspruch trifft. Ein Grund für die Sommerstärke könnte sein, dass die Konkurrenzsituation zu dieser Jahreszeit angenehmer ist als im Winter. Der Sommer besteht im Network-Fernsehen sowie auch bei den Kabelkollegen von TNT nicht selten aus Wiederholungen, woraus «Major Crimes» Profit schlagen kann. Im Winter hingegen buhlen deutlich mehr Erstausstrahlungen um die Gunst der Zuschauer. Ob letztlich aber eine komplette Ausstrahlung während der Sommermonate die Quotenbilanz von «Major Crimes» aufhübschen würde, steht in den Sternen. Wie TNT nun mit der fünften Staffel verfahren wird, ist zudem noch offen. Fakt ist, dass sie Anfang Juni starten wird. 13 Folgen sind bestellt, die möglicherweise alle im Sommer laufen. Oder TNT ordert nach (was nicht unüblich ist) und splittet auch die fünfte Runde wieder in einen Sommer- und einen Winterblock. Die kommenden Wochen werden es zeigen...