Die Motion Picture Association of America (M.P.A.A.), Lobbykonzern der Hollywood-Studios, hat bekannt gegeben, dass Hollywood aufgrund Raubkopien jährlich 3,5 Mrd. Dollar verliert. Schuld daran seien vor allem illegal kopierte Filme - DVDs und asiatische Video Compact Discs (VCDs). Wenn es aber darum geht, wie viel Hollywood an legal verkauften DVDs verdient, herrscht Stillschweigen, berichtet die New York Times.
"Diese Zahlen sind vertraulich und wir werden sie nicht veröffentlichen", so Barbara Berger, Pressesprecherin von M.P.A.A. Screen Digest, eine britische Datenfirma, schätzt, dass Hollywood ca. 11,4 Mrd. Dollar mit Verkäufen ins Ausland macht. 2004 haben Konsumenten außerhalb Amerikas 24,6 Mrd. Dollar für Heimvideoprodukte ausgegeben. "Für die Studios ist internationales Heimvideo das letzte große Profitcenter. Sie werden die Zahlen so lange verschleiern wie sie nur können", so Ron Bernstein, Leiter des book departement der Westküste bei International Creative Management. Letztes Jahr wurde diskutiert, wie die Einnahmen der DVD-Gewinne verteilt werden. Nun haben am Samstag Autoren und Regisseure einem neuen Vertrag zugestimmt, der besagt, dass sie an Heimvideo-Einnahmen nicht beteiligt werden. So wollen sich die Studios behaupten.
Ed Limato von International Creative Management vertritt Stars wie Mel Gibson, Richard Gere und Steve Martin. Für ihn und andere Agenten war 2004 ein hervorragendes Jahr. Stars konnten, im Gegensatz zu normalen Schauspielern, eine höhere Mitbeteiligung aushandeln. So geht von jeder verkauften DVD ein Dollar an die Stars. Das entspricht einer Beteiligung von mehr als sieben Prozent. Die Normalbesetzung eines Films erhält normalerweise 1,1 Prozent. Kommt es zu einem großen internationalen Kassenschlager, gehen die Studios sogar so weit, dass sie die Stückzahl der versandten DVDs bekannt geben. Jim Cardwell, Präsident von Warner Home Video: "Von «Harry Potter und der Gefangene von Askaban» wurden bis Ende Januar 2005 weltweit 27 Mio. Stück versandt." «Shrek 2» war der internationale Bestseller 2004. 37 Mio. DVDs wurden verkauft, davon 13 Mio. außerhalb der USA.
Hollywoods Zukunft sieht rosig aus. Laut Adams Media Research steigern amerikanische Haushalte, die sich einen DVD-Player anschaffen, ihre Ausgaben. Sie geben jährlich mehr als 100 Dollar für Heimvideoprodukte aus. Diese Entwicklung werde es auch in anderen Ländern geben.