Könnte man im großen Stil auf TV-Einschaltquoten wetten, man hätte wohl keinen allzu hohen Gewinn mit dem Tipp erzielt, dass die live aus Mailand übertragene Champions-League-Finalpartie zwischen Real und Atletico Madrid das Rennen am Samstag machen würde. Durchschnittlich 8,19 Millionen Menschen sahen das Aufeinandertreffen der beiden spanischen Teams, was sehr starken 31,2 Prozent Marktanteil entsprach. Auch beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren war standesgemäß kein Vorbeikommen an dem ab 20:50 Uhr gezeigten Edelspiel der Weltstars, hier wurden 2,98 Millionen sowie 33,0 Prozent ausgewiesen. Die Rahmenberichterstattung ab 20:20 Uhr verfolgten ferner 5,65 Millionen, auch hier konnten sich Oliver Welke und Co. über sehr vorzeigbare 26,0 Prozent aller sowie 26,8 Prozent der jüngeren Zuschauer freuen.
Und dennoch war die Königsklasse an diesem Samstag längst nicht so unschlagbar, wie man sie in den vergangenen Monaten und Jahren auch durchaus schon erlebt hatte - was freilich auch damit zusammenhängt, dass kein deutsches Team um die europäische Krone spielte. Auf Rang zwei im Primetime-Ranking lag unangefochten «Das Traumhotel: Sterne über Thailand», das im Ersten 3,35 Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte lockte und auf entsprechend starke 12,9 Prozent Marktanteil gelangte. Beim jungen Publikum ließ sich allerdings kaum jemand auf das TV-Abenteuer aus dem Jahr 2004 ein, hier wurden gerade einmal 4,8 Prozent bei 0,39 Millionen verzeichnet. Besser erging es da schon «Mario Barth live! Olympiastadion Berlin» mit 14,3 Prozent bei 1,20 Millionen. Insgesamt hatte sich das protzige Comedy-Event allerdings hinter dem Ersten anzustellen, hier führte eine Reichweite von 2,80 Millionen zu 8,0 Prozent Marktanteil.
Unter den kleinen Sendern herrschte derweil weitgehende Einigkeit, dass man den Abend mit internationalen Spielfilm-Reruns hinter sich bringen wollte. Wie fiel die Resonanz aus? Nunja, «Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger» kam in Sat.1 auf 1,61 Millionen Gesamt-Zuschauer und 6,1 Prozent Marktanteil, dahinter lag das ProSieben-Drama «Alles, was wir geben mussten», das für seine großherzigen Gaben gerade einmal 0,86 Millionen bzw. 3,3 Prozent zurückbekam. Auch in der Zielgruppe waren die genannten Filme mit 8,7 bzw. 6,3 Prozent bei maximal 0,75 Millionen gegenüber der Konkurrenz noch vergleichsweise gut unterwegs. Das VOX-Musical «Rock of Ages» verbuchte derweil nur 1,8 Prozent aller bzw. 2,7 Prozent der umworbenen Konsumenten bei 0,46 Millionen Fernsehenden, der indische Streifen «Swades - Heimat» gelangte bei RTL II auf 2,0 und 3,9 Prozent bei 0,49 Millionen.
Ein letzter Primetime-Doppeleinsatz war dann auch noch der Krimiserie «Blue Bloods - Crime Scene New York» vergönnt, bevor sich das glücklose Format ab der kommenden Woche mit einem deutlich schwächeren Slot wird begnügen müssen (wir berichteten). Und auch diesmal waren die Werte vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen wieder verheerend schlecht: Gerade einmal 2,8 und 2,7 Prozent Marktanteil waren selbst gegen die starke Fußball-Konkurrenz schlicht zu wenig, die Gesamtzahlen fielen nicht ganz so erbarmungswürdig aus: Beide Episoden gelangten auf 3,3 Prozent bei 0,83 bzw. 0,93 Millionen Zuschauern. Um 22:10 Uhr lief dann ausnahmsweise sogar noch eine dritte Folge, die sich auf ordentliche 3,8 Prozent aller Fernsehenden bei durchschnittlich genau einer Million Fernsehenden verbesserte, in der Zielgruppe aber bei weiterhin schwachen 3,1 Prozent verharrte.
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