Cast & Crew
Vor der Kamera:Stefanie Stappenbeck («Ein starkes Team») als Marie Baumgartner, Matthias Koeberlin («Der klügere zieht aus») als Markus Baumgartner, Christina Hecke («Hopfensommer») als Heike Steiner, Götz Otto («James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie») als Hans Steiner und viele mehr
Hinter den Kulissen:
Regie: Tobi Baumann, Buch: Martin Dolejš und Johann A. Bunners, Musik: René Dohmen und Jumpel Dürbeck, Kamera: Michael Boxrucker, Schnitt: Eva Lopez Echegoyen, Produzenten: Susanne Flor und Wolfgang Cimera, Produktion: Network Movie
Marie hingegen erkennt, dass sie ziemlich weit von dem Weg ist, was sie sich ursprünglich mal vorgestellt hat. Obwohl sie ja eigentlich nicht unzufrieden ist, fühlt sie sich nun im Mittelmaß gefangen. Und so keimt in ihr ein gewisser Neid auf. Markus kann das alles nicht verstehen, vor allem nicht, weil er zum Punchingball seiner Frau wird, die plötzlich ihr gesamtes Leben umkrempeln will. Der geneigte Zuschauer weiß: Die Affäre wartet an der nächsten Ecke. Und ehe man sich versieht ist auch schon Flori (Stephan Luca) da, Maries alter Jugendschwarm. Der lebt ganz romantisch auf einer Farm in den Bergen, macht ganz nebenbei die große Kohle und hat anders als ihr Markus auch noch volles Haar. Dass Marie sich in ihrer alten Heimat nicht traut zu erzählen, dass sie „nur“ Arzthelferin ist und daher allen auftischt, dass sie Ärztin geworden sei, wird da schon fast zur Randnotiz.
Im Kreislauf gefangen?
Steckbrief
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Doch bei den Problemen der Baumgartners hat der Malermeister doch ein wenig tief in den Klischeefarbtopf gegriffen: Die Tochter verlangt (genau in dieser Formulierung) das „neue Smartphone“, schließlich hätten das ja alle und es koste im neuen Angebot sogar nur einen Euro. Während sich Marie mit ihrer arroganten Chefin rumschlägt, muss der Zuschauer mit Popmusik von früher Vorlieb nehmen. Wenn die beiden also versuchen ihren zweiten Frühling zu erleben wird das mit „Forever young“ untermalt, wenn sie an das denken, was hätte sein können gibt es „Dreams of my reality“ zu hören. Botschaft angekommen. Immerhin: Erzählt wird die Geschichte in launiger Manier. Wenn Marie einen Wettkampf mit den im Zimmer über ihnen kopulierenden Gastgebern anfängt, wirft Markus wütend ein: „Was ist das hier? Jugend trainiert für Olympia?“ Zudem ertappt man sich als Zuschauer auch immer wieder, wie man sich in die sommerhafte Leichtigkeit des Lebens hineinwünscht, ehe die Gedanken jäh in die Realität zurückschnellen: Klar, mal geht das mit dem Ausbrechen. Aber wir haben es ja eigentlich schon verstanden: Probleme gibt es überall.
Was ist schlimmer als verlieren?
Trotz alledem tanzt Markus zu „I’m sexy and I know it“, fühlt sich befreit und ärgert sich im nächsten Moment, dass seine Marie, die das Feuer einfordert sein Feuer nicht befeuert. Ja brennt’s denn bei Euch? Nein, nicht wirklich. Denn zum Finale passiert halt genau das was zu erwarten ist, wenn man die Botschaft eben vorher schon verstanden hat. Immerhin gibt es dabei mehrdeutig-launige Dialoge. Nicht nur von der Metamorphose einer traurigen Raupe wird dann gesprochen, es gibt auch den lauen Gag zu Markus und Maries Wahlheimat in Nordrhein-Westfalen: „Was ist schlimmer als verlieren? Siegen!“ Und während man sich so zum Finale kalauert wird das Fazit noch einmal auf dem Silbertablett serviert: Fast hätte sie was verpasst, die Marie. Aber damit meint sie nicht die ganzen verruchten Abenteuer.
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«Neid ist auch keine Lösung» läuft am Donnerstag, 2. Juni um 20.15 Uhr im ZDF.
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