Ähnliche Kolumnen
«The Tempest – Der Sturm»: Im Hinblick auf die große Welle an „Nein, halt, ich wollte nicht wirklich für den Brexit stimmen“-Aussagen ist auch Julie Taymors bildgewaltige Dramödie ein großer Film der Stunde. Es ist Shakespeare, also die Quintessenz einer nun im Trubel befindlichen Kultur. Und es geht um Reue. Das Gefühl des Jahres in besagter Kultur. (Außerdem spielt Felictiy Jones mit, einer der britischen Exporte, denen wir Europäer sicher gern Zuflucht gewähren werden, wenn es nötig wird!)
«28 Days Later» und «28 Weeks Later»: Weil diese Zombie-Apokalypse-Thriller mit ihren leergefegten, englischen Schauplätzen ein Zerrteleskop in eine mögliche Zukunft unserer Inselfreunde darstellen. Nicht zwangsweise, was die wandelnden Toten angeht, aber ihr wisst, was ich sagen will …
Einfach alles von Monty Python: Erstens, weil Lachen gut tut. Zweitens, weil wir sie noch als britischen Humor kennen. Das könnte sich in einigen Generationen ändern. Drittens, weil sie Propheten waren: Die älteren Generationen tyrannisieren die Jüngeren und machen sie um ein Vielfaches ärmer …
«Frenzy»: Alfred Hitchcocks letzter guter Film und einer seiner garstigsten. Eben diesen betrachtete er als Liebeserklärung an seine UK-Heimat, und auch wenn das viel über den Regiemaestro aussagt, lässt sich erkennen, wie er das gemeint hat: Dieser Mörderthriller ist voll mit schwarzem Humor und manch abstrusen Situationen. Aggression, Perversion und Absurdität in einem – «Frenzy» ist ein unterschätztes Meisterwerk vom Suspense-Regisseur Nummer eins.
«Braveheart»: Ein Film aus einer Zeit, zu der sich Mel Gibson noch im gesellschaftlich akzeptablen Spektrum des Wahnsinns befand. Und mal eben als Regisseur und Hauptdarsteller ein Schlachtengemälde aus dem Boden gestampft hat, wie es sie nicht mehr zu sehen gibt. Oh, und diese ganze Sache mit Schottland und seinem Kampf für Unabhängigkeit scheint auch in immer zügigeren Zyklen an Relevanz zu gewinnen …
«Ganz oder gar nicht»: Oder besser bekannt unter dem Originaltitel «The Full Monty». Sechs dank der krankenden Wirtschaftslage arbeitslose Männer verdingen sich als Stripper, um wieder an Geld zu gelangen und ihrem Leben wieder einen Sinn zu verleihen. Leiser, britischer Witz, Feingefühl in der Charakterzeichnung. Ein archetypischer Film des Subgenres dieser kleinen, klugen UK-Komödien.
«Paddington»: Weil man diese supercharismatische, warmherzige, schöne Geschichte nicht oft genug sehen kann!
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
27.06.2016 15:04 Uhr 1
Zur Monty Python-Empfehlung muß man derweil leider anmerken, daß zumindest John Cleese erstaunlicherweise tatsächlich FÜR den Brexit war ...
27.06.2016 21:06 Uhr 2
Und, ja, von Cleeses Position habe ich gelesen, aber das ändert nichts daran, dass ich Python dieser Tage nochmal besonders gern einschmeiße. Und den Grannies-Sketch musste ich einfach einbinden ...