Hintergrund

Agents vor ihrem schwersten Einsatz

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Die «Agents of S.H.I.E.L.D.» stehen vor ihrem dritten Einsatz in Deutschland. Diesmal ist die Mission jedoch schwieriger als je zuvor.

Am Freitag, den 8. Juli, startet die dritte Staffel der «Agents of S.H.I.E.L.D.» um 20.15 Uhr auf RTL Crime. Nachdem die Serie ursprünglich direkt aus dem Marvel Cinematic Universe entstand und unmittelbar an die Ereignisse aus «Marvel’s The Avengers» anschloss, machte sie einige einschneidende Änderungen durch. In der ersten Staffel griff man die Geschehnisse aus «Captain America - The Winter Soldier» auf und ließ die Geheimorganisation Hydra neu erstarken. In Staffel zwei traten mit den Inhumans plötzlich außerirdische Lebensformen auf den Plan, denen sich die verbliebenen Agenten stellen mussten. Marvel plant bereits einen eigenen «Inhumans»-Kinofilm, dessen Handlung allerdings nichts mit der Serie gemein hat. Nachdem die Gefahr zum Ende der zweiten Staffel gebannt schien, endete sie dennoch mit einem Schrecken.

Die Handlung


Die Wissenschaftlerin Jemma Simmons wurde durch einen außerirdischen Stein auf einen fremden Planeten teleportiert, ohne Aussicht auf eine Rettung. Auf der Erde setzen ihre Kollegen Fitz, Director Coulson und Daisy, die zuvor noch als Skye bekannt war, alles daran, ihre Freundin zu retten. Allerdings ist Shield nicht die einzige Organisation, die sich für den Stein und das damit verbundene Portal interessiert.

Im Schatten schickt sich Hydra an, zu alter Stärke zurückzufinden und geht dabei brutaler zur Sache als je zuvor. Der ehemalige Shield-Ausnahmeagent Grant Ward hat sich zum Ziel gesetzt, seine ehemalige Organisation zu vernichten und seinen früheren Chef Coulson zu töten. Um dies zu verhindern, haben die Agents nur eine einzige Chance und grünes Licht zum äußersten Mittel zu greifen.

Der Einfluss von Hydra erstreckt sich mittlerweile jedoch wieder bis in die obersten Kreise der Politik und so wurde eine neue Spezialeinheit gegründet, die übrigen Inhumans zu fangen. Shield hat jedoch etwas dagegen, denn sie wollen ihnen helfen. Und so stehen sich plötzlich zwei Regierungsbehörden feindlich gegenüber, obwohl sie doch so viel gemeinsam haben. Der Konflikt trägt auch dazu bei, dass beiden Parteien ein furchtbares Detail entgeht, schließlich versucht einer der Inhumans das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen und die übrigen seiner Art zu töten, doch woher hat er die Informationen, wo er suchen muss?

Die Figuren


Phil Coulson (Clark Gregg) fungierte in den Marvel-Kinofilmen der Phase Eins als das Bindeglied zwischen den einzelnen Helden, um sie für ihren bisher größten Einsatz zu rekrutieren. Sein vermeintlicher Tod trug in «Avengers» schließlich dazu bei, dass sich die Helden auf eine Seite schlugen, um gemeinsam gegen Loki und seine Armee der Chitauri zu kämpfen. Nachdem er ins Leben zurückkehrte, was im Übrigen in der Serie erklärt wird, musste er ein neues Team zusammenstellen, um mit diesem Geheimaufträge zu erledigen. Inzwischen fungiert er als Director und verfolgt eine persönliche Agenda, die Vernichtung von Hydra.

Skye (Chloe Bennet) trägt in der dritten Staffel einen neuen Namen. Nachdem sie ihre wahren Eltern kennenlernte und über ihre Vergangenheit aufgeklärt wurde, hört sie wieder auf ihren Geburtsnamen – Daisy. Da auch sie Inhuman-Blut in sich hat, verfügt sie über außergewöhnliche Kräfte, vor denen sie nicht zurückschreckt sie auch einzusetzen. Dennoch versucht sie den meist verängstigten Inhumans ein Vorbild zu sein und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten Shield ihnen bietet. Schließlich machte auch sie in den vergangenen Staffeln einige Veränderungen durch. Von der vorlauten Hackerin, über die Aussätzige, die die Seiten zu wechseln schien, bis hin zu ihrer aktuellen Rolle als Kämpferin und neuer Vorzeigeagentin.

Grant Ward (Brett Dalton) hatte einst diese Position inne und galt als herausragender Feldagent, ehe er sich seinem alten Mentor anschloss und auf die Seite von Hydra wechselte. Immer wieder machten ihm Coulson und Co einen Strich durch die Rechnung und so verfolgt der Antagonist einen brutalen Plan. Nach und nach mordet er sich an die Spitze von Hydra, rekrutiert neue Mitglieder nach dem „Zwei kämpfen um einen Posten und nur einer Überlebt“-Prinzip, um so mit aller Macht gegen Shield und Coulson vorgehen zu können. Auf seinem Weg nach oben, stößt er auf den Ursprung des Geheimbundes und erkennt, was der dunkle Planet, auf dem Simmons gefangen ist, mit allem zu tun hat.

Die Produktion


Für die Produktion ist in erster Linie Joss Whedon verantwortlich. Dieser kennt sich im Hause Marvel ja bestens aus, schließlich übernahm er die Regiearbeiten an den beiden ersten «Avengers»-Kinofilmen. Inzwischen trennte sich das Franchise jedoch von ihm und so arbeitet er nur noch an der TV-Serie. Dort übernimmt er neben dem Posten des Serienschöpfers auch die Rolle eines Autors.

Unterstützung erhält er in dieser Funktion von seinem Bruder Jed und von Maurissa Tancharoen. Alle drei haben den Posten des Creators und des Autors inne. Während Joss Whedon sich bereits früh einen Namen mit vermeintlich ungewöhnlichen Projekten wie «Buffy» oder «Firefly», die noch heute große Fanlager haben, machte, unternahm sein Bruder erst 2008 die ersten Schritte im TV.

Im Rahmen der Serienproduktion «Dollhouse», die Joss Whedon als Verantwortlicher betreute und bei der Jed als Autor fungierte, lernten die Brüder Tancharoen kennen. Wie in früheren Serien setzt Whedon auch in «Agents of Shield» auf eine starke und attraktive weibliche Hauptrolle, einen Mentor, der eher Kumpel als Chef sein will, eine eigenwillige Crew und auf sein Fable für außergewöhnliche Fahrzeuge.

In den Winterpausen der zweiten und dritten Staffel zog «Agent Carter» in den Einsatz auf ABC. Die von Hayley Atwell gespielte Agentin ermittelte dabei in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und dem vermeintlichen Tod von «Captain America» aka Steve Rogers. Heimatsender ABC zog jedoch nach zwei Staffeln den Stecker und stellte das Projekt ein.

Darüber hinaus kamen Anfang des Jahres Meldungen zu einem «Agents of S.H.I.E.L.D.»-Spin-Off auf, das auf den Namen «Marvel’s Most Wanted» hören sollte. Bereits im vergangenen Jahr wurde ein erstes Drehbuch zur potenziell dritten Marvel-Serie in Auftrag gegeben. Die Agenten Bobbi Morse (Adrianne Palicki) und Lance Hunter (Nick Blood) hätten dabei Shield verlassen, und für einen Milliardär Geheimaufträge erledigen sollen.

Nachdem zunächst Meldungen auftauchten, nach denen die Verantwortlichen vom Drehbuch für den Piloten begeistert seien, entschied man sich bei ABC im Rahmen der Upfronts gegen eine Serienbestellung.

Somit bleibt Marvel nur noch eine Serie im linearen US-TV, die sich gleichzeitig mit dem Kanon des Cinematic Universe deckt. Anders sieht es bekanntlich auf Netflix aus, wo bereits «Daredevil» auf zwei Staffeln kommt und «Jessica Jones» ebenfalls schon ermittelte. Künftig folgen noch «Luke Cage», «Iron Fist» und eine Crossover-Serie namens «The Defenders». Außerdem arbeiten Marvel und Netflix an einer eigenen «Punisher»-Serie.

Wer dennoch nicht genug von Serienadaptionen aus dem Hause Marvel bekommt, muss sich noch bis Anfang 2017 gedulden, ehe auf FX die Serie «Legion» startet. Außerdem soll 2017 eine weitere Realserie mit dem Titel «Cloak and Dagger» auf dem ABC Family-Nachfolger Freeform erstmals auf Sendung gehen.

Die Kritik


Nachdem die erste Staffel spannend startete, nahm sie einen eigenwilligen Verlauf. Während die zweite Staffel versuchte vieles anders zu machen, gelang es ihr nicht, mich restlos von sich zu überzeugen. Mit der dritten Staffel ist es den Autoren jedoch wieder gelungen, sich auf alte Stärken zu konzentrieren und diese in den Vordergrund zu rücken. Gleichzeitig gelingt es, die zahlreichen parallelen Handlungsbögen beinahe ideal miteinander zu verweben und so ein starkes Gesamtbild zu zeichnen. Auch der von Zuschauern häufig kritisierte Punkt, der Belanglosigkeit und Austauschbarkeit der Inhumans, wurde in der dritten Staffel beinahe komplett entfernt. Die Überbleibsel fügen sich inzwischen hervorragend in die Gesamtstory ein und bilden nur noch ein Element der Geschichte und nicht mehr deren Antrieb.

Etwas zwiegespaltener fiel die Kritik von Eric Goldman für IGN aus: „Staffel drei hatte ihre Höhen und Tiefen, gemixt aus Elementen die funktioniert haben, Elemente, die man hätte besser einsetzen können und Elemente, die sich nie richtig angefühlt haben. Es gab einen Mangel an Beständigkeit und einige Episoden fühlten sich unfokussiert an, aber dann gab es wieder echte Highlights, für das keines mehr steht als die Folge „4.722 Stunden“ (Folge fünf – Anm. der Redaktion) – die zeigt wie sich eine Figur wie Simmons seit dem Start der Serie entwickelt hat.“

Mitchel Broussard von Wegotthiscovered.com sprach der dritten Staffel ein großes Kompliment aus: „Mit dem starken Spionage-Nervenkitzel und dem schwindelerregenden Superkräfte-in-der-Pille Handlungsbogen, beginnt «Agents of S.H.I.E.L.D.» sich nichtmehr wie eine zweitklassige Belohnung für Fans des MCU anzufühlen, sondern nach einem entspannterem eigenen Kurs.“

Die neuen Folgen der dritten Staffel erscheinen immer freitags um 20.15 Uhr auf RTL Crime.



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