Samstag, 27. August 2016

Offiziell hat die neue TV-Saison noch gar nicht begonnen, doch gerade für die Privatsender gilt es in diesen Tagen noch, nach der Olympia-Tristesse wieder ein wenig Schwung aufzunehmen - und so schickten gleich zwei große werbefinanzierte Kanäle knapp vierstündige XXL-Showformate auf Sendung. In der werberelevanten Kernzielgruppe taten sich die beiden Angebote letztlich nicht viel: «Die beste Show der Welt» positionierte sich mit 1,13 Millionen und 15,7 Prozent letztlich knapp vor «Die Kirmeskönige», welche aber dennoch respektable 14,9 Prozent bei 1,05 Millionen zu verbuchen wussten. Beim Gesamtpublikum lagen Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen hingegen vor ihren deutlich jüngeren Konkurrenten Joko und Klaas, hier kam der Promi-Kirmes-Spaß auf 1,97 Millionen sowie 9,5 Prozent, während sich die Suche nach dem besten Showkonzept bei der Konkurrenz mit klar schwächeren 6,6 Prozent bei 1,40 Millionen zu begnügen hatte - verglichen mit den jeweiligen Senderschnitts jedoch war die ProSieben-Alternative hier sogar deutlich besser unterwegs.

Beim Gesamtpublikum war das Kernduell aber ohnehin ein Anderes: Eine weitere Folge von «Wer weiß denn sowas XXL» trat gegen einen alten Krimi aus der Reihe «Unter Verdacht» an und behielt letztlich auf sehr hohem Niveau problemlos die Oberhand. Durchschnittlich konnten sich 5,15 Millionen für das Promi-Quiz mit Kai Pflaume begeistern, nur 3,29 Millionen interessierten sich für «Betongold» - und da erstgenannte Sendung auch noch deutlich länger lief, fiel die Diskrepanz hinsichtlich des Marktanteils mit grandiosen 23,5 Prozent gegenüber starken 14,9 Prozent sogar noch klarer aus. Und beim jungen Publikum? Auch hier gab es eine eindeutige Präferenz pro Quiz, sehr gute 13,0 Prozent bei 0,95 Millionen standen ziemlich mauen 5,0 Prozent bei 0,34 Millionen gegenüber.

Unter den weiteren Sendern legte sich einzig VOX wirklich ins Zeug dabei, seinem Publikum ein attraktives Angebot zu machen. Die rund vierstündige Doku «Die verlorenen Töchter - Geködert vom IS» hatte allerdings doch beträchtliche Probleme, ihr Publikum gegen die harten Mitbewerber zu finden: Nur 0,75 Millionen Menschen sahen hier zu, mit 3,8 Prozent des Gesamtpublikums und 6,2 Prozent der Zielgruppe wurde nicht einmal die Sendernorm erreicht. Schwestersender RTL II versendete derweil schlicht zwei alte Folgen von «Die Wollnys», sodass der Quotenflop beinahe schon folgerichtig kam: Mit 0,26 und 0,27 Millionen fiel dieser allerdings äußerst deftig aus, denn mehr als 1,2 und 1,1 Prozent des Gesamtpublikums bzw. 2,4 und 2,0 Prozent der Zielgruppe war damit nicht zu holen.

Sat.1 zeigte derweil noch einmal die US-Komödie «Wir sind die Millers» und boten damit unter den großen Sendern die einzige Option für Fans internationaler Spielfilme. Dies überzeugte 1,25 Millionen zum Einschalten, was mit schwachen 5,6 Prozent aller, aber eben ziemlich guten 10,4 Prozent der jüngeren Konsumenten einherging. Und kabel eins? Hier war man einmal mehr besonders kreativ in der Auswahl seines Programms und zeigte - zwei alte «Navy CIS»-Folgen. Zusehen wollten hier 1,03 und 1,40 Millionen, die Folge waren gerade für die spätere Folge überraschend starke 6,0 Prozent des Gesamtpublikums sowie 7,4 Prozent der Zielgruppe, nachdem zu früherer Stunde bereits 4,9 und 5,5 Prozent zu Buche gestanden hatten.