NBC-Entertainment-Chef Jeff Zucker hält eine Fortsetzung des TV-Serienhits "Friends" für möglich. "Ich würde nicht mit 100-prozentiger Sicherheit schon die Nägel in den Sarg schlagen", zitiert die BBC Zucker. Dank der populären Serie um die sechs New Yorker Freunde Monica, Rachel, Phoebe, Ross, Chandler und Joey führt NBC das Quotenranking in der Prime Time. Der Sender produziert die Serie gemeinsam mit Warner Bros. Beide hatten im Februar angekündigt die diesjährige Staffel werde die letzte sein. Ab Mai 2003 kommt NBC damit der Motor seiner Quotenerfolge abhanden. Da bisher kein Nachfolger in Sicht ist, kommt langsam Unruhe beim US-Sender auf.
Die Produzenten der Show gehen nach wie vor von einem Ende der Serie aus. "Wir haben das Gefühl, kreativ dort angekommen zu sein", erklärte Marta Kauffman, eine Mitbegründerin der Sitcom. Dennoch wollte sie eine weitere Staffel nicht ausschließen. Man wolle aber die Beliebtheit nicht überstrapazieren. Was in der letzten Folge passiert, stehe noch nicht fest. Es werde aber ein "Happy End" werden.
Alle sechs Hauptdarsteller kassieren pro Folge jeweils eine Mio. Dollar Gage für die 24-teilige neunte und angeblich letzte Staffel. Die letzte Folge der achten Staffel war eine der meistgesehensten Folgen überhaupt und der absolute Quotenstar in der Prime Time der vergangenen TV-Saison. Da die Serie ein breites und relativ junges Publikum anspricht, gilt sie als "Cash Cow" für das Werbegeschäft von NBC.
Zucker versuchte die Bedeutung der Serie für die Quotenperformance von NBC herunterzuspielen. Es sei keine Frage, dass "Friends" ein "klaffendes Loch" hinterlasse. Dennoch sei keine Panik angesagt. Ein möglicher Nachfolger soll zumindest 70 Prozent der Quote von "Friends" erreichen, wobei diese Latte eher hoch liegt. Ein möglicher Kandidat ist die Krankenhaus-Serie "Scrubs", die am Donnerstag um 20.30 Uhr - unmittelbar nach "Friends" - die junge Zielgruppe der populären Sitcom für sich gewinnen soll.