Quotencheck

«ran Basketball»

von

Die Übertragungen des EuroCup im Basketball stellten bei ProSieben Maxx von Beginn an Quotengift dar. Auch das neue Jahr brachte keine Wende.

Die Programmankündigung, die ProSieben Maxx Ende September 2016 versandte, überraschte nicht wenige Beobachter: „ProSieben Maxx goes Basketball!“, hieß es darin. Um die Basketball-Bundesliga konnte es sich hierbei jedoch nicht handeln, die Rechte liegen aktuell bei der Telekom, die im Free-TV derzeit noch mit Sport1 kooperiert. Schon dort präsentiert sich die Korbjagd seit Jahren quotentechnisch wechselhaft, ohnehin waren überzeugende Werte mit Live-Basketball im deutschen Fernsehen bislang nur in Ausnahmefällen möglich. Wohl beflügelt durch den Erfolg des American Footballs sowie mit den bekannten Gesichtern und Stimmen von Frank Buschmann oder Christoph „Icke“ Dommisch, die schon im Zuge von «ran NFL» viele Fans gewannen, rechnete sich ProSieben Maxx dennoch Chancen auf einen Quotenerfolg aus.

Statt der Basketball-Bundesliga, widmete sich der junge Privatsender dem EuroCup im Basketball und damit dem zweitbedeutendsten transnationalen Wettbewerb der besten europäischen Basketballteams – noch dazu in der Primetime. Mit dem FC Bayern München, ALBA Berlin und ratiopharm Ulm und ausgewählten Spielen des deutschen Meisters Brose Baskets Bamberg aus der noch wichtigeren EuroLeague, zeigte ProSieben Maxx die Partien der derzeit erfolgreichsten und wohl auch beliebtesten deutschen Teams. Auf Quoten wie im Rahmen der Champions League oder der Europa League, den vermeintlichen Pendants im Fußball, wartete ProSieben Maxx jedoch von Beginn an vergeblich. Gerade einmal 0,3 Prozent der jungen Zuschauer verfolgten den EuroCup-Auftakt von ALBA Berlin. Die Folgewochen zeigten, dass Werte dieser Art keinen einmaligen Ausrutscher darstellten, stets blieb man mit Basketball weit von der Sendernorm entfernt, die sich bei den 14- bis 49-Jährigen zuletzt auf 1,1 Prozent belief.

Zum Jahresstart 2017 ging es für den Wettbewerb schließlich in die Runde der letzten 16. Doch auch trotz der fortgeschrittenen Tunierrunde und der erhöhten Spannung, blieben deutliche Quotensteigerungen im Rahmen von «ran Basketball» am Mittwochabend aus. Am 4. Januar strahlte ProSieben Maxx ab 20 Uhr die Partie zwischen ratiopharm Ulm und dem FC Bayern München aus. Zwar hatte dieses Spiel einen durch und durch deutschen Charakter, das einheimische Publikum zeigte dennoch deutlich weniger Interesse als im Rahmen der Basketball-Bundesliga bei Sport1. Mit 80.000 Zuschauern startete ProSieben Maxx in den Abend und generierte damit 0,5 Prozent in der Zielgruppe. Schon im Rahmen des zweiten Viertels verabschiedeten sich jedoch etwa 30.000 Personen, die so noch für 0,4 Prozent der Jüngeren sorgten. Jeweils 40.000 Basketball-Fans ab Drei und darin enthaltene 0,3 Prozent der Umworbenen blieben auch in der zweiten Hälfte des Spiels dran. Der Gesamtmarktanteil gab im Laufe des Abends von 0,2 auf 0,1 Prozent ab.

Mit einem statt wie in der Woche zuvor gleich zwei deutschen Teams, ging es am 11. Januar weiter, als ProSieben Maxx die Begegnung zwischen dem FC Bayern München und BC Khimki Moskau übertrug. Dabei unterbot «ran Basketball» sogar noch die indiskutablen Zahlen der Vorwoche. Zum ersten Viertel schalteten etwa 30.000 Fernsehende ab Drei ein, die zu 0,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen führten. Im Zuge des zweiten Viertels ab 20.19 Uhr stieg die Reichweite zwar auf 40.000 Zuschauer, der Live-Sport verlor jedoch knapp 10.000 junge Personen und kam so, wie auch im dritten Viertel, nur noch auf ganz schwache 0,2 Prozent. Das letzte Viertel der Partie interessierte ab 21.20 Uhr nur noch 20.000 Personen, davon 10.000 zwischen 14 und 49 Jahren, was einer Quote von 0,1 Prozent entsprach, die auch den ganzen Abend über am Gesamtmarkt gemessen wurde. Ein weiterer Airball in der Negativ-Serie von «ran Basketball».

Sieben Tage später stand das Spiel zwischen Alba Berlin und Cedevita Zagreb auf dem Plan, das im neuen Jahr die schlechtesten Werte verzeichnete. Kam die erste Halbzeit der Korbjagd noch auf je 0,1 Prozent der Werberelevanten, sank die Quote ab 20.58 Uhr in den nicht messbaren Bereich – 0,0 Prozent. Die Gesamteichweite schwankte unterdessen im Laufe des Abends: Unterhielt das erste Viertel noch 30.000 Personen, steigerte man sich im zweiten Viertel sogar auf 50.000 Zuseher, ehe es wieder bergab ging. Das junge Publikum mied die Sportsendung allerdings durchgängig. Deutlich aufwärts ging es mit dem Auftritt der Brose Baskets Bamberg, die am 25. Januar in der EuroLeague auf Real Madrid trafen. Über das ganze Spiel hinweg hielt sich die Zuschauerzahl konstant bei durchschnittlich 100.000 Interessenten, je Viertel entstammten zwischen 50.000 und 60.000 Personen der Zielgruppe. Dies entsprach bei den Marktanteilen zunächst 0,6 Prozent der jungen Zuschauer, die dann auf 0,5 Prozent abgaben und zum letzten Viertel wieder auf 0,6 Prozent anstiegen.

Zwar bewegten sich auch diese Zahlen noch immer auf einem zu geringen Niveau, immerhin zeigte sich jedoch, dass Steigerungen im Rahmen attraktiverer Partien möglich waren. Verschwindend geringes Interesse brachte das deutsche Fernsehpublikum am 1. Februar schließlich wieder dem EuroCup-Spiel zwischen Malaga und ALBA Berlin entgegen. 40.000 Zuschauer verfolgten Hälfte eins, im Schnitt 60.000 waren es in der zweiten Halbzeit. Beim jungen Publikum kam «ran Basketball» jedoch an diesem Abend nie über 20.000 Zuseher hinaus, sodass man zunächst mit 0,0 Prozent in den Abend startete, ehe die zweite Halbzeit auf 0,2 Prozent kam. Die vorerst letzte Begegnung strahlte ProSieben Maxx am 8. Februar aus, als ALBA Berlin auf das Team aus Valencia traf. Mit 30.000 Zuschauern ab Drei und 0,3 Prozent der jungen Zuschauer startete man bereits schwach in den Abend, ab dem zweiten Viertel fiel die Partie schließlich in den nicht messbaren Bereich bei den 14- bis 49-Jährigen, wo sie bis zum Spielende verharrte.

Nach Wrestling und dem überaus erfolgreichen American Football gelang es ProSieben Maxx also nicht, einen weiteren Sport in seinem Programm zu etablieren. Durchschnittlich verfolgten im neuen Jahr gerade einmal 50.000 Personen den Live-Basketball, davon mittlere 20.000 zwischen 14 und 49 Jahren. Insgesamt belief sich der durchschnittliche Gesamtmarktanteil damit auf 0,2 Prozent, der gleiche enttäuschende Wert wurde beim jungen Publikum gemessen. Die Basketball-Übertragungen aus den europäischen Wettbewerben blieben durchgängig deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zumindest in dieser Saison bleibt man aber am Ball. Am letzten Dienstag im Februar zeigt man das nächste Spiel der Basketballer des FC Bayern. Ob die Quoten dann im Viertelfinale endlich steigen?

Kurz-URL: qmde.de/91154
Finde ich...
super
schade
34 %
66 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelRege Beteiligung am «Eurovision Song Contest»-Vorentscheidnächster Artikel«American Crime Story» kommt erst 2018 zurück
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung