Die Handlung
Filmfacts «Lawrence von Arabien»
- Regie: David Lean
- Produktion: Sam Spiegel
- Drehbuch: Robert Bolt, Michael Wilson; basierend auf "Die sieben Säulen der Weisheit" von Thomas Edward Lawrence
- Darsteller: Alec Guinness, Anthony Quinn, Jack Hawkins, José Ferrer, Anthony Quayle, Claude Rains, Arthur Kennedy, Omar Sharif, Peter O'Toole
- Musik: Maurice Jarre
- Kamera: F.A. Young
- Schnitt: Anne V. Coates
- Production
- Veröffentlichungsjahr: 1962
- Laufzeit: 222 Minuten (Kinofassung) / 227 Minuten (restaurierter Director's Cut)
- FSK: ab 12 Jahren
Warum nur diese exzessive Filmlänge?
«Boyhood» erzählt keine Geschichte im klassischen Sinne. Hier gibt es keinen klar definierten Konflikt, keine Einteilung in Pro- und Antagonisten, keine klassische Dramaturgie oder dergleichen. Stattdessen versteht Richard Linklater seinen Film als bodenständige Erzählung vom und über das Erwachsenwerden. Ohne sich auf besonders hervorstechende Ereignisse im Leben eines Heranwachsenden zu beschränken, zeigt «Boyhood» uns die Dinge, die für die Hauptfigur Mason besonders eindringlich waren. Dazu gehört der Alkoholmissbrauch seines Stiefvaters ebenso wie der aller erste Schultag. Aber auch ganz normale Nachmittage mit den Nachbarsjungen werden ausgiebig beleuchtet. So entsteht ein ganz individuelles Bild eines Jungen, stellvertretend für die Teenager in Amerika. Damit so etwas gelingt, bedarf es auf der einen Seite möglichst viele verschiedene Momente, damit sich das Kaleidoskop vielfältiger Emotionen und Ereignisse voll entfalten kann. Auf der anderen Seite sollte es aber auch so wenig Einschränkungen wie möglich geben. Und dazu gehört eben auch die Laufzeit.
Die 6 glorreichen Aspekte von «Boyhood»
Das Konzept von «Boyhood» ist einmalig in der Filmgeschichte. Wo andere Coming-of-Age-Filme mit einer ähnlichen Thematik je nach Altersstufe andere Darsteller besetzen (so auch geschehen beim diesjährigen Oscar-Gewinner «Moonlight», um den Film an einem Stück drehen zu können, hat Kino-Poet Richard Linklater die Zeit der auf der Leinwand dargestellten Zeitspanne ausgenutzt um, aus dieser das eigentliche Filmkonzept zu machen. Damit gelingt es dem Filmemacher, eine Faszination für den Alltag, Menschen wie Du und Ich und das zu schaffen, was man gemeinhin als "Normalität" bezeichnet.
Mit der Entscheidung, zwar bekannte, aber keine aufgrund irgendeiner Rolle gebrandmarkten Darsteller zu besetzen, gewinnt «Boyhood» zusätzlich an Authentizität. Ethan Hawke und die für ihre Rolle Oscar-prämierte Patricia Arquette spielen ihre Rollen so unaufgeregt, wie es das simple Konzept benötigt und verhelfen dem Film trotzdem zu seinen ganz persönlichen Ecken und Kanten. Doch es ist vor allem Newcomer Ellar Coltrane, der den Film auf seine Weise prägt. Mit der optischen Veränderung geht auf ganz natürliche Weise auch eine Reifung von Mimik und Gestik einher. Trotzdem hat man die ganze Zeit bewusst denselben Jungen vor Augen. Es ist tatsächlich ein bis dato nie dagewesenes Gefühl, einem echten Menschen beim Erwachsenwerden zuzuschauen.
Wer nun aber glaubt, «Boyhood» wäre durch dieses eigentlich äußerst minimalistische Konzept langweilig, der irrt. Richard Linklater greift in seinem Coming-of-Age-Film nicht nur auf die Betrachtung einer Familie respektive eines einzelnen Jungen zurück, sondern verknüpft dessen Erwachsenwerden mit der Popkultur. Jeder, der zur Zeit von Mason groß geworden ist, erkennt sich in «Boyhood» wider - irgendwie magisch!
«Boyhood» ist auf DVD und Blu-ray erhältlich sowie via Amazon, Maxdome, iTunes, Google Play, Wuaki, Microsoft, videociety, Sony CHILI, Videoload und Juke abrufbar.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel