In den vergangenen 24 Monaten entschieden sich die Programmplaner von ProSieben zwölf Mal dafür, den sogenannten Mega-Blockbuster-Programmplatz um 20.15 Uhr am Sonntagabend mit einem gezähmten 16er-Film zu bestücken. In der finalen Ausgabe unserer Filmcheck-Rubrik blicken wir auf diese Ausstrahlungen, um eine Tendenz abzulesen: Machen sich Auswertungen von FSK-ab-16-Filmen für den Münchener Privatsender überhaupt bezahlt? Oder zeigen TV-Nutzer den zurechtgestutzten Produktionen die kalte Schulter?
Am 26. Juli 2015 etwa holte «Tropic Thunder» 1,48 Millionen Gesamtzuschauer und 1,11 Millionen Umworbene zu ProSieben. Dies mündete in passable 5,2 Prozent bei allen und solide 11,2 Prozent bei den Jüngeren – für den am Sonntagabend erfolgsverwöhnten Kanal eher ernüchternd. Jedoch handelte es sich hierbei auch um die bereits dritte 20.15-Uhr-Auswertung der Kriegs- und Medienkomödie bei ProSieben, die bei ihrer Free-TV-Premiere noch voll einschlug.
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Der Sci-Fi-Film «Looper» unterdessen ging am 10. Januar 2016 unter: 1,60 Millionen Fernsehende, darunter 1,03 Millionen Werberelevante, führten zu gerade einmal 4,5 und 7,8 Prozent. Zwei Wochen später schnitt David Finchers «Verblendung» mit Rooney Mara und Daniel Craig derweil etwas besser ab. Mit 6,8 beziehungsweise 10,3 Prozent Marktanteil bei 2,20 respektive 1,29 Millionen Zuschauern lief der Thriller allerdings auch nur bestenfalls akzeptabel. Am 6. März 2016 kam auch Ridley Scotts «Prometheus – Dunkle Zeichen» als gekürzter Film nicht gut an: 1,77 Millionen Sci-Fi-Fans, darunter 1,23 Millionen Umworbene, bedeuteten 5,1 und 9,3 Prozent.
Daraufhin pausierte ProSieben – von einer prominenten Ausnahme abgesehen – erstmal die Ausstrahlung von Filmen mit einer 16er-Freigabe auf dem Mega-Blockbuster-Slot. Am 8. Januar 2017 zeigten die Münchener dann aber «Kingsman: The Secret Service». Die räudige Actionkomödie, die Agentenfilme persifliert und zugleich glorifiziert, wurde um einige ihrer berühmtesten Szenen erleichtert, was aber 4,19 Millionen Neugierige nicht vom Einschalten abhielt. Dies führte zu beeindruckenden 11,7 Prozent Marktanteil bei allen. 2,56 Millionen Werberelevante entsprachen zudem zu sehr stattlichen 19,7 Prozent in der Zielgruppe.
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Fazit: Es lassen sich nicht alle FSK-ab-16-Filme von guten Quoten begleitet dem TV-Publikum vorsetzen – dunkle Thriller und härtere Sci-Fi fand bei ProSieben in geschnittener Form wenig Gegenliebe. Doch davon abgesehen ist eine gekürzte Fassung auf dem populären ProSieben-Filmslot kein Hindernis auf dem Weg zum Quotenglück.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
16.04.2017 19:35 Uhr 1
16.04.2017 19:55 Uhr 2
Jedenfalls muss ich mich meinem Vorredner anschliessen. Ich gucke Filme und Serien schon seit Jahren nicht mehr im Free TV. Nachrichten und Dokus lass ich hin und wieder laufen auch wenn es hier massig andere Möglichkeiten gibt.
17.04.2017 11:42 Uhr 3
17.04.2017 12:44 Uhr 4