Papst liegt im Sterben: Zuschauer zeigen großes Interesse

Als die Meldung vom nahen Tod des Papstes durchsickerte, reagierten am Freitag die großen Fernsehsender und strahlten immer wieder Sondersendungen aus. ARD, ZDF, RTL und Sat.1 erreichten damit viele Zuschauer.

Die 20-Uhr-Ausgabe der «Tagesschau» war am Freitag die erfolgreichste Hauptnachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Durchschnittlich verfolgten 6,14 Millionen ARD-Zuschauer die Sendung. Der Marktanteil lag bei 21,6 Prozent. Bei den 14-49-Jährigen kam das Erste auf 1,62 Millionen Zuschauer und 15,8 Prozent Marktanteil. Auch der anschließende «ARD-Brennpunkt» mit Sigmund Gottlieb war bei den Zuschauern erfolgreich: Im Schnitt wollten sich 5,16 Millionen Deutsche über den Zustand des Oberhauptes der katholischen Kirche informieren. Hier wurde ein Marktanteil von 16,7 Prozent erzielt. Bei den jungen Zuschauern erreichte die Sondersendung mit 1,25 Millionen Zuschauern 11,2 Prozent Marktanteil. Auch im Anschluss an die Heimatkomödie «Zwei am großen See», die mehr als fünf Millionen Menschen sahen, sendete die ARD eine Sondersendung. Die «Tagesthemen extra» schauten 4,66 Millionen Deutsche. Das entspricht einem Marktanteil von 15,7 Prozent.

Die Hauptnachrichtensendung des ZDF, «heute» um 19:00 Uhr, sahen am Freitag 5,16 Millionen Bundesbürger. Der Marktanteil lag bei starken 24,8 Prozent. In der Zielgruppe kamen die Themen des Tages auf 0,81 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 11,1 Prozent entspricht. An "normalen" Tagen erzielt die Nachrichtensendung meist einstellige Werte in der Zielgruppe. Auch das «ZDF spezial» zum nahen Tod des Papstes erreichte viele Zuschauer: Im Schnitt sahen 4,29 Millionen Menschen die Sondersendung um 19:25 Uhr. Es wurde ein Marktanteil von 18,6 Prozent gemessen. Im Anschluss an die erfolgreiche Krimiserie «Siska» sendete das ZDF ein zweiminütiges «heute-journal spezial», das mit 6,45 Millionen Zuschauern ebenfalls überaus viele Zuschauer erreichte. Der Marktanteil lag bei 19,9 Prozent. Bei den 14-49-Jährigen erzielte das Zweite mit 1,43 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 11,5 Prozent. Die reguläre «heute-journal»-Ausgabe um 22:00 Uhr sahen 5,01 Millionen Menschen (17,6 Prozent). Bei den jungen Fernsehzuschauern erzielte die von Marietta Slomka moderierte Sendung einen Marktanteil von 11,1 Prozent.

RTL schickte seinen Moderator Peter Kloppel direkt nach Rom. Von dort aus moderierte er um 18:45 Uhr die Hauptnachrichten «RTL aktuell», die von 3,50 Millionen Menschen gesehen wurde. Es wurde ein Marktanteil von 18,3 Prozent gemessen. Bei den 14-49-Jährigen kam die Sendung auf 18,5 Prozent (1,24 Millionen). Bis zum «Nachtjournal» unterbrach der Kölner Sender am Freitagabend sechs Mal sein laufendes Programm, um die Zuschauer über die Gesundheit von Papst Johannes Paul II. zu informieren. Besonders erfolgreich liefen dabei die beiden Sondersendungen während der Erfolgsshow «Wer wird Millionär?»: Mit 6,48 Millionen (20,9 Prozent) und 6,91 Millionen Zuschauern (21,3 Prozent) lag RTL damit an der Spitze der Nachrichten-Sondersendungen. Bei den 14-49-Jährigen wurden jeweils etwa 21 Prozent der Zuschauer erreicht.

Auch der Berliner Sender Sat.1 unterbrach am Abend das Programm. Die Hauptnachrichtensendung «Sat.1 News» lief allerdings verhältnismäßig schwach und erreichte nur 1,98 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 11,7 Prozent entspricht. Bei den jungen Zuschauern kam die Sendung um 18:30 Uhr auf 0,70 Millionen Zuschauer und 11,8 Prozent. Geschickterweise programmierte man im Anschluss an die erfolgreiche Telenovela «Verliebt in Berlin» auch eine Sondersendung. Diese erreichte 2,96 Millionen Zuschauer und 12,0 Prozent Marktanteil. Bei den 14-49-Jährigen kamen die Nachrichten auf 15,0 Prozent. Während der Comedyshow «Genial daneben» sendete Sat.1 ebenfalls zwei Sondersendungen, die auf 1,77 Millionen (5,8 Prozent), sowie 2,58 Millionen Zuschauer (8,0 Prozent) kamen. Bei den jungen Zuschauern wurden Marktanteile von 9,7 Prozent beziehungsweise 13,2 Prozent erzielt. Auch mit einer Extra-Ausgabe der «News» um 22:31 Uhr konnte Sat.1 viele Zuschauer erreichen.

Die guten Quoten der Nachrichtensendungen am Freitag zeigen deutlich, dass sich die Bundesbürger sehr für die Gesundheit von Papst Johannes Paul II. interessieren. Auch am heutigen Samstag werden die Sender daher häufiger ihr Programm für Nachrichten unterbrechen.