Facts zum Format:
- Genre: Teen-Drama / Mystery
- Vorlage: Charaktere des "Archie Comics"-Franchise
- Serienschöpfer: Roberto Aguirre-Sacasa
- Darsteller: KJ Apa, Lili Reinhart, Camila Mendes, Cole Sprouse, Marisol Nichols u.w.
- Episodenzahl: 13 (1 Staffel)
- Executive Producers: Jon Goldwater, Sarah Schechter, Greg Berlanti & Roberto Aguirre-Sacasa
- Premiere: 26. Januar 2017 (The CW)
«Riverdale»: Linear eine Enttäuschung
Schon die erste Episode der nur 13 Ausgaben umfassenden ersten Staffel ließ Wünsche offen. Auf dem 21 Uhr-Sendeplatz unterhielt «Riverdale» am Donnerstag, den 26. Januar, 1,38 Millionen Personen und zwei Prozent der Zielgruppe. Dieses Ergebnis deckt sich in etwa mit dem Durchschnitt des kleinen The CW, gerade zum Start der Comicbuchadaption hoffte das Network jedoch sicher auf mehr Beteiligung der Zuschauer, zumal die Konkurrenz mit Reruns auf NBC oder beim jungen Publikum wenig gefragten Formaten wie «My Kitchen Rules» (FOX) oder «Mary Tyler Moore: Love Is All Around» ebenfalls verhaltene Werte generierte. Erste Verluste hatte die Mystery-Serie schon im Rahmen der zweiten Folge zu verkraften, die 1,15 Millionen Menschen erreichte und dabei noch immer zwei Prozent der 18- bis 49-Jährigen verbuchte.
Mit 1,20 Millionen Zuschauern und zwei Prozent hielt «Riverdale» diese Zahlen in etwa am 9. Februar, danach gab die Warner Bros.-Produktion mit 1,14 Millionen Interessenten am 16. Februar insgesamt nur leicht ab, doch bei den Werberelevanten stand schon in Ausgabe vier nur noch ein Prozent zu Buche. Dabei ist diese Altersgruppe so bedeutsam für The CW, das mit seinem Programm vor allem auf die sogenannten Millenials abzieht und sich weniger um das Gesamtpublikum schert. Dennoch wird The CW sorgenvoll die weitere Entwicklung des Formats betrachtet haben, das am 23. Februar beim Publikum ab Zwei auf 0,98 Millionen Interessenten einbrach, ohne dass die Konkurrenz ihre Form deutlich verbessert hatte. Weiterhin generierte «Riverdale» so nur ein Prozent bei den wichtigen jungen Zuschauern.
Besserung stellte sich Anfang März nur bei den Zuschauern ab Zwei ein: 1,09 und 1,03 Millionen Zuschauer am 2. und 9. März machten die durchwachsenen Zahlen der Vorwochen jedoch bei Weitem nicht wett, weiterhin sah nur ein Prozent der Umworbenen zu. Dies änderte sich nach einer dreiwöchigen Pause am 30. März, als «Riverdale» zwar insgesamt nur 0,99 Millionen Personen anlockte, aber wieder zu zwei Prozent beim jungen Publikum gelangte. Eine Woche später war von dem kurzen Aufschwung jedoch noch wenig zu spüren: Mit 0,91 Millionen Zuschauern am 6. April gab die US-Serie wieder auf ein Prozent ab, auch mit nur 0,87 und 0,89 Millionen Zuschauern am 13. und 27. April kam das Roberto Aguirre-Sacasa-Format nicht zu mehr als ein Prozent. Insgesamt verbesserte sich «Riverdale» am 4. Mai wieder mit 0,98 Millionen Zuschauern, erst zum Finale am 11. Mai gelangte die Serie aber wieder zu zwei Prozent bei 0,96 Millionen Interessenten.
Gegen die Quote: Online-Buzz, Netflix & Warner Bros.
Seit Jahren sinken die Zuschauerzahlen im linearen Fernsehen kontinuierlich, während zeitversetzte Abrufe und die Streaming-Nutzung ansteigen. Auch das klassische Fernsehen stellt seitdem etwas andere Ansprüche an seine Formate, die sich mit der weiteren Abnahme linearer Zuschauer weiter wandeln. Insbesondere für The CW, das auf junge Zuschauer setzt, die sich ohnehin in der Mehrzahl vom Fernsehen abwenden, gelten diese neuen Voraussetzungen. Zum einen beziehen die Sender die messbaren, zeitversetzten Abrufe stärker in die Bewertung ihrer Produktionen mit ein. Dort gewann «Riverdale» innerhalb der ersten sieben Ausgaben der ersten Staffel pro Episode mindestens 700.000 Personen, danach zumindest noch um die 600.000 Interessenten.
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Jan Schlüter über «Riverdale»
Auch die Rolle Warner Bros. ist damit am Fortbestand «Riverdales» nicht zu unterschätzen, zumal das Produktionsstudio kürzlich einen großen Deal mit „Archie Comics“ abschloss, auf dem «Riverdale» basiert. Weitere Serienableger des Comic-Franchises sind also durchaus möglich, kurz nach dem „Archie Comics“-Geschäft wollte Warner Bros. TV zumindest keinesfalls schon die Segel streichen. Die Verlängerung von «Riverdale» ist also nur eine kleine Überraschung, obwohl die linearen Zahlen nach ausbaufähigem Start deutlich abgaben. Allerdings muss sich die Serie steigern, denn von ihrem Erfolg hängt auch das Abschneiden anderer Formate im linearen Fernsehen ab, die nicht so rosige Voraussetzungen hinter den Kulissen mitbringen oder online weniger Aufmerksamkeit erzeugen. In der kommenden Saison baut der Neustart «Dynasty» am Mittwochabend auf das Lead-In von «Riverdale». Sinkt das Niveau von «Riverdale» weiter, könnte auch das heißerwartete Reboot des «Denver-Clans» massiv darunter leiden.
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