So startete das Format am 1. Juni bereits reichlich enttäuschend mit gerade einmal 0,72 Millionen Zuschauern und 8,1 Prozent, lag damit aber zumindest noch in etwa auf dem Niveau, das «Elefant, Tiger & Co.» zuletzt im Mai zu erzielen imstande war. Doch offenkundig war einem Teil des ohnehin nicht gerade großen Publikums das Gesehene zu harmlos, zu "nett-austauschbar", um weiter am Ball zu bleiben, denn die zweite Folge sackte erheblich auf 0,59 Millionen und 6,3 Prozent ab - und auf diesem wahrlich schlechten Niveau verblieb man dann auch in der kompletten zweiten Woche. Hintenraus zogen zumindest noch einmal die Marktanteile ein wenig an, die 6,6 Prozent vom vergangenen Montag und Mittwoch waren allerdings schon das Höchste der Gefühle.
Auch die 14- bis 49-Jährigen waren Michael Antwerpes nicht wirklich wohlgesonnen, denn nach einem leicht behäbigen Start mit 4,8 Prozent bei 0,12 Millionen zeigte auch hier die Tendenz deutlich nach unten. Die Folgen zwei bis sechs erzielten gerade einmal katastrophale 2,2 bis 3,5 Prozent bei zumeist nicht einmal mehr 100.000 Zuschauern, erst der Auftakt in die dritte und bereits letzte Ausstrahlungswoche verlief dann mit 5,0 Prozent bei 0,13 Millionen wieder deutlich weniger schlimm. Die letzten drei Folgen fielen dann allerdings auch schon wieder auf Werte zwischen 2,6 und 4,5 Prozent zurück.
Antwerpes - Der lahmende Gaul der ARD-Quizherde!?
Mit unterm Strich nur 0,62 Millionen Fernsehenden und 6,3 Prozent Gesamt-Marktanteil bzw. 3,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kann man im Ersten kaum zufrieden sein. Nicht nur, dass der Senderschnitt (etwa elf bzw. rund sechseinhalb Prozent) beinahe halbiert wurde, nein selbst die äußerst trägen Vierbeiner-Dokus zuvor erzielten mit zuletzt etwa acht sowie viereinhalb Prozent relativ deutlich weniger inakzeptable Zahlen. Für Moderator Michael Antwerpes sind das sehr bittere Wochen, denn schon seine SWR-Kultshow «Sag die Wahrheit» fruchtet in wöchentlicher Ausstrahlung am Freitag überhaupt nicht und kommt bislang sogar auf noch etwas miesere 5,7 und 3,3 Prozent im Schnitt.
Und nachdem zuletzt bereits «Rate mal, wie alt ich bin» um 18:50 Uhr sowie das «Paarduell» um 18 Uhr dafür sorgten, dass die große Quiz-Euphorie ein wenig ins Stocken kam, wecken die Antwerpes-Formate nun Erinnerungen an die ganz tristen Zeiten, in denen im ARD-Daytime-Zusammenhang noch gerne von Todeszonen und Flop-Garantien die Rede war. Vielleicht übertreibt es der Sender in diesen Tagen aber auch schlichtweg ein wenig mit der Fluktuation an Formaten, die inhaltlich auch überwiegend eher den Thrill eines 50-minütigen Schneckenrennens haben. Das ebenfalls nur zehnteilige «Schätzen Sie mal!» hat nun in den kommenden Wochen jedenfalls ordentlich Druck, liefern zu müssen, soll der noch recht junge Quiz-Hype nicht zwei Monate nach dem Staffelfinale von «Gefragt - Gejagt» erstmal wieder Geschichte sein.
Licht, Lichter, «Bares für Rares»
Im siebten Quotenhimmel schwebt dagegen DER Sensationserfolg schlechthin im ZDF, denn am Nachmittag erreicht «Bares für Rares» bislang im Juni konsequent zweistellige Marktanteile auch beim jungen Publikum - ein Erfolg, der in dieser Konsequenz und Nachhaltigkeit aller tollen Werte zum Trotz bislang noch nie möglich war. Da sich das Privatfernsehen hier aktuell mehr oder minder aufgegeben zu haben scheint und sich mit dem Versenden von Scripted Realitys in XXL-Dosen oder alter Comedy- und Crimeserien-Folgen begnügt, kann Horst Lichter hier mittlerweile auch immer öfter den Tagessieg für sich verbuchen. Insgesamt läuft es natürlich mit zumeist rund zweieinhalb Millionen Zuschauern und knapp 25 Prozent auch nach wie vor sensationell gut.
Und auch der erste Ausflug in die Primetime dürfte den Heißhunger der Programmverantwortlichen geweckt haben, die Sendung künftig öfter auf die ganz große Bühne zu lassen: Mit 23,8 Prozent aller sowie 16,1 Prozent der jüngeren Konsumenten wurden völlig überraschend Marktanteile auf Höhe des Nachmittagsniveaus erzielt, die Reichweite betrug spektakuläre 6,38 Millionen. Es gibt nicht mehr viele Shows, die ein solch tolles Quoten-Niveau zu erreichen vermögen - nicht am Samstagabend und schon gar nicht am Donnerstag.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
17.06.2017 20:00 Uhr 1
Es war dann eher, wie ich schon anderer Stelle schrieb, dass schwachsinnige Konzept der Sendung!
17.06.2017 20:04 Uhr 2
17.06.2017 20:05 Uhr 3
Genau so wird es aus dem Grund "Schätzen sie mal" ergehen.
17.06.2017 20:31 Uhr 4
Man kann in 10 Tagen schon einen Trend ablesen. Es ist klar, dass man nicht plötzlichj 19 % Marktanteil hat.
Wenn etwa schwächer läuft als der Vorläufer, ist das schon ein deutliches Zeichen.
18.06.2017 09:45 Uhr 5