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Aber das alles muss nicht das Ende von 3D im Kino bedeuten. Die Hollywood-Studios sollten es dennoch als Warnschuss verstehen: Wie in den vergangenen Jahren 3D umgesetzt, vermarktet und eingesetzt wurde, ist suboptimal – und sofern noch Interesse daran besteht, 3D-Filme nicht wieder verschwinden zu lassen, muss also an manchen Stellschrauben gedreht werden …
Weniger 3D-Filme sind mehr
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Doch diese Entwicklung will sich partout nicht einstellen. Um 3D vorm Koma zu bewahren (bis es dann der Erfahrung nach in zehn, 15 Jahren eh zurückkehren wird), ist es für die 3D-Anhänger unter den Kreativen und Konsumenten an der Zeit zu erkennen, dass es sich nicht als das neue Normal durchsetzen lässt. Also zurück zu den Wurzeln: 3D als Event. 3D darf vom Publikum nicht weiter als zuweilen lästige Dauerpräsenz wahrgenommen werden, sondern muss wieder zu einer Besonderheit werden, auf die es sich zu warten lohnt. Daher sollten Verleiher ihre Startpläne ordentlich ausmisten …
Die Regie hat Recht
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Wollen sie dem wachsenden Frust über 3D entgegenwirken, müssen die Hollywood-Studios (und ganz besonders die diversen Disney-Häuser) einsehen: 3D hat dann den höchsten Mehrwert, wenn es künstlerischen Rückhalt genießt. Plant die Regie ihren Film in 3D oder überwacht wenigstens intensiv die Konvertierung, so ist die Chance viel höher, dass die zusätzliche Dimension dem Werk einen Mehrwert verleiht. Ja, den 3D-Fans gehen so vielleicht einige glückliche Zufälle abhanden, so wie «Star Wars – Das Erwachen der Macht», der trotz Abrams' Ablehnung in 3D einen netten Punch hat. Aber wenn nur das in 3D erscheint, was auch 3D-freundlich inszeniert wurde, so bekommen alle, die ein 3D-Ticket lösen, viel häufiger eine angenehme Erfahrung geboten. Dann ist nämlich die Dichte an Filmen von 3D-Anhängern wie James Cameron, Michael Bay, James Gunn oder Wim Wenders viel höher …
Weg mit dem 3D-Zuschlag
Der 3D-Zuschlag wurde einst eingeführt, weil Kinobetreiber die Kosten für die Umrüstung auf 3D somit auf das Publikum abwälzen wollten. Mittlerweile dürfte der Umbau doppelt, dreifach und vierzehnfach abbezahlt sein. Also ist es verflixt noch eins an der Zeit, den 3D-Zuschlag wieder abzuschaffen. Ja, 3D benötigt eine höhere Lampenleistung als 2D und ist somit mit dezent höheren Betriebskosten verbunden – doch das nehmen Kinobetreiber bislang auch nicht zum Anlass, EclairColor-Vorführungen mit einem Aufpreis zu versehen. Wieso also weiter die 3D-Anhänger schröpfen sowie Fans von Filmreihen, die bevorzugt in 3D veröffentlicht werden?
Gewiss werden sich die Kinos als auch die einen Anteil der Kinoeinnahmen erhaltenden Verleiher zunächst dagegen sträuben, einen bis vier Euro pro Karte weniger zu verdienen (je nach Kino variiert der 3D-Zuschlag ja aktuell enorm). Aber das ist bloß ein Symptom ihres kurzfristigen Wirtschaftens: Wieso jetzt nur 10 Euro pro Karte einnehmen, wenn es auch mehr sein könnte? Die Antwort auf diese Frage lautet: Kundenbindung und somit langfristig größere Einnahmen.
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Wenn eine 3D-Vorführung dasselbe kostet wie eine 2D-Vorführung, lassen sich Kinogänger nicht mehr so schnell verprellen, sollte ein 3D-Film mal wieder nichts aus der Illusion machen – es war ja immerhin keine Abzocke. Und bei günstigeren Tickets geht man auch mal eher auf Verdacht rein – und schaut sich dann vielleicht fürs Spektakel auch einen 3D-Film an, der einen gar nicht interessiert, und hofft, sich überraschen zu lassen. Und so werden hoffentlich 3D-Kleinode wie «Die fantastische Welt von Oz» oder «Every Thing Will Be Fine» künftig wieder stärker beachtet, weil sie nicht mehr im Überangebot untergehen.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
31.07.2017 16:03 Uhr 1
31.07.2017 17:21 Uhr 2
Und wie oben geschrieben - 3D muss Event sein, wie z.B. Avatar und dann auch richtiges 3D und nicht dieser konvertierte Dreck, der im überwiegenden Teil der Filme aber auch gar nichts zur Qualität eines Streifens beiträgt. Und wenn man knapp €30 zu zweit für konvertiertes 3D zahlen muss, macht Kino schon lange keinen Spaß mehr...