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Tele 5 kämpft «Muttis Kampf» - mit Erfolg?

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Quotenmeter.de blickt auf die erste Woche der neuen Tele 5-Sendung zurück. Wie schnitt sie inhaltlich und quotenmäßig ab?

Eigentlich müsste die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs begonnen haben. Nur noch etwas mehr als 30 Tage ist es hin, bis alle wahlberechtigten Deutschen an die Urnen gehen und mit ihrem Kreuz ein neues Parlament bestimmen dürfen. Und während in deutschen Städten bereits viele Wahlplakate der großen Parteien hängen, touren Angela Merkel und Martin Schulz durchs Land und buhlen um potentielle Wähler. Doch im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit scheint sie noch nicht wirklich angekommen zu sein, die „heiße“ Phase des Wahlkampfs. Zu groß erscheint der Vorsprung Angela Merkels auf ihren Herausforderer von der SPD, zu gering die Aussichten auf einen echten Politikwechsel nach dem 24. September.

Insofern ist es sehr erfrischend, wenn Tele 5 in diesen Tagen versucht, den Wahlkampf auf seine eigene Art ein wenig aufzumischen. Seit letztem Montag zeigt der Spartensender viermal wöchentlich um kurz nach 20 Uhr die Eigenproduktion «Muttis Kampf». In dieser werfen die Verantwortlichen einen nicht ganz ernst gemeinten Blick hinter die Kulissen des Berliner Politikbetriebs - und schrecken dabei auch nicht davor zurück, zu den Spitzenkandidaten nach Hause zu gehen.

Aktuelle Themen mit Potenzial


In seiner Satiresoap arbeitet Tele 5 mit animierten Politiker-Figuren, die in den kurzen Folgen von acht bis zehn Minuten die Hauptakteure der kleinen Sketchen sind. Das Drehbuch zu «Muttis Kampf» stammt dabei von Peter Rütten und Lasse Nolte. Gerade Rütten betritt mit dem Format kein Neuland, wie Tele 5 mit einer gehörigen Portion Ironie zu kommentieren weiß: Bereits 2014 habe er mit der Tele 5-Sendung «Höggschde Konzentration» maßgeblich zum WM-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft beigetragen.

Tatsächlich ist Tele 5 mit «Muttis Kampf» in den ersten Tagen ein Format gelungen, das Lust auf mehr macht. Stark ist die Sendung vor allem dann, wenn es um aktuelle Ereignisse geht. Dass in Woche eins noch nicht jeder Gag zünden wollte - zum Beispiel manch kurios anmutenden Unterhaltungen zwischen Peter Altmaier und Angela Merkel - ist sicherlich verkraftbar. Die vielleicht stärkste Episode der Woche lief dabei erst am Donnerstag, als bei «Muttis Kampf» eine fiktive «Anne Will»-Ausgabe auf dem Plan stand.

In ihr verließ der animierte Horst Seehofer nach einigen Minuten aufgebracht die Runde - Wolfgang Bosbachs Auftritt bei «Maischberger» lässt grüßen. Der fiktive Martin Schulz hingegen musste sich Kritik für seinen RTL-Auftritt bei «An einem Tisch mit...» gefallen lassen, der am vergangenen Sonntag tatsächlich stattgefunden hatte. Keine Frage: Dass die Autoren versuchen, das Format so aktuell wie möglich zu produzieren, macht es unterhaltsam - und verdient großen Respekt.

Quotenstark vor allem am Mittwoch


Rein aus Quotensicht betrachtet startete die Sendung am Montag annehmbar. So schalteten zum Auftakt ab 20.05 Uhr durchschnittlich 0,17 Millionen Menschen ein, was schönen 0,7 Prozent bei allen entsprach. Etwas ausbaufähig lief es hingegen bei den 14- bis 49-Jährigen, bei denen man nicht über 0,7 Prozent hinausgelangte. Ähnliches galt für den Dienstag, der leichte Zuschauereinbußen verkraften musste, bei den Umworbenen aber stabil blieb. Nur insgesamt ging es auf 0,5 Prozent bei 0,12 Millionen Menschen bergab.

Seinen mit Abstand stärksten Tag erlebte das Format am Mittwoch, als ganze 0,26 Millionen Zuschauer ermittelt werden konnten. Das hatte starke Marktanteile von 1,1 Prozent bei allen und 1,7 Prozent der Werberelevanten zu Folge. Am Donnerstag ging es hingegen wieder auf das Montagsniveau bergab: Genau genommen standen in beiden Zuschauergruppen 0,6 Prozent zu Buche. Dabei sind in all diesen Zahlen wie immer nicht jene enthalten, die die Videos online abrufen. Da die einzelnen Folgen aufgrund ihrer Länge bequem auch in der Mediathek oder mobil anzuschauen sind, wird hier sich noch der eine oder andere Zuschauer hinzukommen.

Fazit


«Muttis Kampf» hat eine ordentliche erste Woche hinter sich. Die durchschnittliche Quote, die zum aktuellen Zeitpunkt 0,9 Prozent der Umworbenen beträgt, ist gut, wird allerdings stark von der erfolgreichen Mittwochsausgabe nach oben gezogen. Stand jetzt darf Tele 5 trotzdem zufrieden sein, schließlich liegt der hauseigene Senderschnitt so ziemlich auf dem gleichen Niveau. Auch inhaltlich kann der Sendung ein gutes Zeugnis ausgestellt werden . vor allem, weil es den Autoren gelingt, auf aktuelle Ereignisse zu reagieren.

Feststeht, dass «Muttis Kampf» vor dem 24. September nicht gewonnen und für Tele 5 somit auch noch nicht auserzählt ist. Bis Ende September werden sich Peter Rütten und sein Team stattdessen weiter an einer humoristischen Aufarbeitung des Wahlkampfs versuchen. Und gerade in Zeiten asymmetrischer Demobilisierung kann das eigentlich gar nicht schlecht sein.

Bei Tele 5 laufen 21 weitere Folgen von «Muttis Kampf» immer montags bis donnerstags gegen 20.05 Uhr. Alte Folgen der Sendung sind auf der Website von Tele 5 abrufbar (hier).

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