US-Bürger verbringen im Durchschnitt elf Prozent ihres Lebens vor dem Fernseher. Dies geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie der US-Regierung über das Konsumverhalten der Amerikaner hervor. Der Durchschnittsbürger schläft 8,6 Stunden täglich, berichtet der Dienst der US-Demographie Adage. Befragt wurden im Jahr 2003 und später rund 21.000 Bürger, die älter als 15 Jahre waren.
Die Untersuchung "Time Use Survey" ist die erste und umfangreichste ihrer Art in den USA und arbeitet demographische Unterschiede zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen sehr deutlich heraus. So arbeiten Frauen im Durchschnitt täglich vier Mal so viel im Haushalt wie Männer. Der durchschnittliche amerikanische Mann arbeitet acht Stunden, die Frauen eine Stunde weniger. Zu den wirklich interessanten statistischen Daten zählt die Auswertung der durchschnittlichen Lesedauer: Teens verbringen im Durchschnitt nur sieben Minuten täglich mit der Lektüre von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Die 20 bis 34-Jährigen lesen täglich zehn Minuten, die 45 bis 54-Jährigen bringen es auf 19 Minuten. Nicht mitgezählt wird dabei die Zeit im Internet oder bei den Schülern die für Hausaufgaben. Die Generation ab 75 Jahren verbringt immerhin 72 Minuten täglich mit Lektüre.
"Doch hat diese Studie natürlich auch ihre Ungenauigkeiten", so Diane Herz vom Bureau of Labour Statistics, das diese Untersuchung mitfinanziert hat. Bereiche des "Multitasking" - also mehrere Tätigkeiten nebeneinander auszuführen wie etwa Kochen beim Fernsehen - konnten nicht richtig erfasst werden. Auch Internet-Daten fehlen in der Studie. Fest steht hingegen eindeutig, dass die Bevölkerungsgruppe zwischen 35 und 44 Jahren die geringste Freizeit hat. Personen dieser Altersgruppe beschäftigen sich allerdings die meiste Zeit außerhalb der Arbeit mit ihrem Nachwuchs. Freizeit hängt von Faktoren wie Alter, Arbeit, Bildungsniveau und Anzahl der Kinder ab.
Erstaunlich an der Studie ist auch das Konsumverhalten: An einem durchschnittlichen Tag kaufen nur 40 Prozent der Amerikaner etwas ein. Durchschnittlich gehen die US-Bürger 24 Minuten täglich einkaufen. Am Wochenende steigt die Zeit aber auf 42 Minuten (Samstag) und 27 Minuten (Sonntag). Frauen kaufen doppelt so oft ein wie Männer. Auch beim Kaufen zeigen sich deutliche Unterschiede nach dem Bildungsniveau. So kaufen Menschen mit einem College-Abschluss länger ein als jene mit einem Highschool-Abschluss. Dies hat aber höchstwahrscheinlich mit einem höheren Einkommen zu tun.
Zukunftsweisend ist auch das Ergebnis bei der Heimarbeit: Bereits jeder Fünfte arbeitet zum Teil oder insgesamt von zu Hause aus. Auch hier wird deutlich, dass das Bildungsniveau Ausschlag gebend ist. Nur neun Prozent der Arbeiter erledigen einen Teil ihrer Arbeit von zu Hause aus, hingegen arbeitet ein Drittel der College-Absolventen vom eigenen Arbeitszimmer aus.