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Die BBL-Saison ist eröffnet. Noch ein Jahr gilt der Rechtevertrag zwischen BBL und Telekom. Und danach?Ein Sendeplatzwechsel zur neuen Saison sollte Abhilfe schaffen. Hierfür guckte sich Sport1 den Sonntagvorabend aus, der alleine schon deshalb mehr Potenzial besitzt, weil der zuvor standardmäßige Programmplatz am Freitag kurz nach dem Europapokal am Mittwoch selten Top-Paarungen versprach. Zum ersten Spieltag der neuen Saison, der jedoch nicht auf einen Sonntag, sondern auf einen Dienstag fiel, verbesserte sich der Live-Basketball bei Sport1 direkt. Knapp 110.000 Zuschauer ab Drei sahen am Tag der Deutschen Einheit 2017 ab 20.30 Uhr die Begegnung zwischen Gotha und Oldenburg. So entstanden 0,3 Prozent Gesamtmarktanteil, während etwa 40.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 für 0,4 Prozent in ihrer Altersgruppe sorgten. Zumindest steigern konnte sich die BBL auf Sport1 zum Saisonstart, allerdings hing auch Gotha gegen Oldenburg der Sendernorm noch deutlich nach.
Zum Debüt auf dem neu eingerichteten Sendeplatz am Sonntagvorabend machte sich am Ende der gleichen Woche schließlich große Ernüchterung breit. Nur 60.000 Personen, davon 20.000 junge, schalteten am 8. Oktober ab 19.15 Uhr zu Ludwigsburg gegen Frankfurt ein. Heraus sprangen insgesamt 0,2 Prozent sowie ganz schwache 0,1 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Am Freitag darauf folgte auf Sport1 das bayrische Duell zwischen Spitzenmannschaft FC Bayern München und s.Oliver Würzburg. Zwar erreichte die Übertragung ab 19.30 Uhr mit 150.000 Interessenten nun satte 90.000 Personen mehr als am Sonntag, die wichtigen 14- bis 49-Jährigen blieben der BBL-Partie jedoch weitestgehend fern. Während insgesamt 0,5 Prozent zu Buche standen, bedeuteten gerade einmal 10.000 junge Zuschauer 0,1 Prozent.
Zurück am Sonntag, den 15. Oktober, interessierte eine weitere Partie der Münchner gegen Oldenburg 110.000 Personen, die 30.000 Zuschauer aus der umworbenen Altersgruppe umfassten. Jeweils 0,3 Prozent fielen weiterhin mager aus, allerdings nicht so schlimm wie die Zahlen, die in der darauffolgenden Woche an einem Samstagvorabend folgten. ALBA Berlin traf am 21. Oktober 2017 nämlich ab 18 Uhr auf die Rockets aus Gotha, was nur 60.000 Personen interessierte, die etwa 0,3 Prozent aller Zuschauer zu dieser Zeit repräsentierten. Vernichtend fielen die Werte bei den jungen Zuschauern aus, wo sowohl Zuschauerzahl als auch Quote in den nicht messbaren Bereich fielen.
Nach dem häufigen Sendeplatzwechsel zu Beginn der Saison liefen die folgenden sechs Partien nun wirklich sonntags, allerdings mal nachmittags und mal am Vorabend. Am 29. Oktober lockte das attraktive Spiel zwischen Bamberg und Berlin insgesamt 130.000 Personen an, was sehenswerte 0,7 Prozent ergab. Wieder einmal suchte die Übertragung jedoch vergebens nach vielen jungen Zuschauern. Im Alter zwischen 14 und 49 fanden sich nur knapp 20.000 Zuseher, die zu 0,3 Prozent führten. Die höchste Reichweite der laufenden Saison folgte bei Sport1 am 5. November. Dort schalteten insgesamt 210.000 Personen zum Spitzenspiel zwischen ALBA und dem FC Bayern ein, was in starken 1,2 Prozent Gesamtmarktanteil resultierte. 70.000 junge Zuschauer sorgten endlich auch in der für Sport1 wichtigen Altersgruppe zwischen 14 und 49 mit 1,2 Prozent für ein tolles Ergebnis.
Die beiden verbliebenen Live-Spiele im November stürzten allerdings wieder ab. Zunächst interessierte Bamberg gegen Frankfurt am Sonntagvorabend des 12. November bei insgesamt 130.000 Zuschauern jeweils 0,4 Prozent in beiden relevanten Altersgruppen. Danach kam die Nachmittagsübertragung zwischen Bonn und Bayreuth am 19. November auf 0,4 Prozent aller und 0,3 Prozent der jungen Zuschauer, als insgesamt 70.000 Sportfans mit von der Partie waren. Das Spiel zwischen Bamberg und Bonn, das am 3. Dezember folgte, erzielte mit 200.000 Interessenten an einem Sonntag ab 19.30 Uhr zwar die bislang zweithöchste Reichweite dieser Saison, eindrucksvoll gestalteten sich die Quoten von 0,6 und 0,5 Prozent jedoch noch immer nicht. Eine Woche später holte Bayreuth gegen die Oettinger Rockets ähnliche Quoten, diesmal war das Gesamtpublikum mit 0,5 Prozent vertreten und die 14- bis 49-Jährigen mit 0,6 Prozent. Die Reichweite fiel dabei auf 160.000 Personen.
Je nur 70.000 Zuschauer verfolgten daraufhin Ulm gegen Würzburg am Vorabend des Samstag, 16. Dezember, und Frankfurt gegen Tübingen, das Sport1 am zweiten Weihnachtsfeiertag ab 15 Uhr sendete. Jeweils generierten die Übertragungen 0,4 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Der Gesamtmarktanteil lautete erst 0,3, zehn Tage später 0,4 Prozent. Der Marktanteil ab drei Jahren verharrte auch am Freitag, den 29. Dezember, bei 0,4 Prozent, als Berlin um 18 Uhr auf Braunschweig traf, was 100.000 Personen verfolgten. 60.000 junge Zuschauer, die 0,9 Prozent bewirkten lagen diesmal sogar etwa auf Höhe des Sport1-Senderschnitts. Einen Tag später strahlte Sport1 am Nachmittag die Partie zwischen Ulm und München aus, die bei 150.000 Zuschauern ab Drei und 60.000 jüngeren mit 1,3 Prozent zum besten Marktanteil dieser Saison in der Zielgruppe führte. Auch 0,9 Prozent insgesamt konnten sich sehen lassen. Zurück am Sonntagvorabend spielte Bamberg am 7. Januar ab 19 Uhr gegen Ulm, wozu 170.000 Personen einschalteten, aber nur etwa 30.000 junge Leute. Dies ergab insgesamt 0,5 Prozent und 0,3 Prozent der Werberelevanten.
Mit dem Wechsel auf den Sonntag als Hauptsendeplatz sollte sich für die Basketball-Bundesliga bei Sport1 quotentechnisch Vieles zum Besseren wenden. Tatsächlich wechselten die Ausstrahlungstermine wohl jedoch zu oft als dass so etwas wie Konstanz hätte entstehen können und weiterhin machen Sport1 natürlich auch die Basketball-Fans zu schaffen, die für die BBL lieber zahlen und die Spiele so gleich alle bei der Telekom sehen können.
Aufgrund der ständig wechselnden Programmplätze hat die Durchschnittsreichweite von 120.000 Personen pro Partie nur eine geringe Aussagekraft. Eine leichte Steigerung gegenüber der Vorsaison lässt sich jedoch erkennen. Mittlere 30.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 sind allerdings noch immer viel zu wenig für den Basketball, der damit etwa hinter Handball- oder Eishockey-Übertragungen rangiert. Im Schnitt generierten die Live-Spiele sowohl insgesamt als auch in der Zielgruppe pro Partie nur etwa 0,5 Prozent, was noch immer deutlich hinter den gewohnten Zahlen von Sport1 liegt. Reicht das, um BBL-Übertragungen mittelfristig bei Sport1 zu halten?
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