Sportcheck

Super Bowl 2018: Underdog-Sieg begeistert in der Nacht

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Der Super Bowl sorgte erstmals bei ProSieben für Top-Quoten in der Nacht auf Montag. In Italien stocken weiter die Serie A-Rechteverhandlungen, während in der Formel 1 neue Rennzeiten beschlossen wurden.

So lief der Super Bowl im Vorjahr bei Sat.1

  • 1. Viertel: 1,58 Mio, / 27,8%
  • 2. Viertel: 1,27 Mio. / 39,5%
  • Halbzeitshow: 1,08 Mio. / 37%
  • 3. Viertel: 1,18 Mio, / 41,8%
  • 4. Viertel: 1,08 Mio. / 42,8%
Zuschauer ab 3 / Quoten 14-49
Das größte Sportevent der Welt fand im deutschen Fernsehen dieses Jahr eine neue Heimat. Nachdem Sat.1 in den vergangenen Jahren den Super Bowl in der Nacht von Sonntag auf Montag übertrug, übernahm ProSieben das NFL-Finale in dieser Saison zusammen mit einigen wichtige Partien vom kleinen ProSieben Maxx, das sonst die Spiele aus der NFL, der größten American Football-Liga der Welt, live zeigt. Die Saison 2017/2018, die sich für die ProSiebenSat.1-Sender einmal mehr zum Quotenbringer entwickelte, gipfelte Sonntagnacht im Aufeinandertreffen der Underdogs Philadelphia Eagles und der amtierenden Titelträger, den New England Patriots, im 52. Super Bowl in Minnesota. Letztlich sicherte sich das Team aus Philadelphia mit 41:33 die World Championship im American Football zum allerersten Mal, was etliche deutsche Zuschauer live mitverfolgten.

Das hohe Interesse verwundert nicht, konnte doch kaum einer bestreiten, dass hierbei die beiden stärksten Teams der diesjährigen NFL-Saison aufeinandertrafen. Besonders zum Saisonstart rockten die Philadelphia Eagles, die zwar bereits zwei Mal am Super Bowl teilnahmen, aber nie gewannen, die Liga. Und selbst als Star-Quarterback Carson Wentz ausfiel, brachten die Eagles ihre Skeptiker zum Schweigen und stellten letztlich eines von vier Teams dar, das eine Bilanz von 13 Siegen und drei Niederlagen vorzuweisen hatte. Zwar präsentierten sich die Patriots, die bereits die vergangenen zwei Super Bowls in Folge für sich entschieden, zum Saisonstart noch in ausbaufähiger Form, letztlich zählte aber auch das Team um Coach Bill Belichik und Quarterback Tom Brady, der gerade mit 40 Jahren zum ältesten Liga-MVP aller Zeit gekürt worden ist, 13 Siege. Fans durften sich auf ein ausgeglichenes Match freuen, denn nur jeweils ein Punkt trennte die Eagles und die Patriots außerdem statistisch in den Kategorien „erzielte Punkte“ und „vom Gegner erzielter Punkte“.

Durchschnittlich 1,41 Millionen Personen schalteten bereits um 22.50 Uhr ein, als ProSieben mit seinem bewährten Team aus Patrick „Coach“ Esume, Ex-NFL-Spieler Sebastian Vollmer, Christoph „Icke“ Dommisch, Jan Stecker und Max Zielke etwa so früh wie im Vorjahr in die Vorberichterstattung ging. Am späten Abend reichte besagte Zuschauerzahl bereits für 8,8 Prozent Gesamtmarktanteil und tolle 16,3 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der eigentliche Kick-Off erfolgte schließlich um 0.27 Uhr, wonach sich die durchschnittliche Reichweite des ersten Viertels bei ProSieben auf 1,62 Millionen Zuschauer belief, die auch 1,04 Millionen Jüngere enthielten. Heraus sprangen schon jetzt überragende 30,8 Prozent in der wichtigen Altersgruppe und 19,7 Prozent insgesamt. Philadelphia um Ersatzquarterback Nick Foles kam dabei gut in die Partie und sorgte für den ersten Touchdown des Spiels. Im Vorjahr kam das erste Viertel noch auf mittlere 1,58 Millionen Personen. Schon jetzt lag ProSieben also knapp über den Vorjahreswerten von Sat.1, das allerdings gegenüber der Quotenform 2016 im vergangenen Jahr deutlich einbüßte. 2016 verfolgten sogar noch 2,11 Millionen Sportfans das erste Viertel.

Das zweite Viertel verfolgten ab 1.10 Uhr später 1,48 Millionen Zuschauer, was in bereits 37,7 Prozent der Umworbenen und 25,4 Prozent beim Publikum ab Drei resultierte. Spätestens im zweiten Viertel kündigte sich ein wahres Offensivfeuerwerk an. Letztlich stellten beide Teams einen neuen Super Bowl-Rekord in gelaufener und gepasster Yards auf, Nick Foles wurde durch ein Trick-Play zum ersten Super Bowl-Quarterback, der sowohl einen Touchdown-Pass als Werfer ins Ziel brachte als auch selbst einen fing und noch nie übrbrückte ein Quarterback im Super Bowl mehr Yards als Tom Brady. Auch für das zweite Viertel blieben mehr Personen dran als im Vorjahr, wo Sat.1 noch durchschnittlich 1,27 Millionen Interessenten maß.

Die Halbzeitshow, in der diesmal Justin Timberlake dem Publikum einheizte, interessierte ab 2.15 Uhr 1,21 Millionen Zuschauer, die für insgesamt 26,0 Prozent und 44,4 Prozent der Werberelevanten sorgten. Da die Quotenmessung eines Tages nur bis 3 Uhr nachts reicht, müssen sich Fans, die sich für die finalen Quoten der zweiten Halbzeit interessieren, noch bis zum Dienstagmorgen gedulden. Nach der Halbzeit zählte die Live-Übertragung bis zur 3 Uhr-Frist noch 1,13 Millionen Zuschauer mit Quoten von 28,3 Prozent insgesamt und weiterhin 44,4 Prozent in der jungen Altersgruppe. Dranbleiben lohnte sich auf jeden Fall in diesem Spiel, das der Underdog am Ende sensationell gewann.

Serie A-Verhandlungen stocken weiter


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Ab Donnerstag, täglich: Olympische Winterspiele aus Pyeongchang (Eurosport / ausgewählte Events in Das Erste / ZDF)
  • Dienstag, 20.45 Uhr: Fußball DFB-Pokal-Viertelfinale, Bayer 04 Leverkusen - SV Werder Bremen (Das Erste/Sky)
  • Mittwoch, 20.45 Uhr: Fußball DFB-Pokal-Viertelfinale, FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg (Das Erste/Sky)
  • Freitag, 2 Uhr: Basketball NBA, Boston Celtics - Washington Wizards (DAZN)
  • Samstag, 18.30 Uhr: Fußball Bundesliga, FC Bayern München - FC Schalke 04 (Sky)
  • Samstag, 20.45 Uhr: Fußball Serie A, SSC Neapel - Lazio Rom (DAZN)
  • Der Quotenmeter.de-Exotentipp: Ab Mittwoch täglich: Hallenhockey-WM Damen/Herren (Sport1)
Immer noch kein Abschluss bei den Verhandlungen um die Übertragungsrechte der Serie A, von denen wir schon vergangene Woche berichteten. Zwei Verhandlungsrunden liegen hinter der ersten italienischen Fußballliga und möglichen Rechtepartnern, noch immer liegen die Gebote der Bieter so weit entfernt von den 1,05 Milliarden Euro, die sich die Liga zum Ziel gesetzt hat, dass es noch nicht zum Zuschlag kam. Mittlerweile gingen die Parteien in eine dritte Runde, in der die Serie A derzeit mit Einzelgesprächen versucht, zum Ziel zu kommen.

Sky Italia und Mediaset verbesserten in der Zwischenzeit ihre Angebote, sodass die Gesamtsumme von 760 Millionen Euro auf 830 Millionen Euro stieg. Gute Kopfrechner bemerken, dass noch immer fast 200 Millionen Euro zwischen dem Angebot und dem Wunsch der Serie A liegen. Daher begann die Liga auch Gespräche mit der Rechteagentur Mediapro, die in Verhandlungsrunde zwei bereits ein Angebot für das Gesamtpaket an Übertragungsrechten abgegeben hatte, dass sich, je nach Quelle, auf 930 bis 950 Millionen Euro belief. Das verschaffte der Serie A gegenüber den anderen Interessenten neuen Verhandlungsspielraum, sodass Sky Italia sein Angebot erneut nachbesserte. Dabei zeigte sich der Pay-TV-Sender sogar kompromissbereit und kündigte an, Teile der Pakete an andere Betreiber gegebenenfalls „fair und unparteiisch“ sublizenzieren zu wollen. Freuen wird das Rivale Mediaset, mit dem Sky Italia sonst in harter Konkurrenz steht.

Neue Startzeiten für Formel1 – ohne Grid-Girls


Rennsportfans müssen in der kommenden Saison die Uhren umstellen. Wie die Formel1 bestätigte, verlegt die Rennsportserie den Start der Formel1-Rennen in Europa zur Saison 2018, der seit Jahrzehnten auf 14 Uhr fällt. Die Idee, den gesamten Wochenendzeitplan um eine Stunde nach hinten zu verschieben, wurde zuletzt auf einem Treffen mit Repräsentanten der ausstrahlenden Sender diskutiert und schließlich beschlossen. Das bedeutet konkret, dass die Startzeit der Europa-Rennen, die noch immer einen Großteil der Grand Prixs umfassen, am Sonntag schätzungsweise auf 15.10 Uhr fällt. Grund für diese Entscheidung soll die attraktivere Programmzeit für private Fernsehsender und deren Publikum sein, insbesondere in den USA, wo Rennsportfans länger schlafen können. Außerdem ergaben Analysen des neuen kommerziellen Rechteinhabers Liberty Media, dass später am Nachmittag das potentielle Publikum größer ist, neben der Tatsache, dass ausstrahlende Sender um ungerade Uhrzeiten kurz nach der vollen Stunde noch Zeit für einen kurzen Vorlauf haben. Nicht nur die Startzeiten der eigentlichen Rennen ändern sich damit, sondern der gesamte Terminkalender. So starten Freies Training um 11h und 15h bzw. am Samstag um 12 Uhr und das Qualifying ab 15 Uhr.

Erst Regeländerungen ermöglichten diese Neuerungen, denn die überarbeiteten Artikel 32 und 33 der Formel 1-Regularien erhalten nun nicht mehr klare Regelungen dazu, wann das Freie Training oder das Qualifying zu beginnen hat. Die neuen Startzeiten sollen jedoch nur Grand Prixs betreffen, die am Tage laufen, während beispielsweise die Rennen in Singapur und Bahrain in der Nacht ausgetragen werden. Ausnahmen bilden außerdem Großbritannien und Frankreich. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnt das Rennen aus Silverstone schon um 14.10 Uhr, der Frankreich GP in Le Castelle startet dagegen erst um 16.10 Uhr, um die direkte Konkurrenz mit der Fußball-Weltmeisterschaft zu vermeiden.

Doch die Startzeiten stellen nicht die einzige Änderung dar, mit der sich Formel1-Fans abfinden müssen. Auch mit den Formel 1 Grid-Girls gibt es in der Saison 2018 kein Wiedersehen. In einer Pressemitteilung erklärte Marketingchef Sean Bratches die Entscheidung damit, dass das Auftreten von Grid-Girls nicht den Werten der Marke Formel 1 entspreche, außerdem sei die Praxis nicht mit "modernen sozialen Normen" vereinbar. Die Frauen in der Startaufstellung seien weder "angemessen" noch "relevant" für den Sport und deren Fans, begründeten die Entscheidungsträger. Die sogenannten Grid-Girls oder auch Nummernmädchen arbeiteten bis zuletzt während eines Wettkampfs rund um die Rennstrecke als Hostessen, hielten Schilder mit der Startnummer der Piloten in die Höhe oder warben für verschiedene Sponsoren. Meist waren sie obendrein knapp bekleidet, stellten bislang immer eine Art hübsches Beiwerk für Zuschauer dar, erfüllten allerdings keine wesentliche Funktion. Die Entscheidung gegen die Grid-Girls kann also auch als eine Reaktion auf die derzeit präsente Sexismus-Debatte gewertet werden.

Wieder ein Rekord


Sauber: Nach dem die Bundesliga-Konferenz (samstags, 15.30 Uhr), erst am letzten Januar-Wochenende mit 1,7 Millionen Sehern einen neuen Reichweiten-Rekord aufstellte, wurde dieser nun schon wieder pulverisiert. Sky freute sich diesmal über 1,73 Millionen Zuschauer insgesamt - mit 16,5 Prozent Marktanteil (14-49) war die Konferenz am Nachmittag deutlicher Marktführer.

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