ProSieben wären nur die Zweitverwertungsrechte geblieben. Somit dürfte der neuerliche ABC-Hit hierzulande nur ein Nischenpublikum finden.
Umgangssprachlich könnte man sagen: Läuft beim Disney Channel: Jüngst hat der Familiensender im Segment der 3-bis 13-Jährigen zum wiederholten Male die Zehn-Prozent-Marke erreicht – und jetzt ist dem Kanal ein echter Coup geglückt. Laut
Hollywood Reporter sicherte man sich die Erstausstrahlungsrechte an der neuen
«Roseanne»-Staffel, die in Amerika bei ABC bombastische Quoten generierte. Über 18 Millionen Menschen sahen die ersten beiden Episoden Ende März, entsprechend schnell reagierte der Kanal und orderte prompt eine weitere Staffel.
In Deutschland hatte ProSieben einst die ersten neun Staffeln der Serie gezeigt, bleibt diesmal aber außen vor. Man hätte nur noch die Zweitverwertungsrechte erwerben können, wird Rudiger Böss zitiert. Der ProSiebenSat.1-Chefeinkäufer bestätigte generelles Interesse an der Serie. Doch Verkäufer Disney Media Distribution entschied sich anders und achtete dabei eventuell auch auf Interessen des eigenen Konzerns: Den Zuschlag erhielt in Deutschland eben der Micky-Maus-Hauskanal.
Damit geht man niedrigere Quoten ein, stärkt aber – auf niedrigem Level – das eigene Geschäft. Ein Sendetermin in Deutschland steht derweil noch nicht fest. Es würde aber verwundern, wenn Disney nicht großes Interesse hätte, das Comeback möglichst flink auf die deutschen Bildschirme zu bringen und somit den aktuellen Hype um Roseanne Barr und Co. ein Stück weit zu nutzen.