Nach drei Folgen: «Tatverdacht» hat ausermittelt

RTL hat die Produktion von UFA Serial Drama aus dem Programm genommen. Sie beruhte auf dem britischen «Suspects». Sieben Folgen wandern somit ungesehen ins Archiv.

Unsere Kritik zur Serie

Autor Manuel Weis hatte durchaus Gefallen gefunden an der Krimiserie. Zur ersten Episode schrieb er: "Was die Intensität der Geschichte angeht, schlägt das neue RTL-Format die meisten anderen Krimis des Landes, weil es sich nicht an Nebenhandlungen und Charakterstudien abarbeitet, weil es keine Zeit zum Durchschnaufen lässt und weil die einzelnen Szenen kurz und allesamt relevant sind. Insofern ist es durchaus spannend, wie ein derart purer Krimi im Krimiland Deutschland aufgenommen wird."
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Wenig verwundlich: Nachdem die neue RTL-Krimiserie «Tatverdacht» am vergangenen Donnerstag nur noch auf 5,8 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe kam, verschwindet die Produktion von UFA Serial Drama nun aus dem Line-Up. Die Programmänderung greift mit sofortiger Wirkung. Ebenfalls nicht mehr Teil des Donnerstags-Programms ist die 23.05-Uhr-Sendung «Anwälte der Toten – Die spektakulärsten Mordfälle aus den USA», die sich mit zuletzt um die siebeneinhalb Prozent bei den Umworbenen ebenfalls sehr schwer tat. Kurzum: Das Crime-Line-Up am späteren Abend ist somit Geschichte.

Einspringen wird dafür ein humorigerer Stoff – RTL wagt ab Donnerstag um 22.15 Uhr eine durchaus gewagte Programmierung. Hier will man nur wenige Tage nach deren Erstausstrahlung die neue Anwalts-Dramedy «Jenny – echt gerecht» noch einmal wiederholen. Die Serie läuft im First Run immer dienstags ab 20.15 Uhr – mit je zwei Episoden. Der Start der Serie – wohl gemerkt gegen den FC Bayern München in der Champions League – verlief mit 11,2 sowie 9,4 Prozent angesichts der Konkurrenz nicht schlecht, bietet aber noch Luft nach oben. Am Programm bis 22.15 Uhr, also an den zwei Folgen «Cobra 11», ändert sich nichts.

«Tatverdacht – Team Frankfurt ermittelt» basiert auf einer englischen Reihe namens «Suspects». Der Clou: Die Folgen können relativ schnell gedreht werden, weil man zwar mit richtigen Schauspielern arbeitet, ihnen aber keine direkten Dialoge vorgibt. In Deutschland wurde die Serie schon vor Monaten abgedreht, RTL ließ sich beim Finden des Sendeplatzes viel Zeit. Geholfen hat es letztlich nicht. Ob die schon fertigen Ausgaben jemals irgendwo zu sehen sein werden, ist offen.
09.04.2018 16:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/100192