Zum sechsten Mal zeigte Sat.1 neben dem Original auch den Kids-Ableger, zum zweiten Mal musste er sich am harten Sonntagabend beweisen - und tat dies in aller Regel durchaus mit Bravour.
«The Voice Kids»-Quotenverlauf
- S1: 3,67 Mio. (12,2% / 19,6%)
- S2: 2,78 Mio. (9,3% / 14,1%)
- S3: 2,64 Mio. (8,8% / 13,6%)
- S4: 2,74 Mio. (8,7% / 12,4%)
- S5: 2,67 Mio. (7,9% / 11,9%)
Durchschnittliche Werte der sechs (Staffel 1) bzw. acht Folgen jedes Durchgangs. Die ersten vier Staffeln liefen freitags um 20:15 Uhr, die fünfte am Sonntag zur selben Sendezeit.
Als Sat.1 im Jahr 2013
«The Voice Kids» als Ableger seiner seit zwei Jahren grandios performenden Castingshow «The Voice of Germany» gestartet hatte, lag die Vermutung nahe, dass da mal wieder ein Sender versuchen könnte, einen großen Erfolg mit halbgaren Spin-Offs zu überreizen - zumal erst wenige Monate zuvor «DSDS Kids» Ähnliches auf die Beine zu stellen versucht hatte und inhaltlich wie auch aus Quotensicht böse floppte. Bekanntlich kam es ganz anders, sodass die Show auch heute noch weiterlebt und sogar seit vergangenem Jahr den Königs-Slot schlechthin am Sonntagabend um 20:15 Uhr bespielt. Das tat man in den vergangenen neun Wochen überwiegend sehr erfolgreich, erst mit den Sing-Offs kurz vor Schluss brach man dann ein.
Was in diesem Jahr ausblieb, waren große Ausreißer nach oben. So war bereits die Auftaktfolge am 11. Februar angesichts von 2,83 Millionen Zuschauern und 8,5 Prozent diejenige mit den höchsten Werten, auch in der werberelevanten Zielgruppe kamen die ersten von fünf Blind Auditions mit 12,3 Prozent bei 1,44 Millionen auf mit die höchsten Werte der Staffel. In den vier Wochen danach ging es ein wenig bergab, doch alles in allem punktete man in erster Linie mit beachtlicher Konstanz: Zwischen 2,45 und 2,71 Millionen sahen bis Mitte März zu, die damit verbundenen Marktanteile schwankten lediglich zwischen 7,5 und 8,5 Prozent des Gesamtpublikums respektive zwischen 11,1 und 12,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.
Alles in allem kamen die erstmals auf gleich fünf Folgen ausgedehnten Blind Auditions auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 2,63 Millionen, was mit überzeugenden 8,1 Prozent und sogar sehr guten 11,9 Prozent der Zielgruppe einherging. Mit dem Start der Battles schien es zunächst, als müsse man sich einmal mehr mit nun deutlich reduzierten Werten abfinden, denn mit 7,3 Prozent bei 2,38 Millionen Gesamt-Zuschauern wurden gleich mal neue Staffel-Tiefstwerte erzielt, während die 11,4 Prozent bei 1,24 Millionen beim jungen Publikum auf dem zweitletzten Platz lagen. Die zweite Battles-Ausgabe lief dann am letzten März-Sonntag mit 8,0 und 12,4 Prozent bei 2,55 Millionen aber wieder deutlich erfolgreicher - und eben durchaus auch auf Augenhöhe mit den Blinds.
Bis hierhin hatte sich die Show nicht nur gegen den «Tatort», sondern unter anderem auch gegen die VOX-Erfolgsshow «Kitchen Impossible» beweisen müssen, weshalb insbesondere die stets klar überdurchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteile umso beeindruckender anmuten. Insofern war es schon ein kleiner Schock, dass die das Halbfinale der Show markierenden Sing-Offs am 8. April plötzlich auf 2,05 Millionen und damit auf einen ewigen Tiefstwert zurückfielen, welche mit eher durchwachsenen 6,7 Prozent einhergingen. In der Zielgruppe wurde angesichts von 0,95 Millionen erstmals überhaupt in der sechsjährigen Geschichte die Millionenmarke verfehlt, der damit verbundene Marktanteil von 9,4 Prozent lag ebenfalls nur knapp oberhalb des bisherigen Allzeit-Tiefststandes von 9,1 Prozent für das Staffelfinale 2016. An der Konkurrenz lag es nicht, denn die wurde durch den Wegfall von «Kitchen Impossible» tendenziell eher leichter bezwingbar.
Das Finale, das am 15. April 2018 lief, generierte 2,17 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren sowie 7,4 Prozent Marktanteil. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Menschen verbuchte die Sendung 10,5 Prozent.
Die erstmals mit neun statt der seit Staffel zwei durchgängig ausgestrahlten acht Folgen erreichten im Durchschnitt eine Zuschauerzahl von 2,45 Millionen, was der mit Abstand schwächsten Reichweite in der Geschichte der Show entsprach - bis dato war diese im Jahr 2015 mit 2,64 Millionen erreicht worden, zuletzt sahen 2,67 Millionen zu. Der damit verbundene Marktanteil in Höhe von 7,8 Prozent lag hingegen durchaus auf ähnlicher Flughöhe wie 2017 (7,9 Prozent), was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass die Folgen in diesem Jahr fast ausnahmslos bis nach 23 Uhr liefen, im Vorjahr dagegen meist "schon" gegen 22:45 Uhr Schluss war. Im Vergleich mit dem Senderschnitt muss sich «The Voice Kids» gewiss nicht verstecken, denn Sat.1 kam seit September im Schnitt nur noch auf 6,3 Prozent aller Fernsehenden.
Noch deutlich erfreulicher fielen allerdings die Werte in der für Privatsender traditionell besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe aus, wo durchschnittlich 11,5 Prozent bei 1,24 Millionen verzeichnet werden konnten. Damit bestätigte das Format erneut die bereits seit der ersten Staffel rückläufige Marktanteils-Tendenz (siehe Infobox), wenn auch nur in sehr geringem Ausmaß angesichts kaum besserer 11,9 Prozent im Vorjahr. Deutlich wichtiger: Der Sat.1-Saisonschnitt (8,3 Prozent) wurde um rund dreieinhalb Prozentpunkte übertroffen. Es dürfte also senderseitig ein hohes Interesse daran bestehen, die Sendung in eine siebte Runde zu schicken.