Die Mainzer springen auf den True-Crime-Zug auf und produzieren eine Dokuserie über den Fall Peggy Knobloch.
Das ZDF hat mit «Aktenzeichen XY» bereits eine Art True-Crime-Sendung ausgestrahlt, lange bevor dieser Genrebegriff überhaupt geprägt wurde. Nun springt das ZDF auch ganz direkt auf den Trend auf und kündigt eine Dokuserie an, die sich in mehreren Episoden einem einzelnen Kriminalfall widmet. Unter dem Arbeitstitel
«Höllental» entsteht laut dem Mainzer Sender derzeit eine sechsteilige, dokumentarische Produktion, die den mysteriösen Mord an der neunjährigen Peggy Knobloch beleuchtet, der jahrelang in den Schlagzeilen stand. Verantwortlich für das Projekt ist Autorin und Regisseurin Marie Wilke, die bereits seit Längerem Kontakt zu mehreren Menschen hat, die auf verschiedene Weise mit diesem Kriminalfall zu tun hatten oder haben.
«Höllental» wird von der Kundschafter Filmproduktion GmbH in Zusammenarbeit mit dem ZDF und der Redaktion ZDF – Das kleine Fernsehspiel produziert. Als Produzent fungiert Dirk Engelhardt. Das Projekt erhält Förderung durch das Medienboard Berlin-Brandenburg, Nordmedia Film- und Mediengesellschaft und der Film- und Medienstiftung NRW. Lucas Schmidt und Jörg Schneider sind die verantwortlichen ZDF-Redakteure. Gedreht wird voraussichtlich bis Dezember 2018 in und um Lichtenberg. Die Sendetermine stehen noch nicht fest.
Das ZDF fasst die bislang bekannten Ereignisse so zusammen: "Am 7. Mai 2001 verschwindet die neunjährige Peggy Knobloch aus Lichtenberg in Oberfranken. Eine beispiellose Suche nach dem kleinen Mädchen bleibt erfolglos. Im Jahr 2004 scheint der Fall gelöst: Ulvi Kulac wird wegen Mordes verurteilt. Doch nach zehn Jahren Haft wird der Prozess neu aufgerollt und Kulac freigesprochen. Das Verschwinden von Peggy Knobloch bleibt ein Rätsel und der Täter weiterhin auf freiem Fuß. Am 2. Juli 2016 findet ein Pilzsammler das unvollständige Skelett des Kindes in einem abgelegenen Waldstück, 15 Kilometer von Lichtenberg entfernt. Die Ermittlungen werden wieder aufgenommen."