Deutscher Filmpreis 2018: «3 Tage in Quiberon» überstrahlt sogar noch «Toni Erdmann»

Am Freitagabend wurden in Berlin einmal mehr die Lolas verliehen. Wir haben alle Gewinner in der kompakten Übersicht.

Siehe auch...

...unsere Filmexperten Sidney Schering und Antje Wessels haben sich im Vorfeld der Verleihung mit der Frage beschäftigt, welche Streifen eine Auszeichnung verdient hätten. Lesen Sie ihre Einschätzungen hier nach.
Zum 68. Mal bereits schauten die Filmschaffenden und -interessierten am Freitagabend nach Berlin, wo traditionell der Deutsche Filmpreis verliehen wurde. Wie gewohnt standen die Nominierten in insgesamt 18 Kategorien bereits Wochen vorher fest, unter denen nun die Gewinner auserkoren wurden. Im vergangenen Jahr hatte noch der internationale Gassenhauer «Toni Erdmann» das Geschehen dominiert und gleich sechs Lolas mitnehmen können (unter anderem in den Königsdisziplinen "Bester Spielfilm" und "Beste Regie"). Einen ähnlichen Überflieger gab es in diesem Jahr mit «3 Tage in Quiberon», denn der in Schwarz-Weiß gedrehte Spielfilm über das Leben und Wirken von Romy Schneider durfte sich über gleich sieben Preise bei zehn Nominierungen freuen - unter anderem für den besten Spielfilm, die beste Regie und die beste weibliche Hauptrolle.

Ansonsten gewannen noch drei weitere Filme mehr als eine Auszeichnung: «Manifesto» durfte sich über derer drei freuen, «Aus dem Nichts» und «Beuys» immerhin über zwei. Der im Vorfeld mitfavorisierte «Der Hauptmann» gewann nur eine Trophäe, «Das schweigende Klassenzimmer» ging trotz vier Nominierungen vollständig leer aus und war damit der Verlierer des Abends.

Den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film kann Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Hark Bohm sein Eigen nennen, der undotierte Preis für den besucherstärksten deutschen Film des Jahres geht an Bora Dagtekin, der für «Fack Ju Göhte 3» als Autor und Regisseur verantwortlich zeichnete. Wie seit längerem schon gewohnt verzichtete das deutsche Fernsehen auf eine Live-Ausstrahlung und begnügte sich mit einer Aufzeichnung, die am Freitag ab 22 Uhr im Ersten auf Zuschauerjagd geht. Moderiert wurde die Veranstaltung von Edin Hasanovic, Iris Berben leistete ihm als Präsidentin der Filmakademie Schützenhilfe.

Und hier alle Preisträger der 16 regulären Kategorien in der kompakten Übersicht:

Bester Spielfilm


«3 Tage in Quiberon» --> Lola in Gold
«Aus dem Nichts» --> Lola in Silber
«Das schweigende Klassenzimmer»
«Der Hauptmann»
«In den Gängen»
«Western» --> Lola in Bronze

Bester Dokumentarfilm


«Beuys»
«Das Kongo-Tribunal»
«Taste of Cement»

Bester Kinderfilm


«Amelie rennt»
«Die kleine Hexe»

Bestes Drehbuch


«Aus dem Nichts» (Fatih Akin, Hark Bohm)
«Casting» (Nicolas Wackerbarth, Hannes Held)
«Das schweigende Klassenzimmer» (Lars Kraume)

Beste Regie


«3 Tage in Quiberon» (Emily Atef)
«Aus dem Nichts» (Fatih Akin)
«Western» (Valeska Grisebach)

Beste weibliche Hauptrolle


«3 Tage in Quiberon» (Marie Bäumer)
«Aus dem Nichts» (Diane Krüger)
«Back for Good» (Kim Riedle)

Beste weibliche Nebenrolle


«3 Tage in Quiberon» (Birgit Minichmayr)
«Casting» (Corinna Kirchhoff)
«In den Gängen» (Sandra Hüller)

Beste männliche Hauptrolle


«Casting» (Andreas Lust)
«Herrliche Zeiten» (Oliver Masucci)
«In den Gängen» (Franz Rogowski)

Beste männliche Nebenrolle


«3 Tage in Quiberon» (Robert Gwisdek)
«3 Tage in Quiberon» (Charly Hübner)
«Der Hauptmann» (Alexander Fehling)

Beste Kamera/Bildgestaltung


«3 Tage in Quiberon» (Thomas W. Kiennast)
«Aus dem Nichts» (Rainer Klausmann)
«Das schweigende Klassenzimmer» (Jens Harant)
«In den Gängen» (Peter Matjasko)
«Manifesto» (Christoph Krauss)

Bester Schnitt


«Beuys» (Stephan Krumbiegel, Olaf Voigtländer)
«Der Hauptmann» (Michat Czarnecki)
«Es war einmal im Indianerland» (Jan Ruschke)

Bestes Szenenbild


«Jugend ohne Gott» (Erwin Prib)
«Manifesto» (Erwin Prib)
«Zwei Herren im Anzug» (Josef Sanktjohanser)

Bestes Kostümbild


«Das schweigende Klassenzimmer» (Esther Walz)
«Manifesto» (Bina Daigeler)
«The Happy Prince» (Maurizio Millenotti, Gianni Casalnuovo)

Bestes Maskenbild


«3 Tage in Quiberon» (Ljiljana Müller, Hanna Hackbeil)
«Der Mann aus dem Eis» (Heike Merker)
«Manifesto» (Morag Ross, Massimo Gattabrusi)

Beste Filmmusik


«3 Tage in Quiberon» (Christoph M. Kaiser, Julian Maas)
«Beuys» (Ulrich Reuter, Damian Scholl)
«Der Hauptmann» (Martin Todsharow)
«Teheran Tabu» (Ali N. Askin)

Beste Tongestaltung


«3 Tage in Quiberon» (Joern Martens, Martin Steyer, Kai Tebbel)
«Der Hauptmann» (André Bendocchi Alves, Eric Devulder, Martin Steyer)
«Der Mann aus dem Eis» (Gregor Bonse, Thomas Neumann, Marc Parisotto)
27.04.2018 21:50 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/100604