Die Actionserie büßt bei RTL am Donnerstag weiter deutlich an Interesse ein. Im Anschluss an neue Folgen Formats entwickelte sich die Primetime am Donnerstag sogar zum regelrechten Sorgenkind.
Quotenübersicht «Alarm für Cobra 11»
- Frühjahr 2014: 3,21 Mio. / 16,2%
- Herbst 2014: 2,98 Mio. / 14,7%
- Frühjahr 2015: 2,92 Mio. / 14,7%
- Herbst 2015: 2,83 Mio. / 13,8%
- Frühjahr 2016: 2,71 Mio. / 13,5%
- Herbst 2016: 2,71 Mio. / 14,3%
- Frühjahr 2017: 2,82 Mio. / 15,9%
- Herbst 2017: 2,59 Mio. / 14,7%
Zuschauer ab 3 / Marktanteil 14-49
Nicht immer gehen die Serienbestrebungen von RTL auf, doch zumindest machte der Kölner Sender in den vergangenen Jahren mit Formaten wie «Der Lehrer» oder «Magda macht das schon» einen Schritt in die richtige Richtung und installierte am Donnerstagabend eine erfolgreiche Serienschiene. An besagtem Tag war im Serienbereich davor nur «Alarm für Cobra 11» über einen längeren Zeitraum Erfolg vergönnt. Doch der Lack beim seit 1996 laufenden Dauerbrenner geht so langsam ab, darauf deutet zumindest der Blick auf die Quoten hin. Seit Frühjahr 2014 haben neue Ausgaben der Actionserie massiv an Zuspruch verloren (siehe Info-Box). Und auch im Frühjahr 2018, als RTL sechs neue Episoden präsentierte, gelang es dem Format um Semir Gerkhan und Paul Renner nicht, den Negativ-Trend zu stoppen.
Jeweils zur besten Sendezeit strahlte RTL ab dem 29. März die frische Ware seiner ältesten Primetime-Serie aus, die sich an den 2,59 Millionen Zuschauern und 14,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen pro Folge messen musste, die neue Ausgaben Ende 2017 im Schnitt vorgewiesen hatten. Mit 2,28 Millionen Zuschauern zum Start der neuen Ausgaben Ende März wurde «Alarm für Cobra 11» dieser Herausforderung noch nicht gerecht. Mit 13,7 Prozent in der klassischen Zielgruppe, die aus 1,22 Millionen jungen Zuschauern resultierten, lag die RTL-Serie nur noch leicht über der Sendernorm. Auch insgesamt stellten 7,6 Prozent deutlich zu wenig für die Kult-Produktion dar.
Doch in der Folgewoche ging es zumindest reichweitentechnisch aufwärts. 2,47 Millionen Menschen ab Drei schalteten am 5. April ein, darunter befanden sich 1,31 Millionen Menschen im werberelevanten Alter. Man hätte meinen können, die gestiegenen Zuschauerzahlen hätten auch bessere Quoten nach sich gezogen, doch im Gegenteil: Bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 brachten knapp 90.000 Interessenten mehr als in der Vorwoche nur noch 13,2 Prozent. Insgesamt verharrte «Alarm für Cobra 11» im Grunde bei zu niedrigen 7,8 Prozent.
Danach fiel die Reichweite insgesamt wieder auf 2,39 Millionen Personen, der Gesamtmarktanteil blieb mit 7,8 Prozent immerhin konstant. Doch die Lage verschlimmerte sich in der für RTL wichtigen Altersgruppe zwischen 14 und 49, wo am 12. April nur noch 11,5 Prozent zu Buche standen. Durch starke Einbußen in diesem Alterssegment, aus dem noch 1,12 Millionen Zuschauer mit von der Partie waren, rutschte «Alarm für Cobra 11» plötzlich deutlich unter den RTL-Schnitt. Auffangen konnte diese großen Verluste auch nicht der darauffolgende Donnerstag am 19. April, dabei stieg der Marktanteil bei den jungen Fernsehenden zumindest wieder auf 12,6 Prozent. In allen anderen Belangen sprangen jedoch Tiefstwerte heraus: 2,06 Millionen Menschen ab Drei sahen noch zu, darunter 1,04 Millionen jüngere. Insgesamt generierte «Alarm für Cobra 11» so 7,6 Prozent.
Die zwei verbleibenden der sechs Folgen betrieben dann wieder etwas Gutmachung, als die Aussichten schon überhaupt nicht mehr rosig aussahen. Fast eine halbe Million Zuschauer gewann «Alarm für Cobra 11» am 26. April, wo 2,55 Millionen Zuschauer aller Altersklassen 8,5 Prozent bewirkten. Wieder deutlich bessere 1,29 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten außerdem für 13,9 Prozent. Noch besser lief «Alarm für Cobra 11» zum Abschluss der neuen Ausgaben, als bei allen wichtigen Kennzahlen Höchstwerte unter den sechs neuen Ausgaben zu Stande kamen. Insgesamt schalteten am 3. Mai 2,58 Millionen Menschen zur besten Sendezeit zu RTL und bescherten dem Privatsender so 8,8 Prozent. 1,39 Millionen junge Personen brachten dem Marktführer in der Zielgruppe außerdem 15,0 Prozent ein, womit der Schnitt der neuen Folgen wieder etwas stieg.
Mit durchschnittlich 13,3 Prozent der jungen Zuschauer liegt «Alarm für Cobra 11» noch gerade so über dem Senderschnitt von RTL. Angesichts des tiefen Falls, der das Format in den vergangenen Jahren ereilte, muss der Privatsender aber sorgenvoll in die Zukunft blicken, denn weitere Einbußen sind klar erkennbar. Reichweitentechnisch ging es von den bereits erwähnten 2,59 Millionen Zuschauern ab Drei pro Ausgabe auf durchschnittlich 2,39 Millionen herab. Insgesamt standen außerdem nun noch 8,0 Prozent statt zuvor 8,5 Prozent pro Ausgabe zu Buche und die durchschnittliche Zuschauerzahl bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich auf 1,23 Millionen Interessenten, nachdem zuvor im Schnitt noch 1,43 Millionen Menschen pro Episode angelockt worden waren.
Dass die Marke «Alarm für Cobra 11» leidet, sieht man auch an den Wiederholungen, die RTL die vergangenen Wochen unmittelbar nach den neuen Episoden von der Actionserie zeigte und die der Kölner Sender auch in den kommenden Wochen im Programm behalten wird. Ab 21.15 Uhr verloren diese gegenüber den neuen Fällen massiv an Interesse. Hierfür blieben seit dem 22. März im Schnitt nur 1,90 Millionen Menschen und gerade einmal 9,6 Prozent der klassischen Zielgruppe dran. Während also neue Folgen von «Alarm für Cobra 11» noch gerade so die Anforderungen erfüllen, laufen Re-Runs sogar richtig schwach für RTL-Verhältnisse. Ob «Alarm für Cobra 11» sich mit einem spektakulären Stunt aus der Quoten-Schlingerfahrt befreien kann?