Nachdem der US-Kabelriese Comcast vom Murdoch-Imperium als Käufer bereits zugunsten von Disney abgelehnt wurde, fährt er nun schwerere Geschütze auf.
Seit die Murdochs beschlossen haben, große Teile ihres Medienimperiums 21st Century Fox abzuspalten, halten zwei weitere Großkonzerne die Füße nicht mehr still. Auf der einen Seite wäre die Walt Disney Company, die vergangenes Jahr den Zuschlag erhielt, um für 52,4 Milliarden Dollar unter anderem die US-Kabelsender, die internationalen Kanäle, die Film- sowie die Fernsehstudios und die Sky-Aktienanteile von Fox zu übernehmen. Auf der anderen Seite steht der Kabelgigant Comcast, der Wirtschaftsberichten zufolge ein finanziell noch schwereres Angebot ausgesprochen hatte, den die Leitung von 21st Century Fox jedoch ausschlug. Als Grund dafür nannten Quellen, die dem Murdoch-Imperium nahe stehen, dass die Murdochs die Disney-Aktien, die sie beim Deal erhalten würden, für wertvoller einschätzen als die monetäre Differenz zwischen dem Disney- und Comcast-Angebot.
Seit 21st Century Fox dem Disney-Konzern den Zuschlag gegeben hat, fand die Comcast-Leitung jedoch keine Ruhe. Wiederholt wurde berichtet, dass Comcast anschließend neue Offerten an die Murdochs gerichtet hätte, darüber hinaus wurde ein Übernahmeversuch für Sky gestartet, um dort Anteilshaber Murdoch auszubooten (
mehr dazu). Nun berichtet CNBC, dass Comcast erneut 21st Century Fox ins Visier genommen, um mit einem Angebot von 60 Milliarden Dollar den Rivalen Disney auszustechen.
Anders als Disneys Angebot, das eine Zahlung in Akten vorsieht, ist das neue Comcast-Angebot eine All-Cash-Offerte. Laut 'Financial Times' erwägt Comcast notfalls auch eine feindliche Übernahme von 21st Century Fox, um den Fox/Disney-Deal zu verhindern. Disney-CEO Bob Iger gab sich bei einer Investorenkonferenz jedoch weiterhin siegessicher. "Wir haben ein gutes Angebot gemacht und bleiben zuversichtlich, dass wir den Deal abschließen werden", gab er zu Protokoll. Die Murdochs wollen die ihnen verbleibenden Teile ihres Fox-Imperiums als spezialisierten News- und Sport-Anbieter ausrichten.