Hajo Seppelt wird im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft nicht direkt von vor Ort berichten können.
Wie politisch werden die WM-Übertragungen der deutschen TV-Sender? In gut einem Monat startet die FIFA Fußball Weltmeisterschaft, die in Russland ausgetragen wird. Etliche Berichte werden ARD und ZDF aus Deutschland herstellen, Baden-Baden ist zum Sendezentrum ernannt worden. Aber auch etliche Mitarbeiter wollen aus Russland berichten. Einer darf nicht, wie Das Erste am späten Freitagabend mit Unverständnis öffentlich machte. Dem Doping-Experten Hajo Seppelt wird die Einreise verweigert.
Er sei eine “unerwünschte Person”. Die ARD betrachtet die, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht, als einen einmaligen Vorgang in der Geschichte des ARD-Sportjournalismus und im Hinblick auf die Berichterstattung über Großereignisse wie die Fußball-WM als beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit. Bei Sportgroßereignissen wie der Fußball-WM oder den Olympischen Spielen ist der freie Zugang für Medienvertreter aus aller Welt üblicherweise selbstverständlich und gehört auch zu den Voraussetzungen für die Vergabe an Ausrichterländer.
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: "Mit großem Unverständnis habe ich zur Kenntnis genommen, dass Hajo Seppelt die Einreise zur Fußball-WM nach Russland verweigert werden soll. Das ist für mich kein Zeichen von Respekt vor der Tätigkeit eines investigativen Journalisten, sondern eher dafür, dass man unangenehmen Themen gegenüber lieber die Augen verschließt. Ich kann nur hoffen, dass die politischen Verantwortlichen ihre Entscheidung noch einmal überdenken werden."