Merkel fordert Visum für den Sportjournalisten Hajo Seppelt

Die Bundeskanzlerin ist empört über die Entscheidung Russlands, Hajo Seppelt aus der Fußball-Weltmeisterschaft auszusperren.

Wir setzen uns nachdrücklich dafür ein, dass diese Entscheidung revidiert wird.
Maria Adebahr, Sprecherin des Außwärtigen Amts, darüber, dass Seppelt die Einreise nach Russland verweigert wird
Hajo Seppelt hat etwas, das Jan Böhmermann nicht hat: Rückendeckung durch Angela Merkel. Während die Bundeskanzlerin einst das «Neo Magazin Royale»-Schmähgedicht als "bewusst verletzend" einordnete und den justiziellen Weg zum Satiriker freimachte, gibt Merkel dem Sportjournalisten Hajo Seppelt in einer anderen internationalen Angelegenheit Unterstützung: Sie fordert von Russland, dem ARD-Journalisten ein Visum zu erteilen, so dass er von der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland berichten kann, die vom 14. Juni bis zum 15. Juli stattfindet.

Zuvor hatten die russischen Behörden Seppelts Visum für ungültig erklärt und ihn zu einer "unerwünschten Person" erklärt. Seppelt gehörte als Kopf hinter der Dokumentation «Geheimsache Doing: Wie Russland seine Sieger macht» zu den Journalisten, die in der jüngeren Vergangenheit russische Dopingskandale aufgedeckt haben.

"Es stünde Russland als Gastgeber schlecht an, wenn es so offensichtlich die Pressefreiheit vor den Augen der Welt beschnitte", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert dazu. Auch Erich Laaser, Präsident des Verbands Deutscher Sportjournalisten, bezieht Stellung: "Gefordert ist vor allem der Weltfußballverband Fifa, der die WM an Russland vergeben hat und dafür Sorge tragen muss, dass alle akkreditierten Journalisten ein- und ausreisen dürfen. Gefordert ist damit auch der DFB, der bei der Fifa zu diesem Zweck vorstellig werden sollte." Quotenmeter.de hat mit Seppelt über den ihn betreffenden Trubel gesprochen. Das Interview mit dem Sportjournalisten finden Sie hier.
14.05.2018 16:15 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/100969