Der Faktor Weltmeisterschaft machte es am Samstagabend möglich, dass auch eine vermeintlich unspektakuläre Spielpaarung wie Kroatien gegen Nigeria ohne jedes Problem den Tagessieg errang. Zu ganz später Stunde profitierte auch «Das aktuelle Sportstudio» erheblich.
Einen großen Fußball-Knaller...
...gab es auch vor vier Jahren am ersten WM-Samstag nicht zu sehen, stattdessen wurde damals das Spiel zwischen Uruguay und Costa Rica (ebenfalls ab 21 Uhr) im Ersten ausgestrahlt. Damals sahen durchschnittlich 9,46 Millionen Menschen zu, womit 34,2 Prozent aller sowie 44,7 Prozent der jüngeren Konsumenten einhergingen.Wenn Kroatien gegen Nigeria antritt, ist das Spielgeschehen im Normalfall nicht mehr als eine Randnotiz in einschlägigen Fußball-Fachblättern wert. Findet besagte Partie allerdings im Rahmen einer Fußball-Weltmeisterschaft statt, lässt sich damit in Deutschland offensichtlich mehr als ein Drittel des Fernsehpublikums erreichten, wie das Zweite Deutsche Fernsehen am Samstagabend eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ab 21 Uhr schalteten durchschnittlich 8,49 Millionen Menschen für die Live-Übertragung aus Kaliningrad den öffentlich-rechtlichen Sender ein, was diesem einen Marktanteil von 33,7 Prozent sowie den Tagessieg bescherte. Gegenüber dem Topspiel Portugal gegen Spanien, das am Freitag noch auf 13,17 Millionen und 46,4 Millionen gelangt war, kam man mit diesen Zahlen gleichwohl nicht an.
Auch das junge Publikum ließ sich das Spiel der Gruppe D nicht entgehen, das letztlich übrigens mit einem 2:0 für Kroatien endete. Mit 3,21 Millionen Interessenten gingen hier sogar noch bessere 40,6 Prozent einher, auch hier hatte die abendliche Konkurrenz keinerlei Chance, an der Vorherrschaft des Senders zu rütteln. Gefragt war auch die Rahmenberichterstattung zum Spiel: Ab 20:05 Uhr verfolgten 5,31 Millionen die Vorberichte zur Partie, was 23,0 Prozent aller sowie 32,5 Prozent der 14- bis 49-jährigen Konsumenten entsprach. Und nach dem Spiel blieben noch 4,89 Millionen für die Höhepunkte, Analysen und Interviews am Ball (24,2 bzw. 27,2 Prozent).
«Sportstudio» viel stärker als sonst, «Donna Leon» Best of the Rest
Und auch am ganz späten Abend wollten die Mainzer ihren äußerst sportlichen Tag (um 11:25 Uhr begannen die Vorberichte zu den gleich vier WM-Spielen auf einem Streich) noch nicht beenden, sondern reichten den Staffelstab weiter an Sven Voss, der wie gewohnt sein
«Aktuelles Sportstudio» präsentierte. Gepusht durch das attraktive Sportprogramm durfte er sich über eine wahre Quoten-Explosion freuen und hielt gleich 2,49 Millionen Menschen bei der Stange, was ab 23:15 Uhr noch immer fantastischen 16,9 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. Bei den Jüngeren ging indes eine Zuschauerzahl von noch genau einer Million mit 18,4 Prozent einher.
Die restlichen Fernsehsender hielten sich weitgehend zurück hinsichtlich der Ausstrahlung frischer Inhalte, Das Erste etwa zeigte zwei alte
«Donna Leon»-Fernsehkrimis, die beide schon deutlich mehr als zehn Jahre auf dem Buckel haben. Für den Silber-Rang langte es ab 20:15 Uhr dennoch relativ problemlos, immerhin 3,73 Millionen Menschen sahen «Endstation Venedig». Mit 15,1 Prozent aller Fernsehenden ging man immerhin nicht komplett unter, bevor ab 21:45 Uhr «Feine Freunde» auf 13,2 Prozent bei 3,17 Millionen gelangte. Die Jüngeren hatten allerdings wenig Lust auf die ollen Kamellen und straften sie mit nur 3,5 und 3,4 Prozent bei jeweils 0,26 Millionen ab.
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Die haben wir hier gesondert thematisiert.