Trash-Talk «Jerry Springer» wird eingestellt

Die Tage des langlebigen Krawalltalks scheinen gezählt. Nur ein winzig kleiner Silberstreif ist an Jerry Springers Horizont zu vernehmen.

Eine Bastion des US-Tagesprogramms findet bald ihr Ende: Wie 'The Wrap' in Erfahrung gebracht hat, hat NBCUniversal entschieden, keine weiteren Ausgaben des ebenso legendären wie berüchtigten Trash-Talkformats «The Jerry Springer Show» zu produzieren. Somit ist die Sendung nach über zwei Jahrzehnten eingestellt. Wie es in jüngerer TV-Historie zum Standard wurde, besteht allerdings die Option, das Format wiederzubeleben: Laut Angaben des US-Branchenblogs 'The Wrap' hat The CW lizenzrechtlich die Möglichkeit, neue Folgen zu ordern und die Sendung so 'wiederzubeleben', ähnlich, wie es zuletzt unter anderem «Lucifer» ergangen ist.

Das Team hinter der von Jerry Springer moderierten, in einem aggressiven Tonfall gehaltene Talkshow, die vielen deutschen Nachmittagssendungen der 90er-Jahre als Vorbild diente, produzierte jedoch einen umfangreichen Katalog an noch nicht gesendeten Ausgaben vor. Ab Herbst wird das Network The CW, das den Talk diese TV-Saison erstmals in sein Programm aufnimmt, diese sowie einige Wiederholungen zeigen.

«The Jerry Springer Show» startete im September 1991 als halbwegs seriöser Talk über das politische Tagesgeschehen, was allerdings wenig Anklang fand. Schrittweise wurde die Sendung zu einem Krawalltalk mit absurden Themen, lautstarken Gästen und regelmäßig durchs Studio fliegenden Stühlen. Wiederholt wurde den Verantwortlichen hinter der Sendung vorgeworfen, die ausartenden, physischen Auseinandersetzungen in der Show zu inszenieren.
22.06.2018 15:29 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/101861