Statt großer Romantik im «Traumhotel» gibt es am Mittwochabend eine Informationsoffensive im Ersten: Neben einem «Brennpunkt» wird auch ein Dokufilm zum NSU-Prozess laufen - die «Tagesthemen» werden überdies deutlich vorgezogen.
Ursprünglich hatte sich Das Erste am Mittwochabend damit begnügen wollen, zwei alte 90-Minüter von «Das Traumhotel» zu versenden, immerhin haben die Kollegen des Zweiten Deutschen Fernsehens mit dem zweiten WM-Halbfinale einen sicheren Quotengaranten in petto. Nachdem aber am Mittwochmorgen Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wird das Abendprogramm nun doch weitaus gehaltvoller bestückt. Um 20:15 Uhr läuft zunächst ein 20-minütiger
«Brennpunkt» zum Urteil im NSU-Prozess, welcher von Christian Nitsche präsentiert werden soll. Anschließend läuft zumindest die eigentlich für 20:15 Uhr vorgesehene «Traumhotel»-Ausgabe «Tobago».
Kurz nach 22 Uhr geht es dann aber weiter mit der ARD-Infooffensive: Die
«Tagesthemen» laufen anders als zunächst angedacht nicht erst um 23:15 Uhr, sondern bereits um 22:05 Uhr und werden natürlich unter anderem auch über den NSU-Prozess berichten. Um 22:35 Uhr wird dann noch ein 90-minütiger Dokumentarfilm namens
«Heer, Stahl und Sturm» ausgestrahlt - was keine Anspielung auf klassische Begriffe der Nationalsozialisten darstellt, sondern die Nachnamen der drei Anwälte Beate Zschäpes sind. Der Dokumentarfilm hat diese seit 2013 intensiv begleitet.
Leidtragender der Informationsoffensive ist neben einer Hälfte der großen «Traumhotel»-Romantik aus der Konserve auch der frische Dokumentarfilm
«Life, animated», der nun erst gegen 0:15 Uhr statt wie ursprünglich geplant um 23:45 Uhr auf Zuschauerjagd gehen wird. In der erstmals im deutschen Fernsehen zu sehenden US-Produktion geht es um einen Autisten, der mit drei Jahren zu sprechen aufhört und in einer Welt voller Disney-Trickfilmfiguren lebt.