Mit Wiederholungen war gegen die Fußball-WM in den vergangenen Wochen erwartungsgemäß nur wenig zu holen - doch wie schlug sich das Format mit Peter Giesel zuvor mit frischen Ausgaben?
Seit 2015 ist Reporter Peter Giesel mittlerweile gemeinsam mit seinem Team unterwegs, um Betrügereien an beliebten Touristen-Hotspots zu entlarven. Bei einem Sender wie kabel eins, dessen inhaltlicher Schwerpunkt eher darauf liegt, zum Teil sehr erfolgreich ältere Spielfilme und US-Serien auszustrahlen, langen derartige Auftritte bereits, um Giesel als eines der größten Sendergesichter zu bezeichnen. Aber gelang es diesem Sendergesicht auch, mit seiner Sendung
«Achtung Abzocke» wirklich gute Einschaltquoten zu erzielen? In diesem Kalenderjahr bislang bedrohlich selten, so recht zu begeistern wusste sogar nur eine einzige Folge - und nicht nur mit Wiederholungen alter Ausgaben war im Gegenzug zuletzt so gut wie gar nichts zu reißen.
Ziemlich mau liefen etwa bereits die beiden neuen Folgen im April, die ausnahmsweise nicht den Untertitel «Urlaubsbetrügern auf der Spur», sondern «Betrügern auf der Spur». Mit Giesel und Co. auf Spurensuche begaben sich allerdings am 3. April gerade einmal 0,66 Millionen Menschen, was richtig schwachen 2,1 Prozent Marktanteil entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe lief es mit 3,3 Prozent bei 0,35 Millionen nur unwesentlich besser. Immerhin: Die zweite Ausgabe steigerte sich sieben Tage später deutlich auf einigermaßen solide 3,4 und 4,9 Prozent bei 1,01 Millionen Fernsehenden, doch danach pausierte das Format dann erstmal wieder einen guten Monat lang zugunsten von «Rosins Restaurants».
Pünktlich zur Rückkehr am 22. Mai fanden 0,98 Millionen Menschen ihren Weg zu kabel eins, was dem Privatsender einen soliden Gesamt-Marktanteil von 3,6 Prozent einbrachte - bei den Jüngeren standen 4,6 Prozent bei 0,40 Millionen zu Buche. In den Wochen darauf gab es ein Auf und Ab: Nach ziemlich miesen 2,5 und 3,8 Prozent bei 0,69 Millionen Ende Mai wurden zu Juni-Beginn die höchsten Marktanteile der gesamten Ausstrahlungsperiode erzielt (3,7 und 6,1 Prozent), wobei in der umworbenen Zielgruppe auch die damit verbundene Reichweite von 0,50 Millionen einen Höchstwert markierte. Insgesamt dagegen wurde mit 0,97 Millionen die Millionenmarke knapp verpasst. Die neuen Folgen endeten schließlich am 12. Juni mit wiederum eher ernüchternden 3,1 und 4,7 Prozent bei 0,87 Millionen.
Ab dem 19. Juni stellte der Sender dann nachvollziehbarerweise auf Wiederholungen um, weil von hier an WM-Spiele als direkte Wettbewerber fungierten. Und zu Beginn lief es mit 2,7 und 4,7 Prozent bei 0,77 Millionen zunächst erstmal überraschend ordentlich angesichts der neuen Umstände. Ganz anders sah es dagegen am letzten Juni-Dienstag aus, wo nur noch 1,8 Prozent aller bzw. 2,1 Prozent der umworbenen Konsumenten bei einer Zuschauerzahl von 0,55 Millionen verzeichnet wurden, bevor es Anfang Juni bei den 14- bis 49-Jährigen zwar ein wenig auf 3,1 Prozent hinauf ging, insgesamt aber wiederum nur äußerst triste 0,51 Millionen und 1,8 Prozent auf dem Papier standen. Der absolute Tiefpunkt wurde schließlich mit der letzten Ausstrahlung am 10. Juli erreicht, als sogar nur noch 1,4 und 1,9 Prozent bei 0,46 Millionen gemessen wurden - allerdings auch gegen ein höchst attraktives Fußballspiel zwischen Frankreich und Belgien.
Durchschnittlich verzeichneten die zehn Primetime-Ausstrahlungen von «Achtung Abzocke» seit April eine Sehbeteiligung von 0,75 Millionen, was mit einem gemittelten Marktanteil in Höhe von 2,6 Prozent einherging. In der werberelevanten Zielgruppe wurden 3,9 Prozent bei 0,36 Millionen erzielt. Wirklich zufrieden kann Peter Giesel mit diesen Werten nicht sein, lagen diese Zahlen doch jeweils klar unterhalb des Saison-Mittels von 3,5 bzw. 4,8 Prozent. Vor allem bitter: Auch die sechs Erstausstrahlungen erreichten mit 3,1 und 4,6 Prozent bei 0,86 Millionen die Sendernorm nicht, bevor es im Zuge der WM anschließend auf 1,9 und 2,9 Prozent bei 0,57 Millionen bergab ging. In den Vorjahren hatte die Sendung dagegen mitunter auch schon einige schöne Erfolge für den Sender erzielen können, die diesmal fast vollständig ausblieben.