Im Interview verrät er uns, wie RTL das Dschungelcamp umbauen müsste, dass es für ihn interessant würde, welche Verbindungen er noch zum «Bachelor» hat und wie er seine neue Aufgabe als Juror bei «Curvy Supermodel» (RTL II) sieht.
Zur dritten Staffel von «Curvy Supermodel»
- Juroren der Staffel: Angelina Kirsch, Jana Ina Zarrella, Jan Kralitschka und Oliver Tienken
- Ablauf: Ohne Styling reisen die Kandidatinnen nach Düsseldorf. Dort erwartet sie die erste Überraschung: Ein professionelles Styling von einem Experten-Team. Zudem müssen sie den perfekten Look für ihren Auftritt wählen, denn der erste Eindruck zählt. Danach geht es - einzeln - auf den Laufsteg. Nur wenn sie mindestens drei der vier Juroren überzeugen können, qualifizieren sie sich für die nächste Runde. Wer es in den Recall schafft, muss sich direkt zwei Challenges stellen.
- Hinter den Kulissen: Produziert wird die Sendung von Tresor TV. Die Firma war einst auch für die ersten Staffeln von «Germany's Next Topmodel» verantwortlich.
Herr Kralitschka, es ist schon ein bisschen her, dass Sie der RTL-«Bachelor» waren. Welche Verbindungen oder Kontakte haben Sie noch zum Format und den Machern?
Eigentlich keine mehr – weder zu den Menschen hinter der Kamera, noch zu den Protagonisten.
Aber es war ein guter Start für Sie in der Öffentlichkeit?
Ich habe die Sendung nie als Mittel zum Zweck gesehen. Ich hatte mich ja auch nicht selbst beworben. Ich wurde in Düsseldorf angesprochen, gefragt, ob ich Single bin und mir vorstellen kann, im Fernsehen meine große Liebe zu finden. Aber ja, es erstaunt mich auch, wie oft ich auch heute noch erkannt und speziell auch mit dem «Bachelor» in Verbindung gebracht werde. Ich erinnere mich noch an eine Situation am Düsseldorfer Flughafen. Es wurde gestreikt, überall waren Verdi-Schilder und die Schlange am einzigen offenen Schalter umso länger. Und dann hat man mich erkannt und prompt ist eine Art «Bachelor»-Hype entstanden. Eben war ich in Konstanz, also am unteren Zipfel in Deutschland, unterwegs: Auch da wurde ich erkannt.
Angesichts der Tatsache, dass es inzwischen ja mehrere Nachfolger-«Bachelor» gibt, in der Tat erstaunlich.
Das mag auch an meinen Modeljobs, der Parship-Werbung oder anderen TV-Shows liegen, aber ich freue mich, wenn die Leute mich so positiv aufnehmen.
Sie sagen, dass Sie sonst aber nichts mehr mit der «Bachelor»-Welt zu tun haben. Deshalb waren Sie auch nicht bei «Bachelor in Paradise» dabei?
Ja – und falls das die nächste Frage ist: Ich gehe auch nicht ins Dschungel-Camp. Obwohl mich so etwas grundsätzlich reizen würde. Aber für mich müsste RTL die Show umbauen. Da müssten zehn Promis erst einmal aus dem Heli springen und dann müsste es wirklich darum gehen, in der knallharten und einsamen Wildnis zu überleben. Ich bin so ein Outdoor-Typ – so etwas wäre etwas für mich. Allgemein habe ich mir mit meinen TV-Auftritten nach dem «Bachelor» immer Wünsche erfüllt. Denken wir an das «Promi Boxen» - genial, mal vor über 4.000 Zuschauern in der Halle im Ring zu stehen.
Welches war die beste TV-Sendung? Sie haben ja noch für ProSieben getanzt, waren beim «Promi Dinner»…
Das war wirklich eine kleine Heimwerker-Sendung für den WDR. Ich wohne ja in einem 300 Jahre alten Gehöft. Und ich will immer möglichst viel selbst renovieren und umbauen. Gemeinsam mit dem WDR-Team haben wir mein Badezimmer saniert. Das war toll, weil ich da richtig viel gelernt habe.
Auch schön: Die Sendung kennt halt vermutlich keiner.
Das ist mir total egal. Es war super und ich habe festgestellt, dass mein heimlicher Traum eine eigene Heimwerker-Sendung ist. Ich schmeiße wirklich wenig weg, bin eher der Typ, der aus Europaletten noch Möbel baut und sich total fürs Upcycling interessiert.
Wenn man Sie fragt, was Sie genau beruflich machen, dann sagen Sie…?
…dass ich mein Geld hauptsächlich als Fotomodell verdiene. Ich mache das, seit ich 27 Jahre alt bin. Ich bin also eher spät eingestiegen. Ich hatte erst noch Jura studiert und arbeite auch noch als Anwalt. Außerdem übernehme ich Moderationsjobs auf Events.
© RTL II
Welche Kandidatinnen können sowohl bei Fotoshootings, in Werbespots als auch bei Castings für reale Modeljobs überzeugen? Wer zeigt Kampfgeist? Wer setzt seine Kurven perfekt in Szene? Über 50 Kandidatinnen geben in den ersten drei Casting-Shows alles, um die Juroren zu überzeugen und in die nächste Runde zu kommen. Die Gewinnerin erhält einen Modelvertrag bei Peyman Amins renommierter Agentur PARS Management und ziert das Cover des JOY-Sonderhefts „JOY #style“.
Da kriegen wir jetzt die Kurve zur Modewelt. Man hört, dort hat sich ein bisschen etwas geändert – gerade im Umgang mit Models. Alte Gewohnheiten wurden aufgebrochen, es ist nicht mehr ganz so konservativ?
Das stimmt. Ich kann da keinen direkten Vergleich ziehen, aber ich spreche ja mit älteren Kollegen, die in den 80ern voll dabei waren. Damals, als Geld noch keine Rolle spielte. Da gab es schon sehr klassische Bilder. Männermodels waren quasi immer eine Art Ken von „Barbie & Ken“. Erst ab den 90ern ging es dann langsam los, dass man nach echten Typen gesucht hat. Inzwischen dürfen Models auch Tattoos haben. Eigentlich wird heute eher „der coole Typ“ und nicht das „klassische Model“ gesucht. Da sind wir jetzt beim Äußerlichen. Sonst hat sich nämlich nichts geändert. Zuverlässigkeit, Disziplin und großer Ehrgeiz sind heute wie damals wichtig. Zickereien kann man sich am Set nicht erlauben – außer man ist wirklich ein Model wie Naomi Campbell.
„
Viele der Curvy-Models wissen ja gar nicht, wie hübsch sie eigentlich sind. In ihrer Welt sind sie halt immer curvy.
”
Jan Kralitschka
Was erwartet uns in der dritten Staffel von «Curvy Supermodel», also Ihrer ersten?
Für mich ist es eine echte Ehre, dass RTL II mich in der Jury haben wollte. Der Sender wollte, dass alle Juroren auch wirklich selbst Modelerfahrung haben. Mir war es wichtig, dass da vor der Kamera nicht irgendwelche künstlichen Tränen erzeugt werden. Alles soll echt sein. Am meisten Spaß gemacht hat mir wohl, dass man wirklich sehen kann, wie sich die Kandidatinnen entwickeln. Sie sind von Sendung zu Sendung besser geworden – auch innerlich. Viele der Curvy-Models wissen ja gar nicht, wie hübsch sie eigentlich sind. In ihrer Welt sind sie halt immer curvy. Wir hatten da Momente, nach den ersten Shootings oder dem ersten Werbespot-Dreh, die echt atemberaubend waren.
Bei «Curvy Supermodel» sitzen Sie in der Jury – und bewerten quasi Frauen. Das ist so ein bisschen der Kreis, der sich zum «Bachelor» schließt?
Sehen Sie: Ich habe mich auch beim «Bachelor» nicht als der Super-Duper-Typ gesehen, der Frauen bewertet und auswählt. Ich bin auch froh, dass es in meiner Staffel vorkam, dass mehrere Frauen freiwillig gegangen sind und gar keine Rose von mir wollten. Alles andere wäre affig gewesen. Der Unterschied bei «Curvy Supermodel» ist nun, dass ganz andere Parameter gelten. Ich suche keine Partnerin, die zu mir passen muss, sondern ein Mädchen, das möglichst große Chancen hat, in der boomenden Curvy-Branche Fuß zu fassen und durchzustarten.
Letzte Frage: Was steht im zweiten Halbjahr 2018 noch an?
Über TV-Projekte darf man ja immer nicht reden, so lange der Sender noch nichts gesagt hat. Von dem her: Ich werde zwei bis drei Mal im Monat im Gerichtssaal sein, schöne Fotoshootings machen und allgemein viel unterwegs sein. Das Leben geht weiter. Und natürlich: Die nächsten Wochen gibt es mich donnerstags bei RTL II zu sehen.
Danke für das Interview.