Das Formel 1-Rennen in Indianapolis / USA war eine Farce. Nach dem Reifen-Skandal nahmen nur sechs Autos, darunter das des späteren Siegers Michael Schumacher, am neunten Lauf der Saison teil. Zu den Verlierern des Tages muss sich auch RTL zählen, denn im Vergleich zum Vorjahresrennen saßen etwa vier Millionen Zuschauer weniger vor dem Fernseher.
Im Schnitt konnten sich immerhin noch 7,52 Millionen Bundesbürger für das spannungsarme Rennen begeistern. Der Marktanteil der meistgesehenen Sendung des Tages betrug 26,7 Prozent. Bei den 14-49-Jährigen entschieden sich 3,71 Millionen junge Deutsche für das Skandal-Rennen. Hier lag der Marktanteil bei 30,2 Prozent. Schmerzen dürfte allerdings der Blick auf die Zeit vor dem Rennen: Zwischen 18:57 Uhr und 19:03 Uhr sahen noch 8,93 Millionen Bundesbürger die Live-Übertragung des von Heiko Waßer und Christian Danner kommentierten WM-Laufs. In der Zielgruppe wurde mit 4,16 Millionen 14-49-jährigen Zuschauern ein Marktanteil von 41,9 Prozent erzielt.
Im Anschluss an den Großen Preis der USA hielten schließlich noch 6,13 Millionen Zuschauer dem Kölner Privatsender die Treue. Der Marktanteil betrug ab 21:35 Uhr 21,2 Prozent. Bei den Werberelevanten sahen noch 3,11 Millionen Fernsehzuschauer (23,4 Prozent Marktanteil) die Analyse des kuriosen Rennens; wenigstens eine positive Meldung für RTL, denn die Nachberichterstattung zum kanadischen Formel 1-Lauf in der Vorwoche sahen weniger als vier Millionen Bundesbürger.
Mit den Tagesmarktanteilen können die Verantwortlichen trotz des Skandals zufrieden sein: Im Schnitt sahen am Sonntag 14,5 Prozent der Zuschauer den Kölner Sender. Damit musste man sich lediglich der ARD (15,3 Prozent Marktanteil) geschlagen geben. In der Zielgruppe reichte es mit einem durchschnittlichen Wert von 17,7 Prozent sogar zum Tagessieg.