Peter Jackson will mehr Geld für «Herr der Ringe»

Peter Jackson, Regisseur der «Herr der Ringe»-Trilogie, ist gegen New Line Cinema (NLC), ein Tochterunternehmen der Time Warner Gruppe, vor Gericht gezogen. Wie die New York Times (NYT) berichtet, wirft Jackson dem Financier und Vertreiber seines Kino-Epos vor, ihn bei der Abwicklung der Finanzen um mehrere Mio. Dollar betrogen zu haben. Die Klage benennt keine konkrete Summe als Schadenersatz, allerdings schätzen Jacksons Anwälte, dass sich die Entschädigung auf 100 Mio. Dollar belaufen könnte. "New Line hat Jackson genug Geld gegeben, um Bagdad wieder aufbauen zu können", so ein Anwalt von New Line Cinema. "Aber das reicht ihm anscheinend noch nicht."

Prozesse in Hollywood sind keine Seltenheit, der Jackson-Fall allerdings unterscheidet sich in einem wichtigen Detail von den üblichen Klagen. Der NLC wird vorgeworfen, dass sie beim Verkauf der Rechte an Fanartikeln zum Film die eigenen Tochtergesellschaften bevorzugt hat. Bei einem offenen Wettbewerb um die Rechte hätten weit höhere Einnahmen erzielt werden können und Jacksons finanzieller Anteil wäre dementsprechend größer ausgefallen. "Wir halten die Vorwürfe der Kläger gegen uns für falsch", sagte einer der NLC-Anwälte in einem Statement. "Wir werden uns energisch dagegen wehren."

Sollte Jackson Recht bekommen, würde auf Grund seines Status in Hollywood ein Präzedenzfall geschaffen. Andere Regisseure könnten auf den Plan gerufen werden, denn die Taktik, eigene Töchter beim Rechteverkauf zu bevorzugen, ist bei den großen Medienkonglomeraten weit verbreitet.

27.06.2005 15:42 Uhr  •  pte  •  Quelle: pte Kurz-URL: qmde.de/10331