Mit dem verspäteten Abschied des ehemaligen Bayern-Stars machte RTL am Dienstagabend richtig dick Quote - und auch die anschließende Nachberichterstattung bis Mitternacht konnte noch begeistern. «Armes Deutschland» und «Hartz und herzlich» hielten bei RTL II aber gut dagegen.
Quoten der Dienstagsserie
- «Lehrer»: 1,35 Mio. (5,1% / 10,2%)
- «Bones»: 0,97 Mio. (6,0% / 8,0%)
Durchschnittliche Werte der beiden Formate in den vergangenen beiden Wochen.
Seit drei Jahren schon ist Bastian Schweinsteiger nicht mehr beim FC Bayern München unter Vertrag - nach einem wenig erfolgreichen Abstecher bei Manchester United verbringt der 34-Jährige seinen Karriereherbst inzwischen bei Chicago Fire. Das offizielle Abschiedsspiel beim deutschen Rekordmeister ging aber erst am Dienstagabend über die Bühne, was RTL auf den Plan rief, sich die Übertragungsrechte zu sichern. Und eingedenk der zuletzt miesen bis desolaten Einschaltquoten für Serien-Reruns machte sich dieser Schritt für die Kölner auch voll und ganz bezahlt: Durchschnittlich 4,46 Millionen Menschen wohnten der ersten Halbzeit ab 20:30 Uhr bei, der zweite Durchgang steigerte sich gut eine Stunde später sogar noch deutlich auf 5,04 Millionen - womit sich der Marktanteil von 15,9 auf 19,2 Prozent steigerte.
Ebenfalls meilenweit oberhalb der Werte, die «Der Lehrer» und «Bones» zuletzt am Dienstagabend erzielt hatten, lag die Partie in der werberelevanten Zielgruppe, wo sehr starke 17,8 und 19,7 Prozent bei maximal 1,63 Millionen auf dem Papier standen. Für eine Partie ohne sportliche Relevanz konnten sich diese Werte vollumfänglich sehen lassen. Dass der Privatsender aber in Ermangelung an Alternativen einfach nicht genug von "Irgendwas mit Fußball" bekommen konnte, schlug sich ab 22:50 Uhr ebenfalls nur bedingt negativ auf die Einschaltquoten nieder: Immer noch 2,22 Millionen Menschen sahen dem Versuch zu, unter anderem mit Highlights aus dem Spiel, Karriere-Rückblicken und Interviews Zeit bis Mitternacht zu schinden, womit sowohl insgesamt als auch bei den Jüngeren immer noch sehr gute 14,7 Prozent auf dem Papier standen.
Nicht zu stoppen: Sozialdokus laufen erneut hervorragend
Ohne jedes Wenn und Aber stark war hingegen auch in dieser Woche wieder die Performance des Abendprogramms von RTL II:
«Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern?» kam zur besten Sendezeit zunächst auf 1,07 Millionen Zuschauer und 3,9 Prozent Marktanteil, während in der werberelevanten Zielgruppe 7,6 Prozent bei 0,61 Millionen gemessen wurde. Der einzige Anhaltspunkt für eine defizitorientierte Herangehensweise an diese fantastischen Werte: Im Mai hatte die Sendung auf demselben Sendeplatz noch dreimal in Folge über elf Prozent der jungen Zuschauergruppe erreicht, nun wurde im fünften Anlauf seit Ende Juli zum vierten Mal die Zweistelligkeit verfehlt - und diesmal übrigens so klar wie noch nie, wenngleich die Konkurrenz mit Schweinis Abschiedsspiel auch dominanter war als zuletzt.
Um 22.15 Uhr ging es dann weiter mit einer zweistündigen Folge von
«Hartz und herzlich», was erwartungsgemäß auch einmal mehr beim Publikum funktionierte. Im Gegensatz zur Vorwoche wurde die Millionenmarke mit 0,86 Millionen diesmal zwar verfehlt, der damit verbundene Marktanteil lag aber nichtsdestotrotz bei überragenden 5,0 Prozent. Und auch beim junge Publikum sah es mit 8,0 Prozent bei 0,47 Millionen weiterhin grandios aus. Hinzu kommt: «Hartz und herzlich» ist aktuell nicht nur dienstags, sondern auch noch samstags unterwegs - und musste hier nach meist schwachen Quoten für «Der Jugendknast» und «Höllische Beziehung» für spätabendliche numerische Schmerzlinderung beim Sender sorgen.