Nicht nur die Anleger machte die Fernsehgruppe glücklich, auch die Fokussierung auf lokale Inhalte lässt sich RTL viel kosten.
Das in Luxembourg ansässige Unternehmen RTL Group verzeichnete weiterhin steigende Einnahmen. Der TV-Konzern verbesserte trotz den Olympischen Winterspielen und der FIFA Fußballweltmeisterschaft das Konzernergebnis, sodass der Umsatz im ersten Halbjahr auf 3,046 Milliarden Euro wuchs. Im Vorjahreszeitraum setzte man 2,978 Milliarden Euro um, dies ist ein Plus von 2,3 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg von 626 auf 638 Millionen Euro, die Umsatzrendite blieb mit 20,9 Prozent fast nahezu stabil.
Davon profitieren vor allem die Anleger, die eine Zwischendividende von einem Euro erhalten. Bereits Ende April 2018 bekamen die Investoren drei Euro Dividende, das kostete die Gruppe 460 Millionen Euro. Zum 30. Juni 2018 stiegen auch die Netto-Finanzschulden auf 943 Millionen Euro, zum Jahresende 2017 lagen diese noch bei 545 Millionen Euro.
Weiterhin ist die Mediengruppe RTL Deutschland sehr profitabel, jedoch stagnierte das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei 366 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum wurden 363 Millionen Euro umgesetzt. Ein ähnliches Bild ergab sich auch bei der Groupe M6, die nur von 178 auf 182 Millionen Euro zulegte. RTL Nederland verbesserte sich von 19 auf 32 Millionen Euro, FremantleMedia blieb bei 42 Millionen Euro.
Die RTL Groupe hält weiterhin daran fest, dass der Jahresumsatz zwischen zweieinhalb und fünf Prozent wächst, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen soll stabil bleiben. Für die Zukunft wappnete sich das Unternehmen: In Deutschland wird – wie schon berichtet – Now TV Plus massiv ausgebaut werden. In den Niederlanden setzt man auf die Plattform RTL XL und in Frankreich verbündete man sich mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen sowie der Groupe TF1 für eine gemeinsame Videoplattform.
Vor allem in Deutschland sollen Eigenproduktionen voran getrieben werden. Im ersten Halbjahr hat die Mediengruppe RTL Deutschland rund 70 Neuproduktionen gestartet, in der kommenden TV-Saison sollen es über 100 Stück werden.