Das Animationsstudio Pixar wird im zweiten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres weit weniger verdienen als ursprünglich erwartet. So soll der Gewinn mit zehn US-Cent je Aktie um ein Drittel geringer ausfallen als ursprünglich erwartet. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Minus von sechs Mio. Dollar gegenüber früheren Prognosen. Verantwortlich für das schlechtere Ergebnis ist ausgerechnet der Erfolgsfilm «The Incredibles» («Die Unglaublichen»), der bei den DVD-Verkäufen hinter den Erwartungen geblieben ist.
Die Videokassetten und DVDs der «Unglaublichen» erwiesen sich bei manchen Händlern als Ladenhüter, so dass viele weit mehr Exemplare zurückschickten als ursprünglich angenommen. Nach Schätzungen von Pixar wurden von den DVDs und Videokassetten des Films um rund sieben Prozent weniger abgesetzt als erhofft. Pixar-Chef Steve Jobs nahm das Minus aber gelassen: "Natürlich sind wir enttäuscht, aber in einer Welt wie dieser die Prognose um sieben Prozent zu verfehlen ist nicht so schlecht."
Nach Analystenmeinung zeigt das Beispiel von «Die Unglaublichen» die zunehmende Schnelllebigkeit des DVD- und Videogeschäftes. Händler schicken die DVDs zurück, wenn sie sich nicht innerhalb von ein paar Wochen verkaufen. "Es gibt dauernd so viele neue Produkte - entweder werden sie gleich verkauft, oder die Händler schicken sie einfach zurück", zitiert das Wall Street Journal David Miller, einen Analysten bei Sanders Morris Harris.
Pixar tritt mit «Die Unglaublichen» in die Fußstapfen des Animationsstudios DreamWorks, das zuletzt bei den DVD- und Kassettenverkäufen von «Shrek 2» enttäuschende Zahlen hinnehmen musste. Von «Shrek 2» wurden in den ersten acht Wochen nach dem Launch weltweit 33,7 Mio. DVDs und Videokassetten verkauft. Im gesamten ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres waren es dann nur mehr 1,3 Mio. Stück.