Gewonnen und doch verloren: Der Österreich-«Tatort» ließ am Sonntag nach

Der «Tatort» kam dieses Mal als tarantinoesker Retro-Gangster-Westernkrimi daher. Damit schoss man sich zum Tagessieg beim Gesamtpublikum, verlor aber gegenüber dem vorhergegangenen Fall.

Während Bayern am Sonntagabend die Erkenntnis verarbeitet hat, dass es nicht mehr allein von der CSU regiert wird und dass Markus Söders ungewöhnlicher Regierungsstil offenbar nicht gerade für wachsende Popularität sorgte, wurde ein Stück weiter im Süden in einem Mord ermittelt: Der nunmehr 19. gemeinsame Einsatz der österreichischen «Tatort»-Ermittler Majorin Bibi Fellner und Oberstleutnant Moritz Eisner ging über den Äther. Ab 20.15 Uhr erreichte dies 8,33 Millionen Menschen ab drei Jahren und 2,10 Millionen 14- bis 49-Jährige. Somit wurden überaus stattliche 24,8 Prozent Marktanteil bei allen eingeholt sowie nicht minder löbliche 19,1 Prozent bei den Jüngeren. Insgesamt stand der Tagessieg auf dem Papier – und bei Jung und Alt gab es einen Wermutstropfen zu verdauen. Denn der Krimi unserer südlichen Nachbarn war schon gefragter …

Der vorhergegangene «Tatort» aus Österreich, «Die Faust» betitelt, kam auf 10,54 Millionen Krimifans, darunter befanden sich 2,68 Millionen Jüngere. Damit kamen am 14. Januar 2018 zur besten Sendezeit 28,9 Prozent Marktanteil insgesamt zustande sowie 21,9 Prozent in der jungen Publikumsgruppe. Im August 2017 kam der erste von Barbara Eder, der Regisseurin von «Her mit der Marie!» inszenierte Österreich-«Tatort» derweil bei seiner Erstausstrahlung auf 26,4 sowie 21,0 Prozent Marktanteil.

Ab 21.55 Uhr talkte diesen Sonntagabend einmal mehr «Anne Will». In der Polittalkshow drehte sich dieses Mal alles um die Bayern-Wahl sowie um das Ende der Ära "Die CSU allein hat das Sagen". Zu Gast waren Dorothee Bär, Annalena Baerbock, Jörg Meuthen, Boris Pistorius, Michael Koß und Melanie Amann, was 3,52 Millionen Fernsehende zum Einschalten bewegt hat.

Das entsprach sehr guten 14,4 Prozent Marktanteil. In der jungen Altersgruppe reizte der Talk über den politischen Stand Bayerns derweil 0,73 Millionen Politinteressierte. Daraus resultierte ein Marktanteil in der Höhe von tollen 8,8 Prozent. Zwischen «Anne Will» und dem «Tatort» kam eine Sonderausgabe der «Tagesthemen» wiederum auf 17,4 Prozent bei allen und 11,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
16.10.2018 10:23 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/104499